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15 Jahre Prodomalphase ? Oder 15 Jahre verrückt und keiner merkt es?

Apfelschorle

Member
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26 Aug. 2020
Beiträge
50

Guten Abend zusammen, ich schieße einfach mal direkt los.

Es fühlt sich so an, als sei ich in einer Zwischenwelt , also nicht mehr ganz in der Realität, aber auch noch nicht komplett raus.

Mit 15 Jahren habe ich eine Erythrophobie entwickelt, also die Angst vor dem Rotwerden, danach folgten die Diagnosen generalisierte Angststörung, Depression, Dissoziation, Magersucht, körperdysmorphe Störung und vor zwei Jahren stellte sogar eine Ärztin den Verdacht auf eine schizzoaffektive Störung. Heute bin ich 30 Jahre alt. Aktuelle Diagnosen meiner Therapeutin: gen. Angststörung, Dissoziation und Depression

Ich identifiziere mich sehr stark mit Diagnosen. Mein eigentliches Ich existiert seit 15 Jahren nicht mehr. Seit 15 Jahren dreht sich alles nur noch um meine Gesundheit. Weil ich das Gefühl hatte, anders zu sein und deshalb Angst vor Ablehnung hatte, habe ich noch nie eine normale Beziehung zu einem Mann gehabt. Ich dachte immer, ich muss erst gesund werden, dass mich jemand lieben kann. Generell habe ich auch keine Freunde mehr und nichts, was mir Spaß macht. Ich fühle mich wie gefangen in einem Albtraum.

Das schlimmste Symtom das ich habe ist das Gefühl betrunken zu sein / komische Wahrnehmung, wurde von einigen Ärzten/ Psychologen als Dissoziation diagnostierzt. Es ist dauerhaft da, ich fühle mich so entfernt von allem und so leblos. Wenn ich Stress habe, wird es schlimmer, dann bin ich total unkonzentriert, desorientiert, alles dreht sich, ich sehe dann auch nicht mehr so gut. Abends, wenn es dunkel wird, wird es oft schlimmer. Ich habe irgendwie Angst, raus zu gehen, wenn es dunkel wird. Alles erscheint so komisch und irgendwie bedrohlich. Auch tagsüber fühle ich mich schon so seltsam, aber wenn es dunkler wird, wird es eben nochmal verstärkt, da wirkt alles so bedrohlich, Autos, die an mir vorbeifahren, oder auch Menschen. Es fühlt sich so an, als hätte ich 10 Tage nicht geschlafen. Einfach eigenartig alles. Ich denke mir dann, dass ich jetzt bloß keine Angst vor den Menschen bekommen sollte, denn das wäre ja ein Anzeichen einer Psychose, wenn ich jetzt denken würde, sie wollen mir etwas antun. So steigere ich mich nie in sowas rein, aber das bedrohliche Gefühl ist trotzdem da.

Meine Psychologin und Ärztin denken, dass es eine Angststörung ist, denn bei mir ist es so, dass ich, wenn ich Angst vor etwas habe, zb Angst vor einer Psychose, dann bilde ich mir teilweise Symptome ein, die man bei der Erkrankung hat. Aber diese komische Wahrnehmung ist wirklich da. Mein Vater hatte auch mal eine Psychose und ihm wurde eine paranoide Schizophrenie attestiert, als ich 15 Jahre alt war. Seit der Verdachtsdiagnose einer Ärztin in 2018 auf eine schizzoaffektive Störung habe ich extreme Angst vor einer Psychose. Es spricht so vieles dafür. Nach der Verdachtsdiagnose war ich bei mehreren Psychiatern und Psychologen und als sagten ich hätte eine Angststörung und keine schizzoaffektive Störung. Nun denke ich mir aber, was ist, wenn sich alle anderen täuschen und die eine Ärztin Recht hatte? Ich merke selbst, dass es nicht einfach nur eine Angststörung ist.

Ich habe ein sehr schlechtes Gedächtnis, generell sehr starke kognitive Einschränkungen, kann kein Buch mehr lesen.. Die Konzentration ist schlecht, aber nicht wenn es um meine Gesundheit geht, also ich könnte jetzt keinen Roman lesen, aber dafür eine wissenschaftliche Arbeit über Schizophrenie, auch wenn ich am nächsten Tag nicht mehr wüsste, was ich da gelesen habe, weil mein Gedächtnis schlecht ist. Ich kann keine Freude empfinden, nichts macht mir Spass. Ich leide auch an Depressionen, allerdings sind diese erst in den letzten Jahren dazugekommen. Vorher war es immer dieses seltsame Gefühl und eben eine tiefe Angst, Angst vor allem möglichen und einfach dieses ruhelose. Mein Kopf denkt von morgens bis abends, ich kann mich nie entspannen. Ich höre mich auch selbst immer denken. Also keine fremden Stimmen, sondern mein Denken nehme ich bewusst wahr. Teilweise zwängt sich es einfach auf. Wenn ich mich zb mit jemandem unterhalte, was eh extrem schwierig ist, weil ich oft das Gefühl habe, die Sprache verlernt zu haben und mir die Wörter fehlen, dann höre ich meinen Kopf denken, was manchmal stört, denn dann muss ich aufhören zu sprechen und meinen Gedanken kurz zuhören, dann kann ich weiter reden. Bekomme vieles nicht mehr geregelt. Ich merke auch, wie gerade in den letzten zwei Jahren meine Fassade zusammenbricht. Außenstehende bemerken, dass mit mir etwas nicht stimmt, bin immer wieder mal krank auf der Arbeit, kann mich mit meinen Kollegen garnicht mehr über so normale Sachen unterhalten. Früher habe ich oft antidepressiva genommen, da ging es mir dann besser, das war wie ein erwachen, aber seit der Verdachtsdiagnose traue ich mich nicht mehr das Medikament einzunehmen weil die Ärztin damals zu mir sagte, dass mich das psychotisch machen könnte. Denn in der Anfangszeit des Sertralins hatte ich oft leichte paranoide Ängste und ich konnte nie gut schlafen damit und war dann oft so aufgedreht am nächsten Tag. Außerdem habe ich garkein Zeitgefühl mehr.

Ich selbst denke dass ich irgendwie eine Mischung aus allem habe. Ich kann hier garnicht all meine Symptome aufzählen. Das bekomme ich gerade nicht hin, weil ich keinen roten Faden habe. Ich habe schon drei klinikaufenthalte und viele Medikamente ausprobiert. Wegen meiner Angst konnte ich die Medikamente nie langfristig einnehmen. Jede Nebenwirkung habe ich als sehr bedrohlich erlebt. Und die Nebenwirkungen waren manchmal schlimmer als meine Symptome. Mit dem seroquel habe ich eine Ruhe in meinem Kopf gehabt, sie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich konnte über Andere Sachen denken als über meine Gesundheit. Habe von morgens bis abends ein Roman gelesen. Allerdings empfand ich es als Hirnknebel, denn ich war so verändert. Mein Kopf war so leer und ich habe es als Kontrolleverlust empfunden, mir hat das Medikament einfach Angst gemacht. Jetzt denke ich mir, dass das vllt ein gesunder Zustand war und dass dieses Denken von morgens bis abends nicht normal ist. Ich konnte zu Zeiten des Seroquels auch das erste mal richtig gut arbeiten. Es war alles so klar im Kopf, nicht diese breite matschige Masse im Hirn. Allerdings war es so, dass ich dennoch depressiv war. Also die Stimmungsaufhellung, die ich von SSRI kenne, war nicht da. Und meine Beine und Arme zuckten oft und schliefen oft ein. Und ich hatte einfach Angst, dass ich die Tabletten nie wieder absetzen kann, wenn ich sie weitereinnehme, da dies oft der Fall ist bei den Antipsychotika.

Also ist es oft so bei mir. Die meiste Zeit bin ich depressiv , spracharm, kann nur langsam denken und reden, bin so richtig ausgebremst und wenn ich dann Stress habe, wie in den letzten drei Tagen, dann funktioniert alles schneller, ich denke sehr viel, Rede viel, kann dann nicht mehr gut schlafen, hab aufeinmal Energie für Sachen, für die ich sonst keine Energie habe, aber irgendwie ist alles so durcheinander im Kopf. Es fühlt sich aber nicht gut an, also manisch bin ich nicht. Ich nehme dann oft 12,5 mg seroquel, um wieder runter zu kommen und zu schlafen. Oft denke ich, dass die psychose deshalb noch nie richtig ausgebrochen ist, weil ich nämlich schnell dagegenlenke, aber so ist es doch auch kein Leben mehr, auch ohne akute Psychose nicht. Ich möchte wieder Appetit haben, mich freuen können, mich mit anderen Leuten verbunden fühlen und auch mit der Erde verbunden fühlen, mich selbst richtig wahrnehmen können, ein Buch lesen, ins Fitnessstudio gehen, nicht 24/7 mich mit sowas beschäftigen, ohne Angst aus dem Haus gehen können, einkaufen, kochen, mich weiterbilden...

Es tut mir Leid, dass ich so durcheinander schreibe, aber ich wollte hier schon vor einem Jahr etwas schreiben, war aber zu depressiv und jetzt musste ich diesen merkwürdigen Zustand ausnutzen, weil ich jetzt mehr Energie habe, dafür ist die Konzentration schlechter, bin so durcheinander. Wenn dieser Zustand in ein paar Tagen hinüber sein wird, werde ich wieder in dieses depressive verfallen.

Kann sich irgendjemand in meinen Symptomem wiederfinden? Diese komische Wahrnehmung, geht es nicht immer so los?? War das bei euch auch so? Dass sich dann alles gedreht hat, irgendwie schneller wurde im Kopf?

Kann man mit Medikamenten wirklich ein gutes Leben führen? Freude empfinden, sich konzentrieren, einen klaren Kopf und guten Sex haben, ohne dick zu werden? Auch wenn es viele nicht verstehen, aber dick werden und kein Gefühl mehr beim Sex zu haben erzeugen bei mir auch einen Leidensdruck, den ich einfach nicht hinnehmen kann.

Was hilft euch, in der Realität zu bleiben?

Ich habe einfach keine Kraft mehr so weiterzuleben. Auf Medikamente reagiere ich so heftig. Es ist, als ob es keinen Ausweg geben würde. Ich bin auch so ambivalent. Mal denke ich, alles hat einen Sinn, Heilung kann nur ohne Medikamente geschehen, egal wie schwierig es wird, mal denke ich, es geht einfach nicht ohne Medikamente.

Oft denke ich auch, ich hab meinen Weg gefunden, ich weiß wo es lang geht, imaginäre Arbeit, positive Gefühle bewusst spüren, Traumatherapie, Achtsamkeit, Glauben... doch dann denke ich, was ist wenn ich mich täusche und die Psychiaterin Recht hatte, dass ich mein Leben lang damit beschäftigt sein werde, mich zu therapieren.

