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Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Oxolotl

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29 Okt. 2020
Beiträge
11

Hallo, wegen einer akuten Psychose wurde mir in der Psychiatrie Risperidon verabreicht. Seitdem fühle ich mich innerlich wie tot. Keine Leidenschaft mehr, alles ist mir egal. Will am liebsten nur im Bett liegen. Man will sich fast die Kugel geben, weil man sich fühlt als wäre die Seele tot.

Ich nehme stark an, dass das an den Neuroleptika liegt und frage mich wie so etwas legal sein kann. Es zerstört Menschenleben.

Wer hat auch diese Erfahrung gemacht und wie seid ihr da rausgekommen? Ohne Medikamente.

Ist jemand daran interessiert eine Selbsthilfegruppe zu gründen?
 

hallo @Oxolotl ,
noch bin ich nicht ganz wach, aber versuche mal aufzuklären.

risperidon ist zwar gut zum runterkommen, aber ich würde das medi nicht mehr nehmen wollen.
nach risperidon wir oft olanzapin gegeben, welches, als nebenwirkung fett macht und eventuell auch diabetes. aripripazol geht einigermaßen. welches medi du nehmen sollst kann ich nicht sagen, das solltest du mit deinem psychiater besprechen.
was du noch beachten kannst: sehr viel ausruhen und möglichst nur arbeiten machen die dir spaß machen. eventuell solltest du dir einen gesetzlichen betreuer/in besorgen, ist auch kostenlos.

so ich hoffe das hilft etwas.
 

Hier findest du Medikamente die da herausführen aus dieser Abhängigkeit:
Medikamenteempfehlung Psychose

Die Schwierigkeit ist möglichst auf Neuroleptika zu verzichten also nur minimal einzusetzen/einzunehmen. Spezielle Antidepressiva etwa das Bupropion helfen dabei und hat viele Vorteile.

Ohne Medikament schafft man es nicht von den Neuroleptika wie Risperidon wegzukommen.

In dem Fall kommt das deutlich verträglichere Aripiprazol zum Einsatz als Neuroleptikum aber nur Minimal und eben ganz wichtig mit speziellen Antidepressiva.

Schizophrenie ist chronisch und wenn müsste man es ganz ohne Neuroleptika von Anfang an schaffen und das klappt leider nur sehr schwer, also aus der Medikamenteabhängigkeit ganz ohne Medikamente wegzukommen kann man da vergessen.
 

Schizophrenie ist chronisch, meist wird das nach dem 1. Rückfall festgestellt, also im Grunde braucht man ein Leben lang dann diese Neuroleptika und das Risperdal ist eben schon ein eher übles Medikament aber auch Allgemein sind Neuroleptika problematisch.

Von daher oben der Weg eben über spezielle Antidepressiva wie das Bupropion die über die Negativsymptome die Erkrankung heilt.

Neuroleptika behandeln im Grunde nur die Positivsymptome und sollten in der Verbindung mit diesen Antidepressiva dann nur minimal eingenommen werden dafür eignet sich das Aripiprazol auch zu einer Bedarfseinnahme sehr gut.

Leider ist die Studienlage bisher noch begrenzt, also entweder man spricht mit seinen Arzt und probiert das in eigener Verantwortung aus oder man muss mit diesen Standard-Neuroleptikabehandlungen leben was auf kurz oder lang zu schlechteren Verläufen führt.
Einfach so absetzen kann man diese üblichen Neuroleptika nicht da diese die Erkrankung eher noch chronifizieren können, trotz des Nutzens dieser Wirkstoffe.
 

Hallo Oxolotl,

du fragst nach einer Selbsthilfegruppe - ich hätte Interesse. Wo wohnst du denn? Ich im Süden, zwischen Ulm und Augsburg.
 

Eure eigenen stätde haben meist schon eine selbsthilfe gruppe. noch ein tipp von mir: sucht euch eine soteria, ich denke sowas ist sinnvoll.
 

@hallo ihr freunde , trotzdem kann man doch ganz eigene Selbsthilfe Gruppen eröffnen. Ich finde das macht schon einen Unterschied wenn jemand wirklich Selbsthilfe anbietet oder wenn Leute nur zusammenkommen und keine echte Hilfe angeboten wird.

