KotosWegbegleiter schrieb:
"mach eine ausbildung. Sonst läufst du mit 30 rum und jammerst nur noch wie schlecht es das leben mit dir meint"
"Du bist egoistisch und bemitleidest dich nur selbst weil du meinst alle würden dich schlecht behandeln"
"naja sie sind also auch privat nur auf sich konzentriert und tragen nichts bei"
Was ich mir so anhören muss ..
Ja lol danke für diese Aussagen. Sie müssen sich keine Mühe geben - ich versuche ja bereits mich umzubringen.
Wer sagt dir das?
Ich kenne das auch etwas, das andere für die Erkrankung kaum Verständnis aufbringen können. Das darf man alles weniger eng sehen und meistens kommt das von denjenigen die selbst ihr Päckchen zu tragen haben und einfach jemanden brauchen auf dem sie herabschauen können.
Wichtig ist im Grunde nur das du an dich selbst glaubst und mit dem was du machst zufrieden bist, ganz egal ob du damit dein Geld bestreitest oder etwas machst wofür man kein Geld bekommt, oder eben wenn du es dir auch mal gut gehen lässt.
Ich habe dich beispielsweise hier nie als egoistisch erlebt, im Gegenteil. Du musst da bei so Behauptungen die Umkehrthese aufstellen, weil Andere meist das an einem kritisieren, was ihnen an sich selbst stört. Dazu kommt das wir durch die Medikamente uns da nochmal deutlich schwerer tun als jemand Gesundes, also man bei uns andere Maßstäbe anlegen sollte. Ist eben kein Beinbruch den man sieht und du kannst jene die dir das unterstellen ja mal fragen ob sie wissen was Negativsyptome sind oder sagen das diese Neuroleptika zwar helfen aber eben gleichzeitig diese Negativsymptome, Motivationsprobleme und Konzentrationsstörungen erzeugen. Also mal erklären wie es Anderen an deiner Stelle gehen würde und welche Einschränkungen da sind.
So etwas fällt einen aber auch erst leichter wenn es einen besser geht und wenn andere auf dich eindreschen dann solltest du diese Leute eben meiden und lieber dich mit Menschen umgeben die entsprechendes Verständnis aufbringen und dich von vor der Erkrankung kennen beispielsweise.
Zudem musst du damit rechnen das du aufgrund der Erkrankung solches Mobbing und Anfeindungen erlebst, weil diese Erkrankung schon etwas tiefgründigere Ursachen hat und es auch Menschen gibt die davon profitieren wenn es dir entsprechend schlecht geht oder einfach die Situation der Schwäche ausnutzen um dich zusätzlich zu triggern oder zu verletzen.
Insofern kannst du es dennen einmal oder mehrere Male erklären, je nachdem ob du diese Personen gut kennst. Anderweitig wenn diese die Informationen nur gegen dich verwenden würden, dann meide diese Personen einfach und lass sie in ihren irrglauben, damit tun die zumindest keinen etwas.
Bei mir gab es auch so eine richtig schwere Zeit wo ich im Internet und so gemobbt worden bin. Einfach nur weil ich bezüglich der Medikamente eine eigene Meinung vertreten habe. Es gibt Leute die machen intuitiv uns Erkrankte fertig und sind einfach gegen uns, grade auch vom rechten Spektrum, selbst wenn diese genauso erkranken können. Insofern solltest du einen gesunden Egoismus behalten, weil man das braucht um etwas Selbstbewustsein zu haben. Wenn du Suizidgedanken hast dann ist dein Ego zu schwach, also selbstliebe und etwas Narzistisch ist jeder Mensch und das braucht es auch, weil wenn man sich selbst weniger mag(was bei der Erkrankung vorkommen kann) dann ist das schon ein Problem. Sich selbst zu lieben ist insofern auch wichtig, da man andere Menschen ja auch lieben möchte, was einen bei Depressionen oder fehlenden Selbstbewusstsein dann vielleicht auch schwerer fällt.
In der Psychose bekommt man da eben häufig viel ab, weil Psychotiker irgendwie die Umwelt vernetzen und damit im Einklang sind, also Andere sich selbst vielleicht auch ein Stückweit in dir sehen und du dann als Beispiel herhällst, damit diese sich weniger an sich selbst abarbeiten müssen.
Zumindest hab ich das so in der Art empfunden und ich denke bei einer Psychose sind ganz andere Kräfte am wirken, also auch Übernatürliches und gleichzeitig haben Erkrankte auch Eigenschaften über die Andere eben neidisch sind und dich deswegen dann übertrieben kritisch betrachten.
Also meistens fällt das wesentlich einfacher beim anderen die Probleme zu erkennen.
Zitat aus der Bergpredigt: „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? “ (Matthäus 7,3)
Insofern sehen andere deine Probleme auch ganz anders weil ihr eigener Blick durch ihre eigenen Sünden und Fehler getrübt ist.
So in etwa stelle ich mich das vor.
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Eventuell nimmst du zur Zeit zu wenig Neuroleptika und bist deswegen depressiver und instabil. Bitte wenn du merkst das du zu depressiv bist da entgegensteuern. Wenn man Neuroleptika einnimmt dann lassen Andere auch häufig von einen ab, man gerät dann ins Hintertreffen und ist nimmer ganz so sehr im Fokus.