Irgendwie war ich schon immer eigenartig. In der Kindheit fällt es halt nicht auf. Aber ich war schon immer anders.

Einen schönen Abend noch und ein großes Danke an den Gründer dieses Forums
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Der Text ist aber lang geworden. Kennt ihr das, wenn eure Gedanken einfach nicht aufhören? Ich wollte mich eig kurz fassen, aber es kam immer mehr in meinen Kopf. Das ist doch auch eigenartig. Ich habe solche Entgleisungen nicht oft, wie gesagt, meist bin ich zu depressiv, aber mir macht das echt Angst. Ich fühle mich so, als würde nicht mehr viel fehlen, bis zur akuten Psychose. Der Vorteil, den ihr habt, ihr wisst, wie es sich vorher angefühlt hat und ihr könnt es besser zuordnen.. naja gut, egal jetzt. Es geht ja auch nicht nur darum, dass ich Angst vor einer Psychose habe, ich mich ansonsten aber gut fühle, ich leide ja auch schon sehr ohne akute Psychose
 
Apfelschorle schrieb:
Meine Psychologin und Ärztin denken, dass es eine Angststörung ist, denn bei mir ist es so, dass ich, wenn ich Angst vor etwas habe, zb Angst vor einer Psychose, dann bilde ich mir teilweise Symptome ein, die man bei der Erkrankung hat.

Und damit liegt deine Ärztin ganz richtig.

Das was du schreibst habe ich genauso, nur das ich mit der Zeit gut gelernt habe damit klar zu kommen.

Mal gelingt es mir sehr gut mal weniger gut.
Ich glaube nicht das du eine Dissoziation hast, sondern eine Derealisation.

Du nimmst deine Umgebung verträumt/benebelt wahr und manchmal kommen Ängste hoch wie, "ist alles real oder unreal".

Wenn du eine Realitätsprüfung machen kannst, kannst du dir sicher sein, das du keine Dissoziation hast.

Deine Angst ist so stark das du dir vieles einbilden kannst, daher die Diagnose generalisierte Angststörung.
Apfelschorle schrieb:
Es spricht so vieles dafür. Nach der Verdachtsdiagnose war ich bei mehreren Psychiatern und Psychologen und als sagten ich hätte eine Angststörung und keine schizzoaffektive Störung. Nun denke ich mir aber, was ist, wenn sich alle anderen täuschen und die eine Ärztin Recht hatte? Ich merke selbst, dass es nicht einfach nur eine Angststörung ist.

Doch es ist eine Angststörung nur eben eine schwere die wir haben, leider.

Bei mir ist es genauso, diese Zweifel und ständig sich Sorgen machen und Grübeln, ständig Kreisen die Gedanken, habe ich was oder nicht. Aber du kannst dir ganz sicher sein mit deiner eigenen Realitätsprüfung, weißt du immer und zu jeder Zeit, das es nur die Angststörung ist. Jemand mit Psychose glaubt wirklich daran, er prüft nicht mehr.

Apfelschorle schrieb:
Also keine fremden Stimmen, sondern mein Denken nehme ich bewusst wahr. Teilweise zwängt sich es einfach auf. Wenn ich mich zb mit jemandem unterhalte, was eh extrem schwierig ist, weil ich oft das Gefühl habe, die Sprache verlernt zu haben und mir die Wörter fehlen, dann höre ich meinen Kopf denken, was manchmal stört, denn dann muss ich aufhören zu sprechen und meinen Gedanken kurz zuhören, dann kann ich weiter reden.

Dann kannst du auch noch Zwangsstörung bei dir einreihen. Du denkst viel zu viel nach, bist zu sehr in dich gekehrt.

Bist wahrscheinlich auch sogar Introvertiert, richtig?

Apfelschorle schrieb:
Mein Kopf war so leer und ich habe es als Kontrolleverlust empfunden, mir hat das Medikament einfach Angst gemacht. Jetzt denke ich mir, dass das vllt ein gesunder Zustand war und dass dieses Denken von morgens bis abends nicht normal ist.
Mit sich selbst ständig zu beschäftigen ist nicht normal.

Du bist eben zu sehr nach innen fokussiert, du musst ein Gleichgewicht schaffen, nach innen so wohl auch nach außen.

Dadurch das dir nichts mehr Spaß macht und du keine Interessen hast, erschwert sich das Ganze natürlich.

Daher würde ich dir empfehlen die Medikamente zu nehmen die dir geholfen haben und versuche ein paar soziale Kontakte aufzubauen, damit kommst du am besten weg von dieser Störung.

Apfelschorle schrieb:
Der Text ist aber lang geworden. Kennt ihr das, wenn eure Gedanken einfach nicht aufhören? Ich wollte mich eig kurz fassen, aber es kam immer mehr in meinen Kopf. Das ist doch auch eigenartig. Ich habe solche Entgleisungen nicht oft, wie gesagt, meist bin ich zu depressiv, aber mir macht das echt Angst. Ich fühle mich so, als würde nicht mehr viel fehlen, bis zur akuten Psychose.

Das ist Blödsinn. Es ist ein Mix aus Angst, Sorgen, Grübelein, Zwangsstörung + Zweifel und dann kommt eben das dabei heraus.

Ich mache diese Phase auch durch, Angst davor an Simplex erkrankt zu sein, aber es geht mir schon wieder etwas besser.
 

Guten Abend,

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Ich habe mir einen Beitrag von dir durchgelesen. Das was du schreibst, ist bei mir auch so. Z.B. dass du dir auch einbilden kannst, keinen Spaß zu haben. Ich habe selbst vor einiger Zeit festgestellt, dass bei mir viele Symptome erst dazukamen, nachdem ich mir selbst eine Diagnose verpasst habe. Das war ZB bei der Depression so und auch bei der Schizophrenie. Ich habe im Internet gelesen, welche Symptome man bei diesen Erkrankungen hat und kurze Zeit später habe ich sie auch bekommen und bin dann zum Arzt gegangen und habe ihm all die Symptome aufgezählt, die ich vorher im Internet recherchiert hatte, ich hab sie ja dann wirklich teilweise gehabt. Und der Arzt hat mir dann meine Selbstdiagnose bestätigt. Das ist so schräg. Mir fällt auch gerade ein, damals, als das bei mir anfing, gab es zwei Ärzte, die mir immer gesagt haben : Mädchen, Bild dir nichts ein, du bist gesund. Danach ging es mir für ein paar Tage richtig gut. Es scheint ja bei dir so ähnlich zu sein, dass deine Gedanken eine riesige Macht haben. Das sollten wir positiv einsetzen und für uns nutzen!

Ich denke selbst eig auch nicht, dass ich jetzt schon eine Psychose habe, da mir die Relitätsprüfung noch gelingt. Ich merke auch, dass ich, sobald ich aus dem Haus gehe und mir Menschen über den Weg laufen, es schlimmer wird. Es steckt aufjedenfall eine Angst dahinter, vermutlich immer noch eine soziale Angst, aber es ist eben keine Phobie mehr. Meinte übrigens auch Derealisation und nicht Dissoziaton. Derealisation und eine Art Schwindel verspüre ich dann. Nur denke ich auch, dass der Übergang zur Psychose fließend ist. Psychose entsteht doch auch aus der Angst und wegen fehlendem Urvertrauen. Zuerst habe ich eine Phobie entwickelt, danach die generalisierte Angststörung mit Derealisation. Wenn diese irgendwann als Schutzmechanismus nicht mehr ausreicht, kommt die nächste Stufe und das wäre dann die Psychose. Zumindest denke ich das so.

Wenn ich nicht aufpassen, nicht auf genügend Schlaf achten würde und nicht für so viel Ruhe in meinem Leben sorgen würde, wäre ich bestimmt schon durchgedreht.

Ich habe zB nicht erzählt, dass ich auch mal nicht mehr aus meiner Wasserflasche trinken wollte, nachdem ich diese im Fitnessstudio habe unbeaufsichtigt stehen lassen oder dass ich einmal total Panik im Park bekommen habe, als hinter mir eine Person lief und mir eine weitere entgegen kam und ich es für mich hielt, dass die zusammengehören und mich überfallen wollen
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Sowas habe ich nicht oft und ich konnte noch einen Realitätscheck machen und habe dann aus Trotz trotzdem aus meiner Wasserflasche getrunken, weil ich es sonst als Bestätigung gesehen hätte, paranoid zu sein.

Es ist schwierig. Ich glaube bei der Wasserflasche war das in einer Phase, wo ich immer dachte, jetzt denk nicht dies oder das zb "jetzt denk nicht dass jemand etwas in dein Wasser gemacht haben könnte, sonst wäre es ein Anzeichen dafür, dass du verrückt bist.. denke ich gerade, dass jemand etwas in meine Flasche gemacht hat.. halte ich es es für möglich ..?", also da war quasi die Angst zuerst da, Angst davor zu bekommen.. Das würde ich dann der Angststörung zu schreiben. Aber das im Park, da kam der Gedanke glaube ich wirklich einfach so, aber ich kann nicht ausschließen, dass es da nicht auch so war wie bei der Wasserflasche, nur das diese Gedanken eben schneller abgelaufen sind und ich das nicht mehr nachvollziehen konnte.

Bei mir kommt einfach dazu, dass mein Vater dieses Krankheit hat und ich bin ihm von der Persönlichkeit einfach so krass ähnlich, wobei ich natürlich den Vorteil habe, schon seit 15 Jahren aktiv an mir zu arbeiten und ich dadurch schon etwas an Gelassenheit gewonnen (auch wenn man es überhaupt nicht raushört) habe und mich meist gut reflektieren kann.

Ich denke, wenn man an sich arbeitet und sein Selbstbewusstsein stärkt und einen Glauben hat, sich verbunden fühlt, dann minimiert sich das Risiko für eine Psychose enorm. Mein Vater hatte auch nur eine einzige Episode, was denke ich daran liegt, dass er danach den Glauben zu Gott gefunden hat und jetzt garnicht mehr so viel grübeln oder sich Sorgen machen muss, weil er all seine Sorgen weiter an Gott gibt und die Einstellung hat, es kommt so, wie Gott es möchte.. Vllt hilft ihm aber auch die 5mg Abilify Dosis, die er durchgehend nimmt, habe allerdings mal in eine Buch eines Psychiaters gelesen, dass das nach so einer langen Zeit eig garnicht mehr richtig helfen würde, weil sich das Gehirn umstellt und anpasst, kann es nicht genau erklären.

Leidest du auch an Derealisation Mero? Wird es bei dir auch schlimmer, wenn es dunkel wird oder wenn viele Menschen um dich herum sind? Fühlst du dich auch so, als hätte dein Leben schon vor langer Zeit geendet und du bist jetzt in einer Zwischenwelt? Wenn ich mir manchnal Fotos von früher angucke, fehlt mir die Verbindung dazu. Es ist, als ob mein früheres Leben nicht mein Leben war sondern das Leben einer anderen Person.

