Das Ziel vieler Therapien und besonders in Rehas ist immer berufliche Wiedereingliederung. Und es gibt auch viele Schizophrene, die spätestens mit Tabletten wieder hochfunktional sind und höchstens in Krisensituationen mal eine kurze Auszeit nehmen müssen.
Laut einer US Amerikanischen Studie arbeiten aber nur in etwa 10% der Schizophrenen. Weil es eben doch nicht immer so einfach ist.
Da kollidiert schon dieses Ziel der beruflichen Wiedereingliederung mit der Realität.
Jeder sollte hier sein Bestes versuchen und mit etwas Glück könnte er es schaffen eine Ausbildung oder ein Studium abzuschließen und damit steht man hinterher besser da. Und vielleicht gibt es dann irgend einen Platz in irgend einer Firma in der man sich wohl fühlt und gut arbeiten kann.
Aber es ist in der Realität halt oft schwer und es geht viel zu oft, dann doch richtung Langzeitarbeitslos oder Rente.
Und man muss dazu sagen: Es liegt eben an der Chancenungleichheit. Viele Schizophrene sind hochintelligent und kreative Problemlöser. In ihrem Alltag verrichten sie tolle Arbeit. Die Bedingungen auf dem 1. Arbeitsmarkt passen aber oft einfach nicht. Und es sollte individuellere Lösungen geben und es sollte mehr getan werden, sodass diese Schizophrenen die eigentlich fähig wären einen großen Beitrag zu leisten, eben auch befähig werden durch besondere Bedingungen eben diesen Beitrag auf dem 1. Arbeitsmarkt zu leisten.
Wir könnten hier gerne mal zusammen brainstormen, was genau bei eurer Arbeit nicht geklappt hat und welche Arbeit ihr ausführen könntet. Auch ich hatte oft Arbeiten die ich gut machen konnte, aber genau diese Arbeiten brachten dann eben kaum Geld ein oder es gab sie nicht in Vollzeit.
Aber dann zu der Arbeitsunfähigkeit:
Die Gesellschaft will heute eigentlich, dass es Behinderten gut geht. Und dass sie ein schönes Leben haben. Aber viel zu oft reicht das Geld eben kaum zum Überleben. Es reicht eben nicht um sich einen schönen Wochenendausflug zu gönnen oder sich mit Freunden öfter im Cafe zu treffen. Es geht bei diesen Sozialleistungen eben darum davon überleben zu können.
Und auch in der Alltagsgestaltung fehlt es an Möglichkeiten. Du hast eben die Option für einen Hungerlohn in einer Behindertenwerkstatt zu schuften. Aber für diejenigen, für die das nichts ist fehlt es schon an Alternativen. Du kannst dann mal ein paar Wochen in die Tagesklinik, aber da hört der Spaß schon fast auf.
Meiner Meinung nach sollten viel mehr Behinderte zusammen tragen was sie an Ideen haben, was genau ihr Leben schöner machen würde. Und damit sollte man sich an Initiativen richten und sich Mitstreiter suchen.
Meiner Ansicht nach fehlt es denjenigen, die die Angebote schaffen einfach an kreativen Ideen aus den Reihen der Selbst Betroffenen.
Denn eigentlich wollen wir ja, dass ein Schizophrener wieder in Arbeit kommt und die Gesellschaft will auch, dass ein Behinderter ein gutes und erfülltes Leben hat. Viel zu oft leiden grade Schizophrene dann aber doch unter den Gegenbenheiten und an fehlenden Angeboten und an fehlendem Geld.