Also eine Frage des Vertrauens. Warum kommst du mit Soteria ist ja auch eine Art Psychiatrie oder, also nur das diese behaupten weniger Neuroleptika einzusetzen ändert das wohl nur bedingt etwas an der Problematik.
 

soteria ist auch wichtig für das befinden der kranken menschen, es geht dort sozial zu.

das mit der selbsthilfegruppe, kann man ja erstellen, aber im forum sind viele die in einer ganz anderen stelle, also weit weg wohnen. ich denke das es wichtig ist mit jemanden zusammen zu sein, nicht nur online.
 

@Admin Schizophrenie ist eine Sache - der Einsatz und Effekt von Neuroleptika (Risperidon, Haldol) noch ne andere - die Stoffe blockieren Dopamin D2 Rezeptoren. Diese Wirkung verschlimmert (oder leitet sogar zu) negativen Schizophrenie Symptomen.

Diese Rezeptoren sind u.a. für folgendes verantwortlich:

- Nahrungsaufnahme

- Selbstpflege

- Bildung von "neuer neuronaler Prozesse" (also Lernprozesse)

- Runterregulierung von übermäßiger Zellteilung (was zu Krebs führen würde)

- Regulierung von Aktivität wenn man inaktiv ist

Und viele weitere lebenswichtige Prozesse.

Meine Vermutung ist daher dass der Einsatz dieser Neuroleptika erst zu Negativsymptomen führt. Vor der Klinikeinweisung ging ich normal zur Arbeit, war gepflegt, habe ab und an leckere Sachen gekocht, mich gefreut meine Familie zu sehen, wollte was im Job erreichen - jetzt ist alles weg, ich liege wie ein Zombie im Bett und will nichts mehr vom Leben. (Klingt nach einer Depression, aber ist es nicht - ich wünschte ich könnte depressive Gefühle verspüren, aber da ist einfach nichts. Ich fühle mich einfach nur leer.)

Der Einsatz dieser Stoffe ist ein Verbrechen. Ich kann es nicht anders sagen. Gerade so ein sensibles Organ wie das Gehirn wird mit einem chemischen Stoff beschossen der, anstelle hochpräzise zu wirken, multiple Nebenwirkungen auslöst weil er extremst unpräzise wirkt.

Das ist so als würde ein Chirurg bei einer zB.

Nieren OP, Herz, Lunge, Darm (...) verletzen. Wer würde sich so einer OP unterziehen?

Die Psychiatrie ist grausam und ich Frage mich wie so etwas nur legal sein kann...
 
Serendipity schrieb:
Es ist legal, weil viele Patienten diese Abstumpfung in Kauf nehmen, damit die Symptome weg sind. Es scheint bei genug zu wirken.
Wie soll man etwas in Kauf nehmen, das man nicht abschätzen kann und worüber auch die Ärzte nicht ausreichend aufklären können?

Um mein (flaches) Beispiel von weiter oben nochmal zu nutzen: wäre es legal, wenn ein Arzt deine Niere operiert ohne dich darüber aufzuklären, dass Herz, Lunge und Beine geschädigt werden? Und das wären vermutlich noch geringe Nebenwirkungen im Vergleich damit was Neuroleptika anrichten.

Diese Praxis ist eher legal weil die Patienten nach der Behandlung so geschwächt sind, dass sie kaum protestieren und sich gehen lassen. So fühlt es sich bei mir gerade an, als wäre mein Wille geraubt worden - und mit ihm meine höchsten Hirnfunktionen die mich zum Menschen machten (Empathie, Ausbildung und Verfolgung von Leidenschaften, emotionale Höhen und Tiefen, Sexualität ...). Einige mögen das als Symptome der Schizophrenie deuten - wenn man sich aber nochmal vor Augen führt was eine Dopamin D2 Blockade bewirkt, dann scheint es eher auf der Hand zu liegen, dass die Medikamente dies bewirken. Was übrig bleibt ist eine emotionslose Hülle, die vergeblich zu greifen versucht was aus ihr rausgerissen wurde.

Deshalb nochmal: es ist ein psychiatrisches Verbrechen, so ein feines Organ wie das Gehirn und damit auch den Menschen, so zu demolieren. Man baut sich über Jahre sein Leben auf, studiert, pflegt Freundschaften, träumt von der Zukunft - und dann wird einem alles mit einem Schlag genommen.