Du hast mal erwähnt, dass du süchtig nach etwas bist. Wonach denn, wenn ich fragen darf?

Derealisationen kommen oft bei Drogenkonsum vor, aber das weißt du bestimmt. Und auch psychoseähnliche Zustände und Psychosen können da vorkommen. Ich habe nichts davon gelesen, dass du solche Zustände schon hattest aber wenn es so wäre oder das mal kommen sollte, würde ich eher denken, dass es eine Psychose im Rahmen der Sucht wäre und keine schizophrenie simplex.

Übrigens.. SSRI haben mir bei diesem Zustand früher oft geholfen. Ich war teilweise wieder richtig da. Sie nehmen einem die Angst und dann wird die Derealisation überflüssig. Leider habe ich eine panische Angst vor Medikamenten und die letzten 20 Versuche endeten damit, dass ich die Einnahme nach einer Woche abgebrochen habe, sodass meine Psychiaterin und ich beschlossen haben, es erst wieder zu probieren, wenn ich versprechen kann, sie mindestens 4 Wochen einzunehmen.

Schönen Abend noch
 
Apfelschorle schrieb:
Ich habe mir einen Beitrag von dir durchgelesen. Das was du schreibst, ist bei mir auch so. Z.B. dass du dir auch einbilden kannst, keinen Spaß zu haben. Ich habe selbst vor einiger Zeit festgestellt, dass bei mir viele Symptome erst dazukamen, nachdem ich mir selbst eine Diagnose verpasst habe. Das war ZB bei der Depression so und auch bei der Schizophrenie. Ich habe im Internet gelesen, welche Symptome man bei diesen Erkrankungen hat und kurze Zeit später habe ich sie auch bekommen und bin dann zum Arzt gegangen und habe ihm all die Symptome aufgezählt, die ich vorher im Internet recherchiert hatte, ich hab sie ja dann wirklich teilweise gehabt. Und der Arzt hat mir dann meine Selbstdiagnose bestätigt. Das ist so schräg. Mir fällt auch gerade ein, damals, als das bei mir anfing, gab es zwei Ärzte, die mir immer gesagt haben : Mädchen, Bild dir nichts ein, du bist gesund. Danach ging es mir für ein paar Tage richtig gut. Es scheint ja bei dir so ähnlich zu sein, dass deine Gedanken eine riesige Macht haben. Das sollten wir positiv einsetzen und für uns nutzen!

Genau das macht ja die generalisierte Angststörung aus. Man kann sich echt jeden Mist einbilden, dann kommt die Stufe in dem das Gehirn es unterbewusst einspeichert und dann reicht nur noch der Gedanke daran oder man begibt sich in die Situation und schon triggert es hoch und man bekommt Angst.

Vor ein paar Jahren hatte ich wahnsinnige Krebsangst gehabt, da habe ich auch im Internet ständig nach Symptomen gegoogelt und bin dann bei jeder kleinsten Veränderung an meinem Körper zum Arzt gerannt. Wenn der Arzt Entwarnung gegeben hatte, war die Sache für mich dann auch erledigt aber nach ein paar Wochen hatte ich mir dann andere Krebsängste eingebildet.

Irgendwann hat diese Krebsangst dann nachgelassen, da ich für mich selbst dann eine Regel aufgestellt habe.

Wenn die Veränderung an meinem Körper, sei es Schmerz, eine Beule, Knoten, Rötung oder was auch immer nicht innerhalb 2 Wochen verschwunden ist, erst dann gehe ich zum Arzt und lass es abchecken. Seitdem ist diese Angst schon viel weniger geworden, es ist zwar noch vorhanden aber nicht mehr so krass wie zu Anfang.

Die Angst hat einen großen Einfluss auf uns ja, weil wir zu sehr auf uns selbst fixiert sind und jeden Mist analysieren müssen.

Das wiederum bedeutet auch, wenn die Angst vorherrscht sind andere Emotionen gedämmt, daher diese Freudlosigkeit.

Apfelschorle schrieb:
Ich denke selbst eig auch nicht, dass ich jetzt schon eine Psychose habe, da mir die Relitätsprüfung noch gelingt. Ich merke auch, dass ich, sobald ich aus dem Haus gehe und mir Menschen über den Weg laufen, es schlimmer wird. Es steckt aufjedenfall eine Angst dahinter, vermutlich immer noch eine soziale Angst, aber es ist eben keine Phobie mehr. Meinte übrigens auch Derealisation und nicht Dissoziaton. Derealisation und eine Art Schwindel verspüre ich dann. Nur denke ich auch, dass der Übergang zur Psychose fließend ist. Psychose entsteht doch auch aus der Angst und wegen fehlendem Urvertrauen. Zuerst habe ich eine Phobie entwickelt, danach die generalisierte Angststörung mit Derealisation. Wenn diese irgendwann als Schutzmechanismus nicht mehr ausreicht, kommt die nächste Stufe und das wäre dann die Psychose. Zumindest denke ich das so.

Du wirst keine Psychose bekommen. Ich hatte damals auch Angst davor aber total unbegründet. Es gibt so viele Menschen mit Angststörung und ich kenne niemanden der berichtet hätte, das er von einer Angststörung eine Psychose bekommen hat.

Ich hatte auch eine Derealisation, bei mir fing es damals an als ich meine Schlafstörung bekommen habe.

Die Schlafstörung habe ich mir übrigens ebenfalls eingebildet.

Ich kenne das Gefühl sehr gut, alles wirkt so unwirklich. Mir hat nur Ablenkung geholfen, mich nicht mehr darauf zu fokussieren.

Nach ein paar Monaten wurde ich es dann Schritt für Schritt los. Du musst wirklich deine innere Ruhe finden und dich auf außen fokussieren, am Weltgeschehen teilnehmen, soziale Kontakte ect.

Apfelschorle schrieb:
Wenn ich nicht aufpassen, nicht auf genügend Schlaf achten würde und nicht für so viel Ruhe in meinem Leben sorgen würde, wäre ich bestimmt schon durchgedreht.

Nein würdest du nicht, der menschliche Geist hält sehr viel aus nur sehr sensible Menschen sind gefährdet.

Und da du deine Angst kennst und es schon auch sehr lange hast und es sogar aushalten kannst, gehörst du zu der Kategorie, harte Nuss. Die Angststörung reicht nicht aus um deine Nuss zu knacken, da kannst du dir ganz sicher sein.

Dein Geist ist Gesund.

Apfelschorle schrieb:
Ich habe zB nicht erzählt, dass ich auch mal nicht mehr aus meiner Wasserflasche trinken wollte, nachdem ich diese im Fitnessstudio habe unbeaufsichtigt stehen lassen oder dass ich einmal total Panik im Park bekommen habe, als hinter mir eine Person lief und mir eine weitere entgegen kam und ich es für mich hielt, dass die zusammengehören und mich überfallen wollen
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Typisch, ganz typisch.

Wenn ich auf der Autobahn bin und mir eine ganze Weile ein Auto hinterher fährt, bekomme ich manchmal auch diese Angst, verfolgt zu werden. Also mache ich meine Realitätsprüfung, ist das wirklich so oder bilde ich es mir nur ein. Ich fahre dann raus auf ein Rastplatz und siehe da der Autofahrer fährt weiter und die Sache ist schnell geklärt, es war nur Einbildung.

Apfelschorle schrieb:
Sowas habe ich nicht oft und ich konnte noch einen Realitätscheck machen und habe dann aus Trotz trotzdem aus meiner Wasserflasche getrunken, weil ich es sonst als Bestätigung gesehen hätte, paranoid zu sein.

Sehr gut und genau das ist der richtige Weg.

So lernt dein Gehirn mit der Zeit, moment mal ich mache mir unnötig Sorgen, mir passiert ja doch nichts.

Das Gehirn vergisst nur dann die Ängste, wenn die Ängste belanglos geworden sind.

Sozusagen muss eine, "mir egal" Einstellung eintreten, das gleicht einer Heilung.

Apfelschorle schrieb:
Du hast mal erwähnt, dass du süchtig nach etwas bist. Wonach denn, wenn ich fragen darf?

Keine Sucht auf die ich Stolz bin. Leider bin ich Spielsüchtig und versuche da schon seit längerer Zeit raus zu kommen.

Aber auf der anderen Seite hilft es mir auch manchmal meine aktuellen Ängste wenn ich welche bekomme zu vergessen, fast schon wie eine Therapie aber leider keine Gute.

Apfelschorle schrieb:
Leider habe ich eine panische Angst vor Medikamenten und die letzten 20 Versuche endeten damit, dass ich die Einnahme nach einer Woche abgebrochen habe, sodass meine Psychiaterin und ich beschlossen haben, es erst wieder zu probieren, wenn ich versprechen kann, sie mindestens 4 Wochen einzunehmen.

Wovor hast du denn Angst?
 
Mero schrieb:
Typisch, ganz typisch.

Wenn ich auf der Autobahn bin und mir eine ganze Weile ein Auto hinterher fährt, bekomme ich manchmal auch diese Angst, verfolgt zu werden. Also mache ich meine Realitätsprüfung, ist das wirklich so oder bilde ich es mir nur ein. Ich fahre dann raus auf ein Rastplatz und siehe da der Autofahrer fährt weiter und die Sache ist schnell geklärt, es war nur Einbildung.

Keine Sucht auf die ich Stolz bin. Leider bin ich Spielsüchtig und versuche da schon seit längerer Zeit raus zu kommen.

Aber auf der anderen Seite hilft es mir auch manchmal meine aktuellen Ängste wenn ich welche bekomme zu vergessen, fast schon wie eine Therapie aber leider keine Gute.
? genau das habe ich auch schon gehabt. Das beruhigt mich jetzt, dass du das auch hattest ?

Das war nachdem ich meine Verdachtsdiagnose bekommen habe und mein Gehirn daraufhin ständig gescannt hat, ob ich einen paranoiden Gedanken habe. Da bei meinem Vater das genau so war, also er hat sich auch von einem Auto verfolgt gefühlt, hat dann sein Auto einfach auf der Strasse stehen lassen und ist abgehauen, also da war keine Realitätsprüfung mehr möglich, habe ich dann auch bei mir angefangen darauf zu achten, ob ich mich verfolgt fühle. Und wenn ich das gemacht habe, dann habe ich manchmal wirklich Angst bekommen, dass ich verfolgt werde. Meinst du wirklich dass das noch eine Angststörung ist? Ich habe das heute auch noch manchmal. Heute ist es so, dass beim Fahren manchmal so ein bedrohliches Gefühl da ist, wenn einer hinter mir fährt. Und das meine ich. Die Grenzen sind glaube ich wirklich fließend. Wir können das noch überprüfen und dem Gedanken keinen Glauben schenken, aber irgendwann wird es vllt nicht mehr gehen, wie bei meinem Vater
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Ich wüsste gerne, ob das bei den anderen auch so angefangen hat. Vllt muss in ein neues Thema erstellen und mein Anliegen etwas präziser zusammenfassen.

