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@Maggi , Atripripazol habe ich nur eine kurze Zeit genommen, weil es mich extrem nervös gemacht hat und ich allergisch reagiert habe. Das war dann meinem Arzt zu unsicher.

@Maggi, wie siehst du das? Ist es möglich psychotisch zu sein und trotzdem klare Momente zu haben? Ich fühle mich absolut nicht krank und glaube, dass mir die anderen das mit der Psychose nur einreden wollen...
 

Das mit der Nervösität oder Unruhe ist normal, ich denke du hattest womöglich eine zu hohe Dosis. Zudem wirkt das Bupropion der Unruhe entgegen wenn man das mit dem Aripiprazol kombiniert. Welche allergische Symptome/Reaktion hattest du?

Baerchen schrieb:
Maggi, wie siehst du das? Ist es möglich psychotisch zu sein und trotzdem klare Momente zu haben? Ich fühle mich absolut nicht krank und glaube, dass mir die anderen das mit der Psychose nur einreden wollen...
Ja das kenne ich auch so in der Art das die Psychose auch im Akutfall auch in Schüben auftritt. Die Frage wäre was du unter einem "klaren Moment" verstehst? Wenn du in der Psychose komische Dinge denkst, wie glaubst du wissen zu können ob diese "klaren Momente" richtig sind oder Teil dieser verschobenen Wahrnehmung ist.
Zudem du nimmst ja ein Neuroleptikum ein, von daher sind während der Einnahme diese Symptome eher unterdrückt also das Medikament hat das Ziel eben das man wieder klarer im Kopf wird aber auch damit kann man verändert sich fühlen, also im Grunde hängt die mentale Verfassung schon stark an den Medikamenten.
Wer möchte dir denn eine Psychose einreden und woran meinst du das sie das festmachen oder was hast du an dich das du vielleicht psychotisch wirkst?

Wenn du dich absolut gesund fühlst warum sind die "klaren Momente" nicht immer da? Also was genau verstehst du darunter dich klar zu fühlen? Ich habe schon selbst wahnhafte Vorstellungen gehabt die mir im akuten Wahnzustand eben auch sehr klar vorgekommen sind und wo ich dachte eben richtig zu liegen, später hat sich vieles dann als Unsinn herausgestellt. Also manchmal ändert sich auch die Meinung die man zu so etwas hatte, solange man gefesselt oder akut im Wahn ist lässt sich das schwer sagen.

Welche Symptome hast du oder hast du gewisse Überzeugungen die dich beschäftigen. Glaubst du an übernatürlichen Sachen oder Telepathie und so, glaubst du das Andere deine Gedanken beeinflussen können. Womit erklärst du dir deine Probleme?
 

@Maggi , danke für deine ausführliche Antwort!

Bei dem Aripripazol habe ich Quaddeln bekommen nach der zweiten Einnahme. Das war dann meinem Arzt nix mehr.

Naja, mein Arzt meinte, ich hätte immer wieder klare Momente, könnte betiteln, was jetzt bei mir los sei, schaffe noch den Haushalt, die Versorgung der Kleinen usw. Mein Arzt meinte, das spräche eigentlich gegen eine Psychose. Wie siehst du das? Hattest du auch solche Momente, wo du "normal" funktioniert hast?

Ich bin der Überzeugung in einer zweiten Truman-Show zu leben. Dass alles überwacht wird, was ich tue, dass meine Gedanken teilweise beeinflusst werden usw. Alle Menschen um mich herum sind Statisten, die mir nicht sagen dürfen, was mit mir passiert. Deshalb vertraue ich kaum einem mehr.

Die Medikamente, die ich nehmen soll, beinhalten Mikrokapseln, die verschiedene Wirkungen auslösen können. Darüber bestimmen dann die Zuschauer.

Dass ich mich deshalb nicht so gut fühle, erklärt sich dann so. Wahrscheinlich würde keiner unter den Umständen befreit leben.
 

Ich hatte anfangs auch Quaddeln also einen allergische Reaktion vom Bupropion bekommen. Hat schon recht heftig ausgesehen war aber nur eine leichte Allergie. Hab es dann für ein paar Wochen abgesetzt und nochmal probiert, dann hat es problemlos funktioniert.

