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Akute Psychose Vergesslichkeit Vater von 2 Kindern

Gilio

Member
Registriert
23 Juni 2019
Beiträge
20

Hallo ich möchte mich vorstellen,

ich habe mit 19 Jahren die erste Psychose gehabt, nun bin ich 41 und seitdem hatte ich mindestens 4 oder 5 weiterer solcher Phasen.

Momentan bin ich Vater von zwei Kindern (3 und 4) und verheiratet (seit 2015).

Ich habe bis vor kurzem noch Vollzeit gearbeitet, dann hatte ich im Juli eine erneute Psychose und habe die Stunden auf 30 Stunden reduziert.

Meine Frau ist Kurzarbeiter und arbeitet seit dieser Woche wieder, nachdem sie 1 Jahr wegen Burnout und Depressionen krank geschrieben war.

Ich nehme Solian 300 MG, wurde um 100 mg erhöht, eine psychosoziale Reha habe ich beantragt und Psychotherapie möchte ich demnächst auch beantragen.

Nun zu meinem Problem , mir wächst alles immer mehr über den Kopf, mein Gedächtnis hat sich im letzten halben Jahr massiv verschlechtert, kann mir kaum Gesichter oder Namen merken, vergesse einfach gefühlt alles.

Seit meiner Psychose im Juli sind noch starke Depressionen dazu gekommen.

Finanzielle Sorgen kommen hinzu, da ich jetzt 340 € weniger verdiene, durch die Reduzierung der Stunden.

Mein Glaube (christlich evangelisch) hilft mir nur bedingt und nicht mehr so lange nach Gottesdienstbesuchen.

Vielleicht hat der eine oder andere eine gute Idee was man in meiner Situation noch für Hilfen in Anspruch nehmen könnte.

Ich danke Euch für Eure Antworten.

Gilio
 
Gilio schrieb:
Finanzielle Sorgen kommen hinzu, da ich jetzt 340 € weniger verdiene, durch die Reduzierung der Stunden.
Erwerbsminderungsrente beantragen. Bei einer Psychose bekommt man oft auch die volle Erwerbsminderungsrente und kann dann zur relativ hohen Rente 450€ oder 525€ dazuverdienen, damit kommt man etwa auf sein früheres Einkommen und muss nur 450€ zusätzlich arbeiten wenn die Rente allein zu wenig ist. Falls du eine Berufsunfähigkeitsversicherung hast zahlt diese dann auch. Feststellen lassen kannst du das bei einer Reha (6 Wochen) eben im Rahmen der Psychoseerkrankung kann man da dann schauen was man für Möglichkeiten hat. Gibt da auch den Sozialpsychiatrischen Dienst der einen da bei der Antragsstellung und so weiterhilft zur EM-Rente und der Psychiater kann diesbezüglich eine Reha anordnen.

Gilio schrieb:
Ich nehme Solian 300 MG, wurde um 100 mg erhöht, eine psychosoziale Reha habe ich beantragt und Psychotherapie möchte ich demnächst auch beantragen.
Gut das ist ja die Reha die ich meine, in dem Rahmen kannst du deine Erwerbsminderungsfähigkeit feststellen lassen.

Amisulprid ist keine so gute Therapie, da die meisten Neuroleptika Nebenwirkungen und Negativsymptome (Motivationslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit) hinterlassen.
Da würde ich dir sehr ans Herz legen mal eine komplett Andere Medikamentekombination von einem Neuroleptikum(Aripriprazol) und speziellen Antidepressiva auszuprobieren wie es hier im Forum empfohlen wird:
Medikamenteempfehlung Psychose

Das macht es möglich das Neuroleptikum in dem Fall Aripiprazol nur minimaldosiert einnehmen zu können und auf längere Sicht durch die 3 Antidepressiva dann wieder absetzen zu können. Da bekommt man damit also viel Lebensqualität zurück. Man braucht eben einen Arzt/Psychiater mit dem man da reden kann der einen umstellt und diese Wirkstoffe aufschreibt.
Gerne kann ich das auch hier im Forum als selbst erkrankter der diese Kombi einnimmt etwas begleiten, damit du da schritt für Schritt dich umstellen lassen kannst, also diese Erfahrungen sind auch so sehr nützlich und die Wirkstoffe insgesamt recht gut verträglich.
 

Hallo Maggi,

vielen dank für deine Ratschläge, ich werde versuchen mit meiner Psychiaterin zu reden und schauen was sie mir empfiehlt. Ich wollte Epidiolex (CBD) haben, was sich in Studien als genauso wirksam zeigt nur mit weniger Nebenwirkungen, leider ist es nur in den USA zugelassen und in Deutschland noch nicht. Desweitern habe ich von einer Studie über Vitamin B Komplex gelesen, in der sehr viele B-Vitamine enthalten sind, die Psychosepatienten sehr geholfen haben und die Negativsymptomatik verbessert, diese nehme ich zur Zeit als Ergänzung.

Demnächst möchte ich noch ASS 100 probieren, auch hier gab es eine Studie, die aussagt, dass sie die Negativsymptome verbessern lassen. Kannst Du gerne mal nachlesen, ich berichte Dir inwiefern es geholfen hat.

Liebe Grüße

Gilio
 

ASS ist ja ein Blutverdünner, hab das auch mal probiert. Ist relativ gefährlich so einen Wirkstoff längere Zeit einzunehmen, würde ich dir davon abraten.