Irgendwie habe ich noch nicht herausgefunden, wie man hiermehrere Zitate einfügen kann.

Also wegen deiner Sucht. Eine Sucht, egal welche, ist bestimmt nichts Schönes. Aber man sollte in allem etwas Positives sehen, nicht wahr. Wenigstens ist es keine stoffgebundene Sucht, die noch zusätzlich deinen Körper kaputt machen würde. Ja, und ich denke auch, dass sie eine Funktion hat und dir hilft. Ich rauche Zigaretten und früher habe ich danach oft ein schlechtes Gewissen gehabt, und dann dachte ich mir, ist doch egal, ich bin froh, dass ich nur Zigarettensüchtig bin (zumal ich nur 3 Stück am Tag rauche) und keine Spielsucht habe ? und wer weiß, was sich noch auftut, wenn ich jetzt damit aufhöre, obwohl ich noch nicht so weit bin. Und genauso würde ich auch an deiner Stelle denken, gut, dass es zB keine Drogensucht ist. Ich denke, wenn man insgesamt gestärkt ist und seine Themen bearbeitet hat, dann wird es für einen selbst deutlich wahrnehmbar sein, dass es an der Zeit ist, damit aufzuhören und es wird dann viel leichter gehen, als in einer Zeit, in der die Funktion der Sucht noch besteht und kein Ersatz dafür gefunden ist.

Der letzte Satz ist etwas komisch formuliert, aber ich hoffe du verstehst, wie ich das meine. Ich bin müde und kann mich nicht mehr so gut konzentrieren. Deshalb antworte ich auf den Rest morgen:)
 
Apfelschorle schrieb:
Heute ist es so, dass beim Fahren manchmal so ein bedrohliches Gefühl da ist, wenn einer hinter mir fährt. Und das meine ich. Die Grenzen sind glaube ich wirklich fließend. Wir können das noch überprüfen und dem Gedanken keinen Glauben schenken, aber irgendwann wird es vllt nicht mehr gehen, wie bei meinem Vater
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Du hast schon von vorne herein ständig so eine innere "Gefahr" Einstellung in dir.

Du beschäftigst dich wie gesagt, viel zu sehr mit dir selbst, du musst das von übertrieben auf normal umstellen.

Und ich denke das wird ohne AD bei dir nicht so leicht möglich sein, da du schon sehr tief da drin steckst mit deinen Ängsten.

Dein Gehirn hat gelernt, wenn ich Auto fahre und jemand hinter mir ist, muss es "Gefahr" bedeuten.

Bei mir ist es nur manchmal und wenn eine Auto wirklich lange schon hinter mir ist, dann kommt bei mir das Gefühl hoch, verfolgt zu werden. Aber nach der siebten Überprüfung, hat mein Gehirn schon langsam gelernt, das alles nur humbug ist.

Daher kommt das nicht mehr so oft wie am Anfang. Dein Gehirn muss es lernen, das keine Gefahr droht.

Apfelschorle schrieb:
Ich wüsste gerne, ob das bei den anderen auch so angefangen hat. Vllt muss in ein neues Thema erstellen und mein Anliegen etwas präziser zusammenfassen.
Nein hat es nicht. Wenn eine Psychose dann von heute auf gleich und nicht nach etlichen Gedanken und Ängste.

Du hast eben auch Zwangsgedanken, es lässt dich nicht los, ständig Gedankenkreisen und das ist auf Dauer nicht Gesund und damit meine ich nicht für deine Psyche, sondern für deinen Körper, wegen dem Stress.
 

Hallo Mero,

Danke für deine Antwort. Mir ging es in den letzten Tagen gar nicht gut, hatte oft angefangen, etwas zu schreiben, aber mein Kopf war zu durcheinander.

Vllt kam das falsch rüber. Diese paranoiden Gedanken habe ich so nicht oft. Nach der Verdachtsdiagnose hatte ich es ganz ganz schlimm, aber nach einem halben Jahr wurde es besser, auch ohne Medikamente. Jetzt habe ich das auch nur ab und an mal. Zb beim Auto Fahren, wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe und es dunkel ist oder wenn ich zu Hause bin und es dunkel ist. Aber nur in diesen Siutationen habe ich manchmal solche Gedanken, was zum Teil bestimmt auch daran liegt, dass mein Gehirn sich die "gefährlichen Situationen" eingeprägt hat und dann automatisch der Gedanke aufkommt.

Diese Angst davor haben aber auch viele, die schon mal eine Psychose hatten. Und so ist es auch bei mir. Die Angst ist berechtigt. Ich spüre das. Es ist mehr als eine Angststörung, (die habe ich vllt noch zusätzlich) dass mit die Interaktion mit anderen Menschen so schwer fällt, dass es in meiner Welt nur mich und mein Inneres gibt. Ich habe mich die letzten Jahre so viel mit psychischen Erkrankungen beschäftigt, war auch mal magersüchtig, als das überstanden war, habe ich mich von morgens mit abends mit anderen äußeren Defiziten, die mir an mir aufgefallen sind, beschäftigt, habe unendliche Chirurgen aufgesucht, um mich beraten zu lassen, bin sogar schon zwei Mal für einen einzigen Tag ins Ausland geflogen dafür. Na klar kann man jetzt sagen, das ist eine körperdysphorme Störung, aber wenn man all die anderen Symptome dazu nimmt, wie schon genannt, vor allem das Unwirklichkeitsgefühl , diese diffuse Angst und eben auch die Tatsache, dass man Vater schizophren ist, kann man auch zu der Diagnose kommen, die mir ein Arzt unter Verdacht gestellt hat. Und zwar die schizzoaffektive Störung. Ich denke sie war da etwas vorsichtig mit der Diagnose, denn ich habe noch keine eindeutige akute Psychose gehabt, sodass die mir keine Schizophrenie diagnostizieren konnte.

Das Leben läuft komplett an mir vorbei und wenn ich darüber nachdenke, nicht erst seit dem 15 Lebensjahr, da fing ich nur an, darunter zu leiden, aber ich war schon immer anders irgendwie, auch als Kind.

Ich bekomme das nicht mehr hin, ein Medikament einzunehmen. Ich habe es bestimmt 50 oder 100 mal versucht mit einem Antidepressivum, aber ich habe es dann nach einigen Tagen immer wieder abgesetzt, weil ich garnicht mehr schlafen konnte, ich enorm unter Stress war dadurch, mein Gehirn nicht mehr zur Ruhe kam, ich habe eine Art Selbstgespräche in meinem Kopf gehabt, hab mich mit jemandem unterhalten und konnte das garnicht mehr steuern. Die Ärztin, die mir diese Verdachtsdiagnose gestellt hat, meinte dann, dass es kein Wunder sei und mich Antidepressiva psychotisch machen könnten und ich eig Neuroleptika bräuchte. Das Antidepressiva hat mir eig nur so wirklich geholfen, als ich die soziale Phobie hatte. Da habe ich es vom 15 bis 18 Lebensjahr eingenommen. Und danach hatte ich immer wieder damit angefangen, weil es mir eben so schlecht ging und ich dachte, es würde mir wieder helfen, weil es ja schon mal geholfen hatte. Einmal, vor 4 Jahren, da habe ich es geschafft, es für 3 Monate einzunehmen. Die Depression war dadurch echt verbessert, aber dieses Denken von morgens bis abends war immer noch da und diese komische Wahrnehmung auch. Das war zum ersten Mal weg, als ich vor zwei Jahren für 3 Wochen ein Neuroleptika zsm mit einem Antideptessivum eingenommen habe. Aber irgendwie bekomme ich es einfach nicht auf die Kette, es wieder einzunehmen, weil ich wirklich massive Nebenwirkungen hatte. Eig müsste ich alle Neuroleptika durchprobieren, aber ich habe einfach zu große Angst, dass am Ende nur noch alles schlimmer wird.

Ich habe bald einen Termin bei meiner Psychiaterin und werde sie nach einen Rezept für CBD fragen. Ich habe das schon einmal ausprobiert, aber zu niedrig dosiert. Wenn das nicht hilft, weiß ich echt nicht mehr weiter. Das wäre vllt auch was für dich. Es soll unter andetem auch bei Ängsten und Schizophrenie helfen.

Hast du dich eig komplett von dem Gedanken gelöst, dass du eine Schizophrenie hast? Hat das irgendeiner aus deiner Familie?

Funktioniert deine Beziehung gut?

Ich könnte mir gar keine Beziehung vorstellen. Ich identifiziere mich zu stark mit meinen Störungen und denke immer, dass mich so sowieso keiner annehmen würde, ich kann mich selbst so nicht annehmen, deshalb bleib ich lieber allein. Früher habe ich immer gehört, dass man mir das garnicht ansehen würde, dass es mir nicht gut geht, aber seitdem ich die Verdachtsdiagnose bekommen habe, merkt man es schon denke ich. Ich habe gar kein Selbstbewusstsein mehr und fühle mich unter normalen gesunden Menschen nicht mehr wohl
 
Mero schrieb:
Wenn eine Psychose dann von heute auf gleich und nicht nach etlichen Gedanken und Ängste.
naja, bei manchen geht es von heute auf morgen los, viele verändern sich aber schon Monate oder Jahre vor Ausbruch der ersten akuten Psychose. Bei meinem Vater ging es auch nicht von heute auf morgen los, also für mich als Kind damals schon, aber jetzt wo ich das genauer analysiert habe, hat er sich auch ca 2-3 Jahre vor der Psychose verändert gehabt
 

Aber trotzdem vielen Dank für deine Ratschläge. Ich habe eben nochmal alles überflogen. Ich werde mit aller Kraft versuchen, deinen Ratschlägen zu folgen und am Alltagsgeschehen teilzunehmen und mich gefühlsmäßig in andere Schwingungen zu bringen. Ich denke, wenn ich das CBD einnehme , dann werde ich gedanklich auch leichter von all dem loskommen, da ich dann nicht mehr das Gefühl haben werde, etwas tun zu müssen und etwas zu finden, was Heilung bringt, denn ich werde ja das CBD einnehmen und da muss ich dann sowieso erstmal paar Wochen abwarten, um zu sehen, ob es was bringt.

Mir hilft es, wenn ich mir positive Gefühle vorstelle. Es geht nicht darum, in den Spiegel zu gucken und zu sagen, ich sehe gut aus, ich bin furchtlos, ich hab dicke Eier etc. weil das nichts an unseren Gefühlen ändert. Aber wie können uns positive Gefühle wie Freude, Geborgenheit, Mut etc vorstellen und sie auch tatsächlich fühlen.. (das Angstgefühl erzeugen wir ja auch mit unseren Gedanken) an manchen Tagen kann ich das entsprechende Gefühl ohne weiteres zum Vorschein bringen, aber meistens denke ich an Situationen, in denen ich das Gefühl gespührt habe, oder ich denke mir eine schöne Geschichte in meinem Kopf aus und so gelingt es, das Gefühl auch tatsächlich wahrzunehmen. Das habe ich übrigens schon als kleines Kind gemacht, kleine Kinder wissen oft besser instinktiv, wie sie sich selbst helfen können. Ich denke jeder Mensch hat Selbstheilungskräfte und nur die können uns wirklich gesund machen.