Eventuell lag es am Hersteller da ja auch Zusatzstoffe in Tabletten sind, so das du es nochmal oder einen anderen Hersteller probieren könntest(theoretisch)

Diese klaren Momente sind ja vermutlich die Folge der Medikamenteeinnahme bei dir, da diese ja doch etwas stabilisieren und so akutere Symptome fernhalten.
Der Verfolgungswahn klingt schon sehr nach Psychose. Ich hab mir im Akutfall auch solche Dinge vorgestellt und je länger man die Neuroleptika weglässt umso überzeugter ist man vom irrealen, also dann nimmt das zu. So würde ich es beschreiben lebt man in 2 Welten, das Realistische und das eher verträumte und so wo auch so Verfolgungswahn mit reinspielt.

Mein Ratschlag wäre es eventuell doch nochmal mit Aripiprazol zu versuchen von einen anderen Hersteller etwa. Über einen Hautarzt kann man etwa sich auf einer Allergie auf den Wirkstoff/Tablette testen lassen indem durch eine Blutprobe , wo der Arzt dann eine Tablette zum Testen braucht, das wäre eventuell eine möglichkeit um zu sehen wie stark die Allergie ist. Bei mir lag die Allergie unterhalb dessen was eigentlich als Allergisch bezeichnet wird, hab es dann(wochen später) nochmal probiert und hat dann problemlos funktioniert. Also gibt mehrere Möglichkeiten wie es vielleicht doch klappen würde.

An sich fände ich Aripiprazol bei dir sehr gut geeignet weil es eben den Appetit fördert, also der Stoffwechsel ist gut so das man kaum zunimmt aber man hat etwas mehr Appetit. Bupropion würde da weniger appetitlos machen und vermutlich funktionieren. Escitalopram funktioniert ja bereits also hättest du das schon mal, das würde da eben auch Sinnvoll sein. Wäre eben dann ohne den Amisulprid und stattdessen mit Aripiprazol + Bupropion(später) + Escitlopram.
 

@Baerchen ,

Letztendlich musst du entscheiden welche Risiken du eingehst. Eventuell klappt es ohne dem Aripiprazol. Die Antidepressiva (3 Stück) finde ich notwendig wenn man auf längere Sicht das Neuroleptikum ganz absetzen möchte. Also dann sollte das mit der Belastbarkeit und alles besser werden, ich hab schon den Eindruck das du Belastet bist, also auch die Neuroleptika wie das Amisulprid tragen zu Negativsymptomen bei, etwa wenn einen der Haushalt und solche Dinge zuviel wird oder die Motivation fehlt. Nur kann man diese Neuroleptika auch sehr schwer absetzen wie du mit der Unruhe und vermutlich verstarkte Symptomatik ja mitbekommen hast.
 

@Maggi , danke für deine ausführliche Antwort.

Bei mir ist es prinzipiell mit Medikamenten schwierig. Ich weiß, dass ich Medikamente, die zu einer Zunahme führen würden, nie nehmen würde. Das macht meine Essstörung dann nicht mit. Mein Arzt weiß das auch. Er hat mich damals vor 7 Monaten von Haloperidol auf Amisulprid umgestellt. Damals habe ich öfter Jesus gesehen. Das ging dann irgendwann weg.

Diese klaren Momente habe ich auch ohne Medikamente gehabt hat man mir gesagt. Kann es dann trotzdem eine Psychose sein? Ich schaffe es ja noch den Haushalt zu machen usw.

Wie war das bei dir? Wie war es in einer akuten Psychose? Hast du da noch "normal" den Haushalt usw geschafft oder ging da nichts mehr?
 

Also das ist aber beim Amisulprid auch so das man davon zunimmt. Das ist bei allen Neuroleptika eben so.
Aripiprazol steigert zwar etwas den Appetit aber der Grundumsatz bleibt eher hoch, von daher nimmt man da eher weniger zu als bei anderen NLs.