B-Vitamine sind grundsätzlich wohl gut, nehme auch ergänzende Vitamine aber die Wirkung hält sich in Grenzen.

Das mit den Wirkstoffen die ich empfehle ist schon bisschen was Anderes, das hilft schon wirklich.
Aripiprazol wäre ein relativ verträglicher Ersatz für das Amisulprid, dafür hat Aripiprazol etwas andere Nebenwirkungen wie Unruhe und das die Libido gesteigert sein kann.
Zusätzlich Bupropion(SNDRI-Antidepressvium) hilft sehr gegen diese Unruhe und Negativsymptome, also das bringt sehr viel.
Citalopram (SSRI-Antidepressivum) hilft gegen Nebenwirkungen des Bupropions und macht eher etwas Unruhig von daher würde ich das erst nach dem Bupropion empfehlen zusätzlich einzunehmen. Zusatzlich dämpft Citalopram etwas die Libido was in dem Fall ganz günstigt ist.
Trimipramin-Tropfen (trizyklisches Antidepressivum) helfen abends eingenommen gegen schlafstörungen sehr gut, das wäre grade später wenn du mithilfe dieser 3 Antidepressiva aufs Neuroleptikum(Aripiprazol) komplett verzichten möchtest eben wichtig.

Also ich bezweifle das sich deine Ärztin dir so etwas grundsätzlich empfehlen würde(da die Meisten davon recht wenig wissen), also wenn solltest du schon aus Eigeninitiative heraus fragen ob deine Ärztin dir das mal aufschreiben würde zum probieren. Wäre eben auch damit verbunden das du das Amisulprid dann mit Aripiprazol tauschst
 

Liebe Maggi,

ich danke Dir sehr für Deine Empfehlung, wie du schon sagst wissen die Psychiater nicht so gut Bescheid.

Letztes Jahr habe ich zusammen mit ihr versucht das Solian zu reduzieren, ich war schon bis 125 mg runter, aber leider ging es mir wieder schlechter, daher musste ich die Medikation wieder erhöhen.

Da ich meine Ärztin als sehr inkompetent sehe, bezweifle ich stark, dass sie die Umstellung befürworten wird. Aber ich kann es trotzdem Mal versuchen.

Vielen Dank für Deine Hilfe und Bemühungen.

Viele Grüße

Gilio
 

Hallo Gilio,

Ich kann dir leider nicht sagen, welche Hilfen du i Anspruch nehmen kannst, weil ich mich damit nicht auskenne.

Aber um deinen Leidensdruck zu minimieren würde ich dir dazu raten, zusätzlich ein Antidepressivum einzunehmen und das Solian auf lange Sicht gesehen auszuschleichen bzw eine geringere Dosis einzunehmen. Es ist möglich, dass du das Solian früher gebraucht hast, es dir jetzt aber mehr schadet, als es nützt. Ich finde die Empfehlung von Maggi grds. gut, also vom Prinzip her, eher Antidepressiva und nur so wenig Antipsychotika wie möglich.

Gott steht dir trotzdem bei, auch wenn es dir gerade nicht so gut geht.
 

Hallo Apfelschorle,

danke Dir für Deinen Ratschlag, ich habe mir vorgenommen den Psychiater zu wechseln und mit ihm eine Umstellung zu besprechen, die mir hier empfohlen wurde.

Ich bin gespannt ob ich es schaffe vom Solian weg zu kommen, da ich auch schon länger vermute, dass es mir nicht mehr gut tut.

Ansonsten lege ich alles in Gottes Hände und bin in der Hoffnung, dass er meine Gebete erhört, wohl in dem Wissen, dass das Leben hier auf Erden sehr kurz ist und er uns das ewige Leben versprochen hat, solange wir glauben, dass er für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist und wir glauben, dass er Gottes Sohn ist.

Viele Grüße

Gilio
 

Hallo Gilio,

Ja mach das, wenn du dich bei deiner Ärztin nicht gut aufgehoben fühlst. Vermutlich wird dein Arzt erst das Solian gegen ein anderes Neuroleptikum austauschen wollen und dann die anderen von Maggi empfohlenen Arzneien dazunehmen (wenn er mitzieht). Ich würde denke ich, erst die anderen Arzneien dazunehmen und erst am Ende das Solian gegen ein anderes Neuroleptikum austauschen, weil ich persönlich denke, dass du durch die anderen Medikamente gestärkt wärst und somit ein Wechsel auf ein anderes Neuroleptikum wahrscheinlicher gelingen würde, aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Gilio schrieb:
Ich wollte Epidiolex (CBD) haben, was sich in Studien als genauso wirksam zeigt nur mit weniger Nebenwirkungen, leider ist es nur in den USA zugelassen und in Deutschland noch nicht.
oh wirklich? Ich dachte eig auch schon, dass es in Deutschland zugelassen sei.

Ich habe demnächst einen Termin beim Psychiater und frage nach einem Rezept für CBD. Habe das schon einmal im Internet bestellt, aber die Dosierung war einfach viel zu niedrig. In der Apotheke können sie es höher dosieren . Ist halt schweineteuer, wenn der Antrag bei der Krankenkasse nicht durchgeht. Ich werde über meine Erfahrungen berichten.
 
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