Vllt magst du die Übung mal ausprobieren.

Oder hast du schon mal was von Achtsamkeit gehört? Kommt aus dem Buddhismus. Achtsam wahrnehmen, was ist und nicht bewerten. Wir sind nicht unsere Gedanken. Wir sind nicht unsere Gefühle.

Oder jeden Abend/ Woche daran denken, was an dem Tag/ in der Woche gut war und eben nicht nur kognitiv daran denken, sondern auch das Gefühl wieder hervorholen und richtig hineinspüren. Denn die negativen Gefühle werden ohnehin von uns eingeprägt und bekommen zu viel Beachtung, da muss man bewusst dagegen steuern und die positiven stärken, damit im Gehirn neue Synapsen entstehen können.

Es ist nur so schwer, da dran zu bleiben, an all den guten Übungen, die es so gibt.

@ Mero Ich denke übrigens auch nicht, dass du schizophren bist. Du hast bestimmt eine generalisierte Angststörung. Die wurde dir auch diagnostiziert oder ? Ich hatte das früher auch oft, dass ich Angst hatte, etwas mit meinem Körper stimmt nicht. War auch richtig oft beim Arzt früher. Ist auch besser geworden . Ich hatte generell sehr viele Ängste früher, immer andere, es ist viel besser geworden. Habe mich einbisschen mit dem Buddhismus beschäftigt. Das hat mehr geholfen, als drei Therapien. Es geht auch viel um Annehmen. Annehmen, was man nicht ändern kann und Vertrauen darauf haben, dass das Leben auf unserer Seite ist und das Gute im Schlechten erkennen.

@Mero Wie lange hast du das schon?

Was hast du schon gemacht, um es in den Griff zu bekommen? Hast du schon herausgefunden, welche Bedeutung deine Sucht und deine Angst für dich hat? Also warum sie entstanden sind?

Ich habe mir sehr viel damit beschäftigt, warum ich was habe. Ich denke, es ist wichtig, es zu verstehen. Teilweise wird dadurch schon eine Symtommilderung erreicht, wenn man versteht, dass es etwas mit unseren Erfahrungen von früher zu tun hat und aktuell, in der Gegenwart fehl am Platz ist.

Aber zu einer tiefen Transformation kommt es denke ich über die kognitive Schiene NICHT, sondern durch emotions -und körperfokkusierte Arbeit, oder Glauben.

Vllt glaubst du mir jetzt @Mero, dass ich nicht mehr ganz dicht bin. Wieso schreibe ich denn so viel? Das ist doch auch nicht normal. Vllt weil ich so isoliert bin. Ich werde mir jetzt einmal wöchentlich oder öfter alles von der Seele schreiben, keine Angst nicht hier ? für mich. Hab gehört, dass das manche machen und ich denke mir würde das auch gut tun
 
Apfelschorle schrieb:
Vllt kam das falsch rüber. Diese paranoiden Gedanken habe ich so nicht oft. Nach der Verdachtsdiagnose hatte ich es ganz ganz schlimm, aber nach einem halben Jahr wurde es besser, auch ohne Medikamente.
Ist ja logisch. Ein Arzt der meiner Meinung nach wenig Ahnung von dieser Materie hat, gibt eine Diagnose durch und für dich ist das dann wie ein Gerichtsurteil, dein Gehirn nimmt es an und die Angst meißelt es in Stein.

Und schwupps hat man eine Psychose, obwohl man keines hat.

Apfelschorle schrieb:
Hast du dich eig komplett von dem Gedanken gelöst, dass du eine Schizophrenie hast? Hat das irgendeiner aus deiner Familie?

Funktioniert deine Beziehung gut?

Die Angst eine zu bekommen hat sich bei mir drastisch verringert, durch meine eigenen Regeln die ich befolge und ich würde dir raten für dich selbst auch diese Regeln anzuwenden. Seitdem denke ich fast gar nicht mehr daran, ehrlich gesagt ist es sogar komplett weg.

Aufgeflammt ist es jetzt nur wegen meiner Angst vor Simplex, da ich wieder fleißig über Google am lesen war und ein kleiner Artikel dort war über Schizophrenie. Das hat mich wieder getriggert und ich habe diese Seite hier gefunden, sonst hätte ich mich hier nicht angemeldet.

In meiner Familie hat niemand eine Psychose oder Schizophrenie und ja meine Beziehung läuft gut ohne diese würde es mir eindeutig schlechter gehen, das gibt mir Halt.

Apfelschorle schrieb:
Ich könnte mir gar keine Beziehung vorstellen. Ich identifiziere mich zu stark mit meinen Störungen und denke immer, dass mich so sowieso keiner annehmen würde, ich kann mich selbst so nicht annehmen, deshalb bleib ich lieber allein. Früher habe ich immer gehört, dass man mir das garnicht ansehen würde, dass es mir nicht gut geht, aber seitdem ich die Verdachtsdiagnose bekommen habe, merkt man es schon denke ich. Ich habe gar kein Selbstbewusstsein mehr und fühle mich unter normalen gesunden Menschen nicht mehr wohl

Hattest du mal eine Beziehung? Ich würde dir auf jeden Fall raten, mal eine anzustreben. Ein anderer Mensch in deinem Leben könnte vielleicht auch genau das sein, was du benötigst um zu funktionieren. Du wärst dann auch nicht mehr so fixiert auf dich, da du mit deinem Partner beschäftigt wärst. Heutzutage kann man sehr leicht Beziehungen finden über das Internet und wenn es nicht passt dann lernt man halt den nächsten kennen. Es findet sich immer einen der dich so nimmt wie du bist und auch deine Krankheit.

Apfelschorle schrieb:
naja, bei manchen geht es von heute auf morgen los, viele verändern sich aber schon Monate oder Jahre vor Ausbruch der ersten akuten Psychose. Bei meinem Vater ging es auch nicht von heute auf morgen los, also für mich als Kind damals schon, aber jetzt wo ich das genauer analysiert habe, hat er sich auch ca 2-3 Jahre vor der Psychose verändert gehabt

Ja aber du hast dich ja nicht verändert darum geht es ja.

Wenn dann sind ein paar Ängste hinzu gekommen aber paranoid bist du nicht oder hast auch keine wirren Gedanken an die du fest glaubst und überzeugt davon bist. Das ist ja der Unterschied, zwischen Angst und Psychose. Das du dich irgendwann in einer Psychose verlierst das glaube ich nicht, da du dich schon sehr lange damit rum schlägst, dein Gehirn hat schon eine Festung gebaut und dich stabilisiert, nur die Angst ist geblieben. Bei mir ist es genauso.

Apfelschorle schrieb:
@ Mero Ich denke übrigens auch nicht, dass du schizophren bist. Du hast bestimmt eine generalisierte Angststörung. Die wurde dir auch diagnostiziert oder ? Ich hatte das früher auch oft, dass ich Angst hatte, etwas mit meinem Körper stimmt nicht. War auch richtig oft beim Arzt früher. Ist auch besser geworden . Ich hatte generell sehr viele Ängste früher, immer andere, es ist viel besser geworden. Habe mich einbisschen mit dem Buddhismus beschäftigt. Das hat mehr geholfen, als drei Therapien. Es geht auch viel um Annehmen. Annehmen, was man nicht ändern kann und Vertrauen darauf haben, dass das Leben auf unserer Seite ist und das Gute im Schlechten erkennen

Glaube ich auch nicht, nur meine Angst versucht es mir einzureden, Beziehungsweise ist es ein Gemisch aus Zweifel und Angst.

Momentan habe ich es aber Gott sei Dank gut im Griff, es ist nicht mehr so belastend wie vor einer Woche.

Auch geht es mir schon wieder etwas besser, komme da langsam raus mit meinen Regeln.

Apfelschorle schrieb:
Mero Wie lange hast du das schon?

Was hast du schon gemacht, um es in den Griff zu bekommen? Hast du schon herausgefunden, welche Bedeutung deine Sucht und deine Angst für dich hat? Also warum sie entstanden sind?
Gruppentherapie oder einfach versucht nicht mehr zu spielen. Die Sucht ist im Kopf aber so stark das es manchmal richtig quälend wurde und meist schlimmer war als die Angststörung und habe dann meist nachgegeben.

Aber auch öfters als Freizeitaktivität benutzt und zusammen mit Freunden spielen gegangen, dann war es schon fast wie eine Therapie, man fühlt sich gut und hat keine Angst mehr, der Tag fing an Spaß zu machen, was sonst normal fast nie der Fall war.

Apfelschorle schrieb:
Ich habe mir sehr viel damit beschäftigt, warum ich was habe. Ich denke, es ist wichtig, es zu verstehen. Teilweise wird dadurch schon eine Symtommilderung erreicht, wenn man versteht, dass es etwas mit unseren Erfahrungen von früher zu tun hat und aktuell, in der Gegenwart fehl am Platz ist.
Genau diese Beschäftigung ist falsch. Du solltest mit deiner Vergangenheit abschließen und im Hier und Jetzt leben, nimm das Leben so wie es ist und mach das Beste daraus. Deswegen mein Rat, versuch eine Beziehung anzustreben zu einer Person der dich versteht und wenn dich verliebst, wirst du keine Zeit und Interesse mehr haben an die Angst zu denken.

In meiner Verliebtheitsphase, war meine Angst total verschwunden, so als ob sie nie existiert hat, das hat mir auch sehr geholfen und ich konnte wieder klarer denken und mein Leben leben wie vor der Angst.

Apfelschorle schrieb:
Vllt glaubst du mir jetzt Mero, dass ich nicht mehr ganz dicht bin. Wieso schreibe ich denn so viel? Das ist doch auch nicht normal. Vllt weil ich so isoliert bin. Ich werde mir jetzt einmal wöchentlich oder öfter alles von der Seele schreiben, keine Angst nicht hier ? für mich. Hab gehört, dass das manche machen und ich denke mir würde das auch gut tun

Richtig erkannt, du bauchst jemanden zum reden, bei mir ist es auch so das hilft. Daher mein Rat das ich gerne wiederhole, strebe eine Beziehung an, es gibt immer den einen Menschen, nie die Hoffnung aufgeben immer weiter suchen.
 
Mero schrieb:
Die Angst eine zu bekommen hat sich bei mir drastisch verringert, durch meine eigenen Regeln die ich befolge und ich würde dir raten für dich selbst auch diese Regeln anzuwenden. Seitdem denke ich fast gar nicht mehr daran, ehrlich gesagt ist es sogar komplett weg.