Wenn du Jesus siehst und so sind das ja schon krassere Halluzinationen. So krass oder offensichtlich war es bei mir nicht, eher kleine Veränderungen und wirre Gedanken wie in einen Wachtraum oder Fantasiegeschichte. In der Akutphase war das eben besonders schlimm aber klar hat man da auch klare Momente und weis wie man sich verhalten muss, die wirren Gedanken und Wahn dagegen sind finde ich trotzdem recht konstant und die Neuroleptika/Medikamente helfen das zu überdenken und weniger Selbstschädigende Gedanken zu entwickeln. Es kommt glaube ich sehr drauf an was einen beschäftigt, ich denke die Psychose stellt eine Überforderung da wo man Neue Sichtweisen entwickelt die Andere zum Teil auch wahrnehmen und übernehmen. Wenn andere Menschen im Umfeld dann ähnliche Gedanken entwickeln oder spiegeln sollte man sich keine Sorgen machen, das ist denke ich normal, also ich würde das als eine Art von Telepathie verstehen, also das wir unterbewusst trotzdem mit anderen in Verbindung stehen.

Schizophrenie ist glaube ich wenn wir mit diesen Widersprüchlichkeiten der Realität und der Machtspielchen dahinter überfordert sind eben eine Art Ausdruck wenn kein richtiger Plan da ist und die Leute Gegenseitig immer Egoistischer und Verletzender werden, also ich glaub wir Schizophrene sind da sensibler dafür und werden eben früher Krank oder leiden da anders darunter.

Heute bekomme ich den Haushalt wieder hin, also wegen der etwas anderen Medikamente und so, aber auch ich lasse manche Dinge immer noch liegen wenn mir die Motivation fehlt. Nach der Erstbehandlung hab ich so gut wie gar nix mehr geschafft, zwischendurch mal aufräumen ist schon schwergefallen, viele Arbeiten wurden mir abgenommen und trotzdem war ich überfordert. Also die Neuroleptika helfen zwar gegen die wirren Gedanken aber die Negativsymptome wie Motivationslosigkeit und das Überforderte bleibt oder wird auch schlimmer.

Ich denke du machst zwar deinen Haushalt, wirst dich aber auch vermutlich auf die Grundlegenden/Wichtigen Dinge konzentrieren müssen und manche Sachen dir dann schwerer fallen, denke ich mal? Möchtest du vielleicht mal beschreiben was für Themen dich sehr beschäftigen also eher im Philosophischen oder beruflich ob es da Probleme gibt die du anders lösen würdest oder wo du dich kaum gehört oder ernstgenommen fühlst? Dinge wo du sehr davon überzeugt bist aber keine klare Meinung oder Plan davon hast, wo du vielleicht mehr so deinen Gefühlen folgst.

Die Medikamente reduzieren die emotionale Wahrnehmung und helfen diese Probleme etwa rationaler ohne emotional zu sehr gefesselt zu sein Wahrzunehmen, es kann eben auch helfen mal ein anderes Neuroleptikum zu probieren ob du dann mit den Problemen die dich beschäftigen oder schwer fallen anders / besser umgehen kannst oder eben andere Strategien entwickelst. Ich finde es etwa auch sehr wichtig das man Kritik ernst nimmt und seine Kraft / Gedanken in etwas halbwegs produktives setzt, in meinen Fall hab ich mich dann mehr um die Heilung meiner Erkrankung bemüht statt mich zu sehr um äußere Dinge die mich beängstigen oder fesseln zu kümmern. Also bisschen Abstand zu den Dingen gewinnen die einen emotional Fesseln, weh tun. Etwa wenn man sich auf der Arbeit zu sehr reinsteigert oder sich zu sehr um weltpolitische Dinge oder Konflikte kümmert, da war bei mir ein Problem auch so religiöse Dinge Gedanken sind dazugekommen weil ich im Gottesdienst mich damals zu beginn der Erkrankung ermahnt oder angesprochen fühlte was mich sehr beängstigte.