Gibt es für uns Geschädigte nicht irgendwelche Supportgruppen?
 

die Frage ist halt immer auch, was ist vom Medikament "demoliert" und was von der Krankheit.

Also ich hab auf Medikamente weitestgehend verzichtet und muss trotzdem sagen dass die Psychose ziemlich krasse Nebenwirkungen hat. Und da gibt es ja die verschiedensten Abstufungen. Aber mein Leben hat sich bisher auch minimiert.

Ich tippe darauf dass man die Behandlung einer Psychose mit einer Antibiotikabehandlung vergleichen kann. (auf einer anderen Ebene).

Man kämpft gegen das Symptom. Dieses verschwindet schnell. Somit ist man oberflächlich nicht mehr krank und kann wieder ein normales Leben führen. Auf Nebenwirkungen der Medikamente wird keiner hingewiesen. Jeder reagiert etwas anders. Aber nach einem Jahr nimmt nur noch die Hälfte die Medis.

Es gibt Filme die über alte Leute die die Anfänge der Psychopharmakas mitgemacht haben. Haldol, etc. gab es ja damals schon. Hier im Forum wirst du einiges finden.

Auch Bücher zeigen die Realität auf. Da man ja irgendwie alleine dasteht und man über die Dimension von Psychosen nichts hört.

Ich fand das beispielsweise intressant.

https://www.amazon.de/Verlockung-Wahnsinns-Therapeutische-entr%C3%BCckten-Welten/dp/3880346763/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=verlockung+des+wahnsinns&qid=1604236018&sr=8-1

Und von Dorothea Buck https://www.amazon.de/Auf-Spur-Morgensterns-Psychose-Selbstfindung/dp/3926200650/ref=sr_1_4?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=dorothea+buck+buch&qid=1604236055&sr=8-4

mit Selbsthilfegruppen habe ich nichts gemacht. Für mich ist das Forum eine Selbsthilfegruppe.
 

Antibiotika bekämpfen allerdings nicht nur Symptome, sondern direkt die Ursache einer bakteriellen Infektion.
 
Jackyboy schrieb:
die Frage ist halt immer auch, was ist vom Medikament "demoliert" und was von der Krankheit.
Wie schon erwähnt, Neuroleptika blockieren Dopamin D2 Rezeptoren. Diese steuern "Lebensaktivitäten" wie Pflege, Essverhalten, Motivation und Aktivwerden, zielgerichtetes Verhalten, und viel viel mehr was das Leben erst lebenswert macht - letztendlich führt deren Blockade scheinbar dazu dass ein Mensch "passiv" wird und nichts mehr richtig tun oder genießen kann.

Mit Negativsymptomen haben Menschen oft jahrelang, teils bis zum Lebensende, zu kämpfen - was ist das für eine Kosten-Nutzen Abwägung?

Darüber hinaus haben mehrere Studien bewiesen, dass Neuroleptika zu Hirnatrophie (Hirnabbau) führen, also gewissermaßen eine Demenz bewirken. Damit einhergehend: Schäden des Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Mittel die emotionalen (Dopaminrezeptorblockade) und kognitiven Fähigkeiten (Hirnatrophie, ...) eines Menschen regelrecht abrasieren und verboten gehören.

https://www.google.com/amp/s/m.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/neuroleptika-wenn-psychopillen-das-gehirn-schrumpfen-lassen-13379742.amp.html
 

auf jeden Fall wird es reichlichst eingesetzt und viele brauchen die Medikamente.

Ich bin auch der Meinung man sollte so gut es geht mit der Krankheit kämpfen. Doch wird dieser Weg nicht unterstützt in Psychiatrien. Sie werden ihre Gründe haben. Tatsache ist dass die Psychiatrien mehr Scherereien hätten wenn weniger Medikamente genommen werden würden. Und auch hier wird vermutlich gespart. Zumal viele Menschen nicht leiden möchten. Beziehungsweise ja auch angeblich ein Gehirnverlust entsteht wenn man die Psychose tun lässt was sie tun muss.

Langfristig sind Medis schlechter.

Wie beim Coronavirus. Langfristig ist impfen schlechter. Und Maske tragen.