Aufgeflammt ist es jetzt nur wegen meiner Angst vor Simplex, da ich wieder fleißig über Google am lesen war und ein kleiner Artikel dort war über Schizophrenie. Das hat mich wieder getriggert und ich habe diese Seite hier gefunden, sonst hätte ich mich hier nicht angemeldet.

In meiner Familie hat niemand eine Psychose oder Schizophrenie und ja meine Beziehung läuft gut ohne diese würde es mir eindeutig schlechter gehen, das gibt mir Halt.





Hattest du mal eine Beziehung? Ich würde dir auf jeden Fall raten, mal eine anzustreben. Ein anderer Mensch in deinem Leben könnte vielleicht auch genau das sein, was du benötigst um zu funktionieren. Du wärst dann auch nicht mehr so fixiert auf dich, da du mit deinem Partner beschäftigt wärst. Heutzutage kann man sehr leicht Beziehungen finden über das Internet und wenn es nicht passt dann lernt man halt den nächsten kennen. Es findet sich immer einen der dich so nimmt wie du bist und auch deine Krankheit.

Es ist schön, dass du in der Lage bist eine Beziehung zu führen. Natürlich gibt eine Beziehung einem Halt und den meisten Menschen tut eine Beziehung gut. Mir nur so halb. Aufgrund meiner Erkrankung habe ich Schwierigkeiten mich auf jemanden einzulassen bzw jemanden auszuhalten. Ich brauche viel Ruhe. Ich hatte einmal eine richtige Beziehung, die ich dann auch einfach irgendwann beendet habe, weil es mir so schlecht ging. Ich brauche viel Ruhe und obwohl mein damaliger Partner und ich sehr gut zsm gepasst haben und er immer sagte, dass er garnicht merken würde, dass mit mir etwas nicht stimmt ,konnte ich es nicht mehr aushalten, weil ich mit dieser Wahrnehmung und diesem Gefühl, jederzeit durchzudrehen, fast nichts mehr machen kann in meinem Leben. Es ist schwierig es zu beschreiben.




Ja aber du hast dich ja nicht verändert darum geht es ja.

Wenn dann sind ein paar Ängste hinzu gekommen aber paranoid bist du nicht oder hast auch keine wirren Gedanken an die du fest glaubst und überzeugt davon bist. Das ist ja der Unterschied, zwischen Angst und Psychose. Das du dich irgendwann in einer Psychose verlierst das glaube ich nicht, da du dich schon sehr lange damit rum schlägst, dein Gehirn hat schon eine Festung gebaut und dich stabilisiert, nur die Angst ist geblieben. Bei mir ist es genauso.

Es geht nicht um meine Ängste. Die machen mir nicht das Leben schwer. Ich habe in den letzten Jahren selten Ängste gehabt. Schizophrenie ist mehr als nur Stimmenhören und Halluzinationen. Diese verzerrte Wahrnehmung, dass ich mich so abgetrennt von allen fühle, Gedankenrasen, kongnitive Störungen etc etc ich will nicht wieder alles aufzählen, das gehört auch dazu. Und in den letzten zwei Jahren habe ich mich schon nochmal verändert. Hab zu allen den Kontakt abgebrochen, weil ich allen misstraue und bin noch mehr in der Derealisation drin. Und ich bin der Meinung, dass ich unterschiedliche Wahnideen habe. Die eigentliche Diagnose ist ich eig echt egal, bei mir sind sich noch nicht mal die Ärzte einig, da werden wir beide es mit Sicherheit auch nicht.

Es geht ja eher darum, wie werden die Symtome behandelt. Leider habe ich mich da in etwas verrannt. 15 Jahre lang dachte ich, ich könnte mich selbst heilen. Das ist auch schon ein Wahn bei mir dieses "Wie werde ich gesund Thema" , aber ich schaffe es leider nicht, das erkenne ich jetzt. Jetzt muss ich eben gucken, was ich daraus mache, Tabletten nehmen oder sich das Leben nehmen. Ich versuche es erstmal mit CBD. Und dann vermutlich mit Medikamenten. Es wird eine nicht so schöne Zeit auf mich zukommen und ich werde viele Medikamnte probieren müssen, aber das hätte ich schon vor Jahren machen sollen, jetzt komme ich da nicht mehr drum rum. Und ich denke auch, dass ich ein scheiß Neuroleptikum nehmen muss, denn das war das einzige Mittel, dass mich jemals aus diesem Zustand befreit hat. Ich werde es annehmen müssen, krank zu sein. Aber ich werde nur eine geringe Dosis von dem Medikament einnehmen, darauf achten, nicht zuzunehmen und dass man mir die Einnahme nicht ansieht.

Glaube ich auch nicht, nur meine Angst versucht es mir einzureden, Beziehungsweise ist es ein Gemisch aus Zweifel und Angst.

Momentan habe ich es aber Gott sei Dank gut im Griff, es ist nicht mehr so belastend wie vor einer Woche.

Auch geht es mir schon wieder etwas besser, komme da langsam raus mit meinen Regeln.

Ja, das bei dir ist echt klassisch für eine Angststörung, die aufflammende Angst, dann dann flacht die Angst wieder ab, dann kommt sie wieder, aber die lässt sich ja glücklicherweise gut therapieren. Die Sucht ist vllt eine Folgeerkrankung von der Angststörung. Dass du Regeln aufstellst, ist gut, das ist so eine Art Verhaltenstherapie und kann schon richtig gut helfen. Aber weißt du, wofür die Angst steht ? Warum die Sie hast? Meine Erfahrung ist, wenn man etwas nur auf kognitiver Ebene gearbeitet, dann kann sich das Problem zwar dadurch lösen, aber dann entsteht ein neues Problem. So lange bis man erfährt, was hinter der Störung steht und das Problem an der Wurzel packt. Hast du dich schon mit deiner Kindheit auseinandergesetzt? Oder mit Glauben / Spiritualität ? Ich habe dir das schon mal geschrieben, da du eine starke Vorstellungskraft hast, würde ich das aufjedenfall für dich nutzen.

Genau diese Beschäftigung ist falsch. Du solltest mit deiner Vergangenheit abschließen und im Hier und Jetzt leben, nimm das Leben so wie es ist und mach das Beste daraus. Deswegen mein Rat, versuch eine Beziehung anzustreben zu einer Person der dich versteht und wenn dich verliebst, wirst du keine Zeit und Interesse mehr haben an die Angst zu denken.

In meiner Verliebtheitsphase, war meine Angst total verschwunden, so als ob sie nie existiert hat, das hat mir auch sehr geholfen und ich konnte wieder klarer denken und mein Leben leben wie vor der Angst.

In meinem Fall muss ich dir Recht geben. Mir bringt es nichts mehr auf die Vergangenheit zu schauen. Ich weiß alles über mich, was ich wissen muss. Und ich muss ins Hier und jetzt zurückkommen. Ganz richtig. Ich muss nur einen Weg finden, denn ohne Medikamente schaffe ich es leider nicht mehr.

Eine Beziehung? Jetzt? Niemals. Das würde mir gerade noch fehlen. Für mich wäre das Stress,den ich nicht gebrauchen kann. Bei mir ist das so, dass mich auch positive Sachen so arg stressen können, dass die Derealisation schlimmer wird und ich mich komplett zurückziehe.

Richtig erkannt, du bauchst jemanden zum reden, bei mir ist es auch so das hilft. Daher mein Rat das ich gerne wiederhole, strebe eine Beziehung an, es gibt immer den einen Menschen, nie die Hoffnung aufgeben immer weiter suchen.

Danke für deine Antwort und für die eindringliche Beziehungsempfehlung
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Ich weiß, dass das ein Problem ist bei mir und ich "arbeite" daran.. Es wäre schon einfacher irgendwie, aber gleichzeitig ist es auch so schwer für mich, das hat etwas mit meinem Elternhaus zu tun.
 

Wirklich, danke für deine Aufmerksamkeit und für das Teilen deiner Meinung. Alleine das rauslassen zu können ,befreit einen schon einbisscheb und wenn dann noch jemand antwortet, ist das noch ein Zusatzgewinn.
 

ich habe auch keine Angst mehr vor der Schizophrenie. Es macht für mich gerade keinen Unterschied, welchen Namen meine "Erkrankung" hat. Dadurch verändert sich nicht wirklich was. In denke, wenn ich eine akute Psychose bekomme, dann in Form eines Wahns und ich weiß, dass ich nur in stressigen Situationen gefährdet bin. Diese erkenne ich jetzt schon sehr gut und kann dann entsprechend dagegensteuern, dass es zu keinem Ausbruch kommt. Dass ich eine Erkrankung habe, mit der ich höchstwahrscheinlich mein Leben lang zu tun habe werde, ist mir vor zwei Jahren bewusst geworden, das war sehr schmerzhaft und das schlimmste eig., weil ich vorher überzeugt davon war, nur eine leichte Störung zu haben, mit der ich selbst zurechtkomme. Zu erkennen, dass ich über ein Jahrzehnt am Leben vorbeigelebt habe, war bitter. Aber man muss akzeptieren, was man nicht verändern kann. Nur durch Akzeptanz kann sich im Übrigen auch etwas wandeln, denn Angst erhält den Zustand. Das kann man sogar mit Quantenphysik belegen. Ich fühle mich jetzt viel besser... Aber ich weiß, dass es noch ein langer Weg sein wird ..
 
Apfelschorle schrieb:
Diese erkenne ich jetzt schon sehr gut und kann dann entsprechend dagegensteuern, dass es zu keinem Ausbruch kommt. Dass ich eine Erkrankung habe, mit der ich höchstwahrscheinlich mein Leben lang zu tun habe werde, ist mir vor zwei Jahren bewusst geworden, das war sehr schmerzhaft und das schlimmste eig., weil ich vorher überzeugt davon war, nur eine leichte Störung zu haben, mit der ich selbst zurechtkomme.
Bei einer schizophrenen Psychose ist das ja leider chronisch aber gibt eben wie hier im Forum empfohlen auch Gute / Bessere Therapien die man auch nutzen sollte.

Ich glaube du meintest doch was das du deine Neuroleptika abgesetzt hast oder jetzt Laif nimmst kann das sein?

Also ich hoffe du hast auch Neuroleptika-Tabletten zuhause und nimmst die auch ein wenn du stärkere Symptome hast, so ein Wahn kann sich langsam entwickeln und im Akutstatium da merkt man das schon aber das kann dann auch zu einer Klinikeinweisung führen.

Ich möchte dir auch von keinen pflanzlichen Mitteln abraten, aber bleib in Kontakt zu deinen Arzt und rede mit ihm über deine Stutation und alles. Das mit den Medikamenten wie hier im Forum wäre eine realistischere Option, da eben man da langsam von den Neuroleptika hin zu unterschiedlich ansetzende Antidepressiva umsteigen kann.
Das Laif oder Johanniskraut wirkt glaube ich auch hauptsächlich auf Serotonin, das kann bei einer akuteren Psychose diese verschobene Wahrnehmung also auch begünstigen. Meiner Erfahrung nach kann man da weniger gut Informationen einordnen, also sowas kann einen akuten Wahn auch begünstigen.