Grundsätzlich würde ich dir das mit den Medikamenten schon empfehlen wenn möglich doch mal das Aripiprazol zu probieren. Wenn dir die Dinge zu viel werden dann beantrage EM-Rente um beruflich entlastet zu sein, grade auch weil du ja ein Kind hast und das auch Kraft und Zeit beansprucht.
Aripiprazol kann unruhig machen, was auch problematisch im Straßenverkehr sein kann, von daher wäre Bupropion zusätzlich sehr wichtig, da Bupropion Konzentration und Wachheit verbessert und gleichzeitig innerlich ruhig und gelassen macht.
Aripiprazol könntest du ja ein anderes Generikum oder das Orginal Abilify mal probieren und schauen ob du davon keinen Ausschlag bekommst oder eben wenn du Bedenken hast einen Bluttest auf eine Allergie machen und dir vor der Einnahme des Abilifys ein Antiallergiemittel in der Apotheke kaufen das im Ernstfall die allergische Reaktion abschwächt. Wenn es ganz heftig ist kann man auch sich vom Arzt eine Kortisonspritze im Akutfall einer Allergie geben lassen, bei mir sind diese Quaddeln die du beschreibst in wenigen Stunden wieder abgeklungen dann, also das wirkt sehr schnell.
Ob es eine schwerwiegende Allergie ist könntest du ja im Vorfeld durch so einen Bluttest+Tablette testen/ausschließen.

Der Nachteil am Aripiprazol ist das Libido eher erhöht ist und man damit eventuell auch stärker Emotional sein kann, als es vielleicht bei Amisulprid der Fall ist , da Amisulprid den Prolaktinspiegel beeinflusst also Libido stark einschränkt was beim Aripiprazol eben kaum der Fall ist.
Aripiprazol wirkt auch sehr Antidepressiv, also sollte dahingehend keine Probleme machen, trotzdem wäre ein SSRI Antidepressivum wie das Escitalopram eben gut um einerseits dann die Nebenwirkungen des Bupropions zu reduzieren und andererseits gerade diese Gefühlswahrnehmung und Libido etwas zu dämpfen. Da Escitalopram eher unruhig oder nervös machen kann würde ich das bei einer Umstellung dann als letztes zusätzlich einnehmen.
Also erst würde ich dir empfehlen auf das Aripiprazol (möglichst nur 5mg) zu wechseln und das Amisulprid+Escitalopram komplett auszuschleichen. Dann zum Aripiprazol(neueres Atypisches Medikament) das Bupropion(SNDRI Antidepressivum) und als letztes dann das Escitalopram(SSRI Antidepressivum).

Dann könntest du schauen wie es funktioniert und ob du das Aripiprazol bedarfsweise einnehmen kannst ohne instabil zu werden, die Antidepressiva weiterhin.

Wenn das gut funktioniert und die Situation sich stabilisiert dann als letztes noch Trimipramin-Tropfen gegen Schlafstörungen, kann auch etwas vorher sein, dann kannst du mithilfe dieser 3 Antidepressiva (Bupropion+Escitalopram+Trimipramin-Tropfen) langsam das Aripiprazol komplett absetzen. Also so eine Umstellung kann schon Zeit in Anspruch nehmen aber es lohnt sich Gesundheitlich wenn du es dann doch gut verträgst.

Trimipramin-Tropfen sind wichtig da diese gegen Schlafstörungen helfen, also diese älteren Trizyklischen ADs beeinflussen auch den REM-Schlaf und so Dinge die für Schizophrene auch wichtig sind.

 

@Maggi danke!

Es fällt mir einfach so irrsinnig schwer zu glauben, dass ich wirklich krank sein soll. Ich weiß dass ich eine depression und ptbs habe aber mit der Psychose- das glaube ich immer noch nicht. Ich denke, dass ich einfach nur etwas durch den Wind bin...

Zu schaffen macht mir seit längerem meine Einsamkeit. Durch einen Umzug habe ich nur noch einen Freund in der Nähe und der hat nur wenig Zeit. Durchs Kind bin ich eben teilweise auch eingeschränkt obwohl mir der Schatz auch irrsinnig viel hilft ohne es zu wissen. Immer wenn ich mich besonders einsam fühle, werden die Gedanken schlimmer und ich komme in so eine Spirale rein.