Bei Quetiapin hab ich die gehirnmindernde Wirkung gemerkt.

Aber es wird einem halt auch gesagt dass man eventuell pflegebedürftig werden kann wenn man die Medikamente nicht nimmt. Und so weiter. Und darum nehmen auch viele die Medis.

Doch regeneriert sich das Gehirn nach einer Psychose auch wieder. Es ist ja auch bewiesen dass Psychotiker eine schlechte Hirnleistung haben.
 
Jackyboy schrieb:
auf jeden Fall wird es reichlichst eingesetzt und viele brauchen die Medikamente.

Ich bin auch der Meinung man sollte so gut es geht mit der Krankheit kämpfen. Doch wird dieser Weg nicht unterstützt in Psychiatrien. Sie werden ihre Gründe haben.
- der Grund ist, dass es leichter und billiger ist einen Menschen medikamentös stillzustellen als Krisen aufzuarbeiten oder zB eine Drogeninduzierte Psychose kontrolliert abklingen zu lassen. Wirtschaftliches Denken im Gesundheitssystem. Weil vielleicht Pfleger keine Zeit (oder Lust) hatten und es schneller ging einfach jemanden paar Haldolpillen zu geben anstelle genau zu analysieren was schief lief, leiden manche Menschen jahrelang an den Spätfolgen der Neuroleptikaverabreichung. Das ist nicht ok.

" Aber es wird einem halt auch gesagt dass man eventuell pflegebedürftig werden kann wenn man die Medikamente nicht nimmt. "

- klar, jeder kann pflegebedürftig werden. Wieso dann aber noch einen zusätzlichen Faktor wie Pillen mit aufnehmen, die zum einen abhängigmachend sind - davon zeugen zahlreiche Internetforen (adfd.org) obwohl Psychiater immer das Gegenteil behaupten - und zum anderen deine Lebensenergie und Freude nehmen.

Man kann nur hoffen dass dieser Skandal auch irgendwann gesellschaftlich aufgearbeitet wird.
 

das problem ist,alle sind nur kurz in der klinik, oft abgeschossen von medis, wobei es dann zu nebenwirkung danach kommen kann.
also, ich meine, nehme tabletten, aber achte darauf nicht zu viel zu nehmen, außer, mehr tabletten zur anfangszeit, danach runterarbeiten. ich denke man brauch dafür ca 3 monate. ich selber war zuletzt 7 monate in der klapse, aber das hat mir echt geholfen. ich spüre auch keine nebenwirkungen.
achja, einige hier meinen man brauch antibiotika, das wäre aber falsch in meinen augen; aber ich weiß ihr wollt es so probieren wie ihr denkt, meiner meinung nach, sollte man seinen psychiater auch einweihen was man will und denkt. übereinkunft wäre darin wichtig.
 

Hallo,

als ich Risperidon genommen habe, war ich auch so zombie-like. Ich war überhaupt gar nicht mehr kreativ. Und ich konnte nur noch mit zwei Worten auf Fragen antworten.

Ich würde dem Psychiater sagen, dass er das Medikament ändern soll.
 

ich habe auch noch 2,5 mg risperidal
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anfangs waren es 7 mg - da war ich ein halbtoter zombie -.-

hier ein Eindruck von mir zum Thema medis:

Heftig eklig??!! Psychiatrieerfahrung Medikamente: Was sind die ekligsten Geschichten?? :​

https://www.youtube.com/watch?v=TYX1xGqn7B8&list=PLRmb8HLZZaRltVViCyV8g12QaAEytI8Xk&index=14

lg Vera Maria
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einpsychotiker schrieb:
Hallo,

als ich Risperidon genommen habe, war ich auch so zombie-like. Ich war überhaupt gar nicht mehr kreativ. Und ich konnte nur noch mit zwei Worten auf Fragen antworten.

Ich würde dem Psychiater sagen, dass er das Medikament ändern soll.
Mit dem Zombie Modus kenne ich meine Familie sagte ich wäre gar nicht anwesend überhaupt nicht klar und wurde von 8mg Risperidon auf abends nur noch 2mg gesetzt habe mittlerweile mehr als 40kg zugenommen aber sonst hilft es wirklich sehr gut gegen Psychosen ich nehme es schon 4 Jahre.
 
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