Bei den Antidepressiva wie ich sie empfehle wirkt Bupropion da anders also auf Noradrenalin und Dopamin das wirkt mehr entspannend gegen Unruhe und so aber auch Antriebssteigernd. Das Citalopram ist ein SSRI was auf Serotonin wirkt also wie Laif vielleicht in etwa nur das Laif anscheinend von den Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kritisch betrachtet wird. Also ich finde den bedachten Einsatz von üblichen Medikamenten besser.
Wäre etwa ein Problem wenn du später Neuroleptika einnehmen musst die dann mit dem Laif Wechselwirkungen haben.
Hab von den Apotheken und Naturmedikamenten Vitaminen auch vieles ausprobiert. B12 würde ich in einer Akuten Psychose auch stark vor abraten einzunehmen.
 
Apfelschorle schrieb:
Mir würden keine Regeln helfen, denn ich habe nicht nur eine Angststörung. Du hattest mich mal gefragt, wovor ich Angst habe. Ich habe keine Ängste, so wie man sie bei der generalisierten Angststörung hat. Das war früher der Fall, jetzt nicht mehr. Außer eben der Psychoseangst, ab und an mal. Es ist diese komische Wahrnehmung, die mir das Leben schwer macht und eine diffuse Angst, so wie sie bei der Schizophrenie eben vorkommt.
Und woher genau weißt du wie sich eine Angst anfühlt in einer Schizophrenen-Phase?

Apfelschorle schrieb:
Es ist schön, dass du in der Lage bist eine Beziehung zu führen. Natürlich gibt eine Beziehung einem Halt und den meisten Menschen tut eine Beziehung gut. Mir nur so halb. Aufgrund meiner Erkrankung habe ich Schwierigkeiten mich auf jemanden einzulassen bzw jemanden auszuhalten. Ich brauche viel Ruhe. Ich hatte einmal eine richtige Beziehung, die ich dann auch einfach irgendwann beendet habe, weil es mir so schlecht ging. Ich brauche viel Ruhe und obwohl mein damaliger Partner und ich sehr gut zsm gepasst haben und er immer sagte, dass er garnicht merken würde, dass mit mir etwas nicht stimmt ,konnte ich es nicht mehr aushalten, weil ich mit dieser Wahrnehmung und diesem Gefühl, jederzeit durchzudrehen, fast nichts mehr machen kann in meinem Leben. Es ist schwierig es zu beschreiben.

Deine Krankheit hat im Endeffekt dazu geführt das du die Beziehung beendet hast, weil du es aber auch zugelassen hast.

Wenn etwas gut zusammen passt und harmoniert, sollte man nicht die Harmonie entfernen sondern das was die Harmonie stört.

Du hättest deinen Weg auch mit ihm zusammen gehen können, er wäre für dich eine Unterstützung gewesen.

Und wenn du deine Ruhe gebraucht hättest, hättet ihr euch eben erst einmal ne Weile nicht getroffen oder wenn ihr zusammen gewohnt habt, eben jeder sein eigenes Zimmer.

Jeder braucht mal Zeit für sich selbst aber eben auch wieder Nähe und mit guter Kompromissbereitschaft, hätte es gut funktionieren können.

Du ergibst dich einfach deiner Angst und deinen Zwangsgedanken, lässt dich davon fesseln und dann bist du verzweifelt, traurig, besorgt, ängstlich und wartest quasi darauf das der Boogeyman(Psychose) kommt und dich holt, sorry aber das ist der falsche Weg, denn du da ständig gehst und das seit 15 Jahren.

Was soll das denn für ein Leben sein? Möchtest du ewig so weiter machen?

Realisiere doch mal für dich selbst, das diese Haltung zu nichts führt. Löse dich von diesen Ketten, mach deine Therapie und lebe dein Leben du hast noch eine gute Hälfte vor dir und hoffentlich noch mehr.

Überwinde deine Angst vor NW und ziehe es durch, du steckst da tiefer in der Angststörung als ich.

Ich habe Phasen wo ich da wieder raus komme und einigermaßen damit klar komme, aber auch nur weil ich eine "mir egal Angst" Einstellung entwickelt habe. Aber so wirklich glücklich bin ich damit nicht, da mir die Angst öfters wieder einfach die Stimmung vermiest. Daher bin ich wieder bereit was dagegen zu tun und nehme Laif900 und wenn das nichts bringt werde ich ein AD nehmen.

Aber ich tue aktiv was dagegen und ziehe es auch durch, bis ich wieder stabil genug bin es abzusetzen.

Und das solltest du auch tun und nicht einfach Zuhause hocken und darauf warten das dich die Schein-Psychose, die du nicht bekommen wirst, holt!

Apfelschorle schrieb:
Und in den letzten zwei Jahren habe ich mich schon nochmal verändert. Hab zu allen den Kontakt abgebrochen, weil ich allen misstraue und bin noch mehr in der Derealisation drin. Und ich bin der Meinung, dass ich unterschiedliche Wahnideen habe.
Weshalb misstraust du allen? Gibt es gute Gründe dafür? Wenn du gute Gründe hast, dann sind das bestimmt keine Wahnvorstellungen. Die Derealisation wirst du los bekommen auch wenn du sie schon 15 Jahre hast, sobald deine Gedanken endlich ruhe finden, losgelöst von deinen Zwangsgedanken.

Wie äußern sich denn deine Wahnideen? Und glaubst du auch an diese Ideen? Bist du davon überzeugt?
 
Mero schrieb:
Und woher genau weißt du wie sich eine Angst anfühlt in einer Schizophrenen-Phase?

Weil ich verschiedene Typen von Angst kenne, vom Gefühl her, schwer zu beschreiben. Ich kann sowieso besser fühlen als reden. Ich kenne die phobische Angst, mit der alles angefangen hat, die Angst, die man bei einer Angststörung hat, die empfinde ich eig als normale Angst vom Gefühl her, nur dass sie eben umbegründet ist und ich kenne diese seltsame diffuse, bedrohliche Angst, die ich als psychotische Angst bezeichnen würde.

Deine Krankheit hat im Endeffekt dazu geführt das du die Beziehung beendet hast, weil du es aber auch zugelassen hast.

Wenn etwas gut zusammen passt und harmoniert, sollte man nicht die Harmonie entfernen sondern das was die Harmonie stört.

Du hättest deinen Weg auch mit ihm zusammen gehen können, er wäre für dich eine Unterstützung gewesen.

Und wenn du deine Ruhe gebraucht hättest, hättet ihr euch eben erst einmal ne Weile nicht getroffen oder wenn ihr zusammen gewohnt habt, eben jeder sein eigenes Zimmer.

Jeder braucht mal Zeit für sich selbst aber eben auch wieder Nähe und mit guter Kompromissbereitschaft, hätte es gut funktionieren können.

Da hast du mit Sicherheit Recht. Das ist etwas, dass ich auch unbedingt verbessern möchte.











Du ergibst dich einfach deiner Angst und deinen Zwangsgedanken, lässt dich davon fesseln und dann bist du verzweifelt, traurig, besorgt, ängstlich und wartest quasi darauf das der Boogeyman(Psychose) kommt und dich holt, sorry aber das ist der falsche Weg, denn du da ständig gehst und das seit 15 Jahren.

Ich warte nicht auf die Psychose. Die Angst davor habe ich erst seit zwei Jahren. Das ist nicht das Problem sondern die anderen Symptome, die ich habe.




Was soll das denn für ein Leben sein? Möchtest du ewig so weiter machen?

Realisiere doch mal für dich selbst, das diese Haltung zu nichts führt. Löse dich von diesen Ketten, mach deine Therapie und lebe dein Leben du hast noch eine gute Hälfte vor dir und hoffentlich noch mehr.

Überwinde deine Angst vor NW und ziehe es durch, du steckst da tiefer in der Angststörung als ich.

Nein, natürlich möchte ich so nicht mehr weiterleben. Ich habe schon für alles vorgesorgt, sollte es hart auf hart kommen. Ich versuche ja vieles aus, ist ja nicht so, dass ich garnichts mehr mache. Habe erst eine neues Therapie begonnen, aber das bringt mir nichts, weil alles zu kognitiv ist, diese Gespräche, die ich da führe, führe ich auch selbst mit mir, dafür brauche ich keinen Psychologen. Denke, wenn man sich gut reflektieren kann,braucht man diese Gespräche nicht. Ich überlege auch eine Traumatherapie anzufangen, da wird mehr mit dem Körper und mit Emotionen gearbeitet, genau das könnte mich wieder ins Leben zurückholen, denke ich.




Das ist nicht so einfach, die Angst davor zu überwinden. Ich habe es schon sooo oft probiert und am Ende habe ich die Tabletten eingenommen und nach zwei Tagen wieder abgesetzt, dann wieder für 3 Tage eingenommen und wieder abgesetzt. Ich bin sehr ambivalent. Außerdem wurde die diffuse Angst mit Antidepressiva stärker, meine Gedanken haben gerast, ich konnte nicht schlafen, da meinte selbst der Arzt, ich müsste es mit einem Neuroleptikum probieren, aber du weißt doch selbst, wie schwer das ist, sowas einzunehmen, wenn man sich selbst noch nicht als so krank ansieht. Und ich tu mir immer noch schwer und weiß nicht, ob ich es schaffen werde. Ich brauche bestimmt ein Neuroleptikum und ein Antidepressivum. Wenn ich dann wieder absolut kein Empfinden mehr und keine Libido haben werde, ist das auch nicht förderlich für eine Beziehung. Das war mit ein Grund, weshalb ich nie eine Beziehung wollte, wieder ein Grund, abgelehnt zu werden. Oder wenn ich merke, ich habe 1, 2 Kg zugekommen, bekomme ich Panik und höre direkt auf das Medikament einzunehmen. Ich kann da nichts für. Ich wünschte ich könnte diese Pillen einfach so unbekümmert schlucken, aber es ist eben nicht so.

Ich habe Phasen wo ich da wieder raus komme und einigermaßen damit klar komme, aber auch nur weil ich eine "mir egal Angst" Einstellung entwickelt habe. Aber so wirklich glücklich bin ich damit nicht, da mir die Angst öfters wieder einfach die Stimmung vermiest. Daher bin ich wieder bereit was dagegen zu tun und nehme Laif900 und wenn das nichts bringt werde ich ein AD nehmen.

Aber ich tue aktiv was dagegen und ziehe es auch durch, bis ich wieder stabil genug bin es abzusetzen.

Und das solltest du auch tun und nicht einfach Zuhause hocken und darauf warten das dich die Schein-Psychose, die du nicht bekommen wirst, holt!