Ja, das stimmt, es fällt mir teilweise schwer den Haushalt zu bewältigen. Für die Maus mache ich es aber. Ich möchte dass sie in einer sauberen Wohnung aufwächst und ihr nichts fehlt.

Konntest du in der Psychose noch normale Gespräche führen? Wie bist du zu einem Arzt gekommen? Hast du dir selber Hilfe gesucht?
 

@Baerchen , wenn du möchtest können wir auch privat schreiben?

Ich konnte eigentlich immer Gespräche führen, war bei mir auch schon länger her als ich richtig akut war und hatte mich bis auf Stimmungsschwankungen damals immer gut unter Kontrolle. Zuerst war ich in der Klinik wegen der Psychose, das war 2011 und dann hab ich ambulant eine Psychiaterin bekommen. Hab in der Zeit viel mit den Medikamenten herumprobiert und gewechselt vom Risperdal angefangen, dann Xeplion (beim 2. Klinikbesuch) dann hat mich diese Psychiaterin das Abilify gegeben weil ich mit den anderen Nls weniger zufrieden war.
Ich hatte damals noch Doxepin und Citalopram zuhause und hab das zwischenzeitlich mal probiert wie es sich mit den Neuroleptika so verträgt und hab mir damals schon Trimipramin-Tropfen mal verordnen lassen aber da machte es zu müde als ich noch Risperdal und so hatte.
Damals hab ich dann probiert das Abilify abzusetzen oder minimal einzunahmen und war in der Zeit ständig instabil, hatte auch Stimmungsschwankungen wo ich dann irgendwann mal das Duloxetin(SSNRI Antidepressivum) ausprobieren wollte. Das hat dann gegen die Stimmungsschwankungen mir sehr gut getan und ein paar Probleme haben sich wie aus Geisteshand gelöst. Damals war ich Arbeitslos und mir wurde von Zuhause her auch sehr Druck gemacht, also ich das dann umgestellt habe hat dieser Druck nachgelassen und es war aufeinmal mehr Verständnis für die Situation von mir da.

Das Duloxetin hab ich irgendwie dann doch absetzen müssen weil ich paar Nebenwirkungen mit Magen-Darm hatte, aber es hatte mich damals schon viel gebracht was diese Stimmungsschwankungen und Unruhe angeht die auch unter Abilify besonders stark aufgetreten sind. Hab dann nach Bupropion(Elontril) gefragt und das statt dem Duloxetin bekommen. Das Elontril hab ich relativ gut vertragen, anfangs diese Quaddeln wegen der Allergie, hab es dann trotzdem nochmal probiert und hat geklappt.
Dann hab ich doch paar Nebenwirkungen bekommen vom Bupropion (Miktionsstörungen) und hab eigenhändig Citalopram dazu probiert und es wurde besser. Damals als ich das dann meiner Ärztin gesagt habe hat sie mich einfach hochkant aus ihrer Praxis geworfen.
Hab dann einen älteren Psychiater und Neurologen gefunden der mich zum Glück angenommen hat und mir diese Medikamente wie ich es wollte aufgeschrieben hatte. Dieser ist dann in Rente und der jüngere Neurologe der die Praxis übernommen hat, hat mich damals nicht weiterbehandeln wollen weil er nur die Standardmedikamente bei Psychosen verordnet hätte und ein Problem mit meiner Medikation hatte. Gut Neurologen sind auch weniger die Spezialisten für Psychose und von daher hat er mir gesagt das ich mir dazu einen Psychiater suchen soll.
Hab dann einen sehr guten Psychiater gefunden in der Nähe mit dem ich sehr gut klargekommen bin und mit dem ich die Medikamenteeinstellung dann noch etwas angepasst habe. Damals hatte ich dann schon Abilify(Bedarf), Bupropion, Citalopram und konnte das Abilify kaum absetzen. Hab dann wegen den Schlafstörungen und so besprochen das wir mal das Trimipramin(Tropfen) probieren und das hat dann geklappt und so mit diesen 3 Antidepressiva konnte ich das Abilify dann ganz absetzen.
Also Erfolge hatte ich in der Zeit sehr große gemacht aber ich musste eben viel selbst mich schlau machen und war sehr vom Wohlwollen der Ärzte abhängig mir diese Medikamente zu verordnen. Ich hatte sogesehen keine Anleitung dafür und hab das dann eben eins nach den Anderen probiert und selbst mehr oder weniger dran geforscht damit sich mein Geisteszustand bessert und die Nebenwirkungen möglichst gering sind. Hatte auch mal Verstopfung damals bekommen als ich nur Bupropion(SNDRI Antidepressivum) hatte auch da hat das Citalopram (SSRI Antidepressivum) geholfen, also es gibt da schon Tricks, aber das musste ich zum Großteil selbst herausfinden weil es die Studienlage kaum hergibt.
Gut ich bin auch kein Arzt sondern selbst Betroffener der sich möglichst schlau gemacht hat, aber musste eben mein eigener Arzt in der Zeit sein, also auch in Situationen wo es mir geistig weniger gut ging.

Also ich glaube viele diese Erfahrungen sind bei den Betroffenen ähnlich, also auch wie die Medikamente in der jeweiligen Konstellation vertragen werden, also ich bin da schon der Überzeugung das dir eine ähnliche Einstellung sehr weiterhelfen kann.
 

@Baerchen ,

ich denke du hast ein negatives Bild von dieser Erkrankung und tust dich vielleicht deswegen so schwer diese Diagnose anzunehmen oder einfach hinzunehmen.
Die Neuroleptika die du hast sprechen für eine Psychose, also das sind schon starke Wirkstoffe die hauptsächlich bei so etwas eingesetzt werden.

Bei mir war es so das ich vorher gar keine Ahnung hatte was überhaupt Psychose / Schizophrenie ist, da ich nix damit zu tun hatte, mir ist es anfangs schwer gefallen die Diagnose anzunehmen weil diese Medikamente teilweise ähnlich schlimm wie die Erkrankung sind oder zumindest das für mich auch keine echte Heilung war.
Je besser man Medikamentiert ist, desto einfacher fällt es diese Erkrankung auch zum Teil als etwas Positives wahrzunehmen. Ich sehe das mehr so als eine Sensibilitätsstörung wo man auf eine gewisse telepathische Art über Gefühle oder Unterbewusst mit der Welt und anderen Menschen interagiert und da irgendwie die Sicherungen mit einen durchgehen.
Die Medikamente ermöglichen es das sich das Gehirn neu Ordnen oder strukturieren kann so das man auf längere Sicht besser und gelassener mit so etwas umgehen kann, quasi selbst wenn ab und an mal etwas komisches oder schwer erklärbares passiert man da sich keine Ängste oder Sorgen macht.

Unser Gehirn arbeitet ja auch irgendwie mit so Gehirnwellen und es wäre ja vorstellbar das Gedanken und so von Anderen irgendwie Wahrnehmbar sind, ich glaube so entsteht dann der Eindruck eines Verfolgungswahns wenn man dann irgendwie von Anderen Menschen gespiegelt wird indem diese Gedanken oder Sätze wiederholen die einen selbst beschäftigen oder die man gesagt hat. Also gibt da auch so Themen wie Synchronizität falls dich das interessiert.

Ärzte oder Psychiater wollen von diesen Dingen meist nix wissen und sehen das als Teil der Symptomatik an da man da ja auch an solche Dinge glaubt. Mir hat es zumindest geholfen die Erkrankung auch etwas als eine Eigenschaft oder Begabung zu sehen und weniger nur als das Negative mit der diese in Verbindung gebracht wird oder wie man da eben zeitweise eingeschränkt ist.

Mir hat es auch geholfen viel über diese Themen zu schreiben um bisschen Ordnung und Gelassenheit für das Thema zu bekommen, wenn man Akut ist steigert man sich da zu sehr rein und es scheint so als ob dann diese Dinge auch gehäufter auftreten.
 