Wenn Du da wieder raus kommst, heißt es nicht, dass du es besser machst als ich, ich mich nicht genug bemühe und einfach nur zu Hause hocke und nichts tu. Du weißt überhaupt nicht, was ich schon alles versucht habe, da raus zu kommen und du kannst uns beide nicht miteinander vergleichen, da wir nicht die gleiche Störung haben und selbst wenn wir sie hätten, sollte man zwei Menschen mit unterschiedlichen Geschichten nie miteinander vergleichen.




Ich sehe auch sehr viele Dinge gelassener. Wenn ich mich mit anderen Menschen vergleiche z.B. mit meinen Arbeitskollegen, welch Sorgen sie sich manchmal machen oder über was sie sich aufregen, merke ich, wie ich mich verändert habe. Früher war ich auch so. Diese "normalen Sorgen" kenne ich nicht mehr, ich habe auch in Vielem ein "scheiß egal Gefühl" , weil ich einfach weiß, dass man gewisse Dinge akzeptieren muss, wenn man sie nicht verändern kann. Und all meine Störungen, die ich schon hatte, habe ich von alleine weg bekommen mit Übungen und einer veränderten inneren Einstellung, die ich durch die Beschäftigung mit dem Buddhismus gefunden habe. Aber gegen die gegenwärtig vorliegenden Symtome komme ich nicht an, egal wie sehr ich mich bemühe. Ich habe die ersten Jahre, als es anfing, trotzdem alles gemacht, bin mit meinen damaligen Freunden ausgegangen etc aber es hat mir einfach nichts mehr gebracht, mir sogar eher geschadet. Auch jetzt besuche ich manchmal meine Familie oder treffe mich mit der einzigen Freundin, die ich noch habe oder war vor einem Jahr mit meiner Schwägerin im Urlaub, aber es hilft mir alles nicht, denn ich fühle mich und meine Umgebung einfach nicht mehr, alles ist so weit weg, nichts macht Spass, dann noch diese komische diffuse Angst, die mich insbesondere einholt, wenn die Dämmerung einsetzt.. Ich fühle mich dann so unwohl, das ist das allerschlimmste Gefühl. Und gedanklich bin ich immer bei meiner Gesundheit.. Es ist als ob ich nicht loslassen könnte, eine Art Sucht oder Zwang oder Wahn.

Weshalb misstraust du allen? Gibt es gute Gründe dafür? Wenn du gute Gründe hast, dann sind das bestimmt keine Wahnvorstellungen.

Manchmal denke ich, dass man schlecht über mich spricht oder denkt... Aber gut, dass sind vermutlich Gedanken, die man noch irgendwie nachvollziehen kann, wenn der Hintergrund bekannt ist ..

Fremden gegenüber misstraue ich wahnsinnig, zB wenn ich mein Auto in die Werkstatt bringe, denke ich manchmal, dass sie das aktuelle Problem vllt beheben, aber dafür absichtlich ein neues schaffen, dass ich dann bald wieder komme.. oder dass der Zahnarzt absichtlich gesunde Zähne behandelt... klar, das hört sich alles noch recht normal an, aber ein gewisses Misstrauen anderen ggü habe ich nunmal.. hatte mein Vater auch sein Leben lang, bis er dann eines Tages psychotisch wurde.






Die Derealisation wirst du los bekommen auch wenn du sie schon 15 Jahre hast, sobald deine Gedanken endlich ruhe finden, losgelöst von deinen Zwangsgedanken.

Ja, vielleicht hast du Recht. Das ist auch das, was ich darüber gelesen habe. Wenn man das nicht mehr beachtet, so tut, als hätte man es nicht und gedanklich nicht ständig damit beschäftigt ist, kann es weggehen. Ich sollte ein Gefühl dafür bekommen, dass mit mir alles in Ordnung ist, einfach loslassen und nicht mehr zwanghaft an diesen Themen festhalten. Durch das Festhalten denke ich, dass ich Kontrolle über als das habe, aber die habe ich eben nicht. Hier greifen auch die Medikamente ein, die unterbrechen das Denken, deshalb geht's einem dann besser.. gestern dachte ich noch, ich muss Medikamente einnehmen, jetzt denke ich schon wieder, dass es ohne doch irgendwie möglich sein sollte, vllt sollte ich wieder mehr meditieren und mich noch mehr bemühen. Immer dieses Hin und Her.. diese Ambivalenz ist ein Anzeichen der Schizophrenie hat mit eine Ärztin gesagt.

Hmm.. mir kommt gerade eine Idee. Ob dieses Festhalten an der Schizophreniediagnose mir auch eine Art von Kontrolle gibt. Also wenn ich denke, ich habe eine Schizophrenie, dann habe ich vllt das Gefühl, nichts übersehen zu haben und nicht von einer Psychose überrascht zu werden, denn ich weiß ja dann, dass ich sie jederzeit bekommen könnte ?!?




Vertrauen zum Leben ist der Schlüssel zu allem, denn dadurch verliert man die Angst, die Kontrolle zu verlieren. Und was ist so stark, dass uns Vertrauen geben kann? Ich denke nur der Glaube. Bist du gläubig Mero ?

Wie äußern sich denn deine Wahnideen? Und glaubst du auch an diese Ideen? Bist du davon überzeugt?

Zb mein Gesundheitswahn.. die Beschäftigung mit mir und meiner Gesundheit, die 1000 Ideen, die mich gesund machen könnten, aktuell denke ich an CBD und eine Traumatherapie, die ich selbst bezahlen muss .. mein Schönheitswahn, der jahrelang sehr anstrengend war, ist jetzt aber gut im Griff.. Es ist immer etwas anderes..

Eine zeitlang, als ich viel meditiert habe, habe ich auch eine seltsame Erfahrung gemacht. Ich hatte das Gefühl alles so klar zu sehen, mir selbst ging es gut, hatte keine Ängste mehr und die Derealisation war auch weg oder zumindest besser, aber ich habe viel um andere Menschen geweint, weil ich das Leid anderer Menschen erkannt habe, wie gefangen jeder einzelne von uns doch ist, wie die meisten unbewusst tagein tagaus "leben", ohne sich selbst zu hinterfragen oder zu reflektieren, dass andere grundlos abgewertet werden. Es war komisch und ich wollte meinen Mitmenschen die Augen öffnen, ihnen zeigen, dass sie das richtige Leben noch nicht entdeckt haben, aber hab nicht missioniert, weil ich wusste, dass jeder seinen eigenen Weg gehen muss. Jetzt ist es nicht mehr so ein überwältigendes Gefühl, aber insgesamt habe ich mich schon verändert seitdem.




Auch diese Hypersensibilität, dass ich zB ganz schnell merke, wie sich jemand wirklich fühlt oder wie jemand wirklich tickt hinter seiner Fassade.. Oder welche Absicht hinter einem Verhalten steht zb merke ich, ob sich jemand mit mir treffen möchte, weil es der Person wirklich um mich geht und sie gerne Zeit mit mir verbringen möchte oder ob die Person gerade einfach nicht alleine sein und sich deshalb mit mir treffen möchte. Das haben auch viele Schizophrene.

Ich habe mein Wissen früher oft mit anderen geteilt, habe dann aber gemerkt, dass die Leute trotzdem ihre Erfahrungen machen wollten und mir scheinbar nicht glaubten. Nach langer Zeit hat sich dann das, was ich schon vorher gewusst habe, auch für die anderen Leute gezeigt.

Deshalb bin ich auch nie richtig sauer oder wütend auf jemanden, egal welchen Fehler ein Mensch macht, denn ich habe noch nie jemanden getroffen, der absichtlich so gehandelt hat, um jemand anderen zu verletzten, es ist doch immer so, dass die eigene Not dahinter steht. Mit diesem Denken und dieser Einstellung bin ich meist ganz alleine
 

vor was genau hast du Angst @Mero ? Neulich hattest du Angst vor einer Schizophrenie simplex, früher öfter mal, an Krebs erkrankt zu sein. Was macht dir denn noch Angst? Und für was steht die Angst? Hast du auch Angst vor Kontrollverlust, weil du vllt mal etwas erlebt hast, worüber du keine Kontrolle hattest, eine Situation, in der du dich ausgeliefert und ohnmächtig gefühlt hast? Gibt dir die Angststörung auch das Gefühl, alles im Griff und unter Kontrolle zu haben?
 
Admin schrieb:
Ich glaube du meintest doch was das du deine Neuroleptika abgesetzt hast oder jetzt Laif nimmst kann das sein?

Ich nehme zur Zeit überhaupt nichts ein, du verwechselt mich mit Mero:) ich werde erstmal hochdosiertes CBD ausprobieren, dann sehe ich weiter.




Bei einer schizophrenen Psychose ist das ja leider chronisch aber gibt eben wie hier im Forum empfohlen auch Gute / Bessere Therapien die man auch nutzen sollte.

Welche Therapien außer den medikamentösen werden hier empfohlen? Ich habe bisher nur eine Verdachtsdiagnose (schizoaffektiv), ohne akute Psychose, deshalb tu ich mir mit der Einnahme von Neuroleptika schwer und interessiere mich insbesondere für ein medikamentenfreies Vorgehen. Aber sollte ich wieder zu chemischen Medikamenten greifen, werde ich deine Empfehlung austesten. Ich habe jedes von dir empfohlene Medikament mal alleine für sich eingenommen, für ein paar Tage, dann aufgrund meiner Angststörung wieder abgesetzt. Ich finde es sind alles aufputschende Mittel und wundere mich, dass du in der Kombination nicht durchdrehst. Aber es kann natürlich sein, dass es auch an meiner Angststörung liegt, dass sie mich aufgeputscht haben, denn sobald ich etwas einnehme, kommt eine Angst in mir hoch, die mit Sicherheit auch für die Nervosität und die Schlafstörungen mit verantwortlich ist, bin dann in einem extrem Stresslevel, weil ich so Angst vor der Wirkung habe.

Hast du eig Nebenwirkungen in Bezug auf mangelnde Libido oder Gewichtszunahme mit deiner Kombination? Kannst du dich gut konzentrieren?

Also ich hoffe du hast auch Neuroleptika-Tabletten zuhause und nimmst die auch ein wenn du stärkere Symptome hast, so ein Wahn kann sich langsam entwickeln und im Akutstatium da merkt man das schon aber das kann dann auch zu einer Klinikeinweisung führen.

Wie gesagt, ich war noch nie richtig akut. Aufgrund der Verdachtsdiagnose und da mein Vater schizophren ist,beobachte ich mich aber ganz genau und sobald meine Gedanken schneller werden, ich total fahrig werde und nicht mehr schlafen kann, nehme ich eine Quetiapin Tablette ein, als Vorsorge, ich denke, deshalb war ich noch nie akut psychotisch und weil ich sehr abgeschirmt lebe.

Bei den Antidepressiva wie ich sie empfehle wirkt Bupropion da anders also auf Noradrenalin und Dopamin das wirkt mehr entspannend gegen Unruhe und so aber auch Antriebssteigernd.

Bupropion wirkt beruhigend? Mich hat es aufgeputscht und aggressiv gemacht und ich konnte mich schlechter konzentrieren
 
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