@Maggi ja das stimmt, dass ich da ein negatives Bild habe. Die Erkrankung macht mir Angst. Die Diagnose an sich. Jedes Mal wenn mein bester Freund meint ich hätte eine Psychose bekomme ich Panik und fühle mich ausgeliefert. Es will nicht in meinen Kopf gehen dass man krank sein soll, sich aber überhaupt nicht so fühlt. Für mich ist eine Verschwörung wahrscheinlicher.

Ich möchte die Medikamente nicht nehmen. Sie machen mich träge und ich fühle mich dadurch nicht wirklich besser. Ich habe sie heute wieder nicht genommen. Irgendwie wechsel ich zwischen dem Gedanken, dass mir die Tabletten nix bringen oder nur schaden und zwischen der Hoffnung dass ich dann für alle wieder normal bin.

Mein Arzt hat sich lange darum gedrückt wirklich zu sagen was ich nun habe. Letzte Woche hat er dann gemeint ich hätte eine Psychose aber keine schizophrenie. Geht das? Psychose ohne Schizophrenie? Er hat gemeint es wäre im Kontext der ptbs zu sehen. Ich habe noch nie davon gehört dass eine Psychose Teil einer ptbs ist und ich habe auch nichts dazu gefunden.

Wir können gerne auch privat schreiben.
 

@Baerchen: Ich bitte dich, was fuer eine Truman-Show?! Du bist akut. Nimm bitte Medikamente.
 
blueberry schrieb:
Ich bitte dich, was fuer eine Truman-Show?! Du bist akut. Nimm bitte Medikamente.
Mach dir darüber keine Gedanken! Für viele ist diese Erkrankung chronisch und viele versuchen von daher diese Medikamente die Einschränken meist ohne Erfolg loszuwerden. Normal fängt man sich da schon wieder wenn die Symptome zu stark werden und nimmt die Tabletten freiwillig.
 

Ich frage mich ob es die Medikamente sind die einschränken, oder die Krankheit selbst..Zu deinem Post in einem anderen Thread: Heisst es, dass wenn ich die Medikamente nach 2 Jahren absetze und dann erneut Akut werde, dass die Schizophrenie dann chronisch ist? Omg
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Es spielt beides eine Rolle, die Krankheit und die Medis.

Chronisch heißt ja nur dass die Krankheit noch nicht geheilt ist.
 
blueberry schrieb:
Ich frage mich ob es die Medikamente sind die einschränken, oder die Krankheit selbst..Zu deinem Post in einem anderen Thread: Heisst es, dass wenn ich die Medikamente nach 2 Jahren absetze und dann erneut Akut werde, dass die Schizophrenie dann chronisch ist? Omg
Erstmal bezüglich der Medikamente ist es schon so das einerseits die Erkrankung Negativsymptome beinhaltet und andererseits die Neuroleptika hauptsächlich gegen die Positivsymptome (Halluzinatioinen, Wahn etc.) helfen aber gegen die Negativsymptome kaum oder diese zum Teil auch verschlimmern können, also von daher finde ich sind spezielle Antidepressiva in meinen Augen sogar notwendig wenn man auch die Negativymptome behandeln / in Griff bekommen möchte.

Psychose ist erstmal der Überbegriff dieser Erkrankung, also man kann eine Art psychotische Episode haben wo du nach dem Absetzen deiner Medikamente dann keinen Rückfall bekommst. Ich denke das gilt vor allem bei drogeninduzierten Psychosen wo die Ursache eindeutig auf die Droge zurückzuführen ist und ohne Droge auch die Symptome wieder nachlassen.
Schizophrenie oder "schizophrene Psychose" ist die chronische Form der Psychose, also wenn in deiner Diagnose etwas von Schizophrenie steht dann muss man in der Regel diese Medikamente ein Leben lang einnehmen, also da gibt es dann nur die Ausnahme wenn eine Fehldiagnose gestellt wurde oder vielleicht so etwas wie eine Spontanheilung eintritt. Also eher Unrealistisch.

Es gibt so etwas wie eine 1/3 Regel aber auch das sind wohl eher Halbwahrheiten. Diese besagt in der Art: 1/3 werden gesund 1/3 der Patienten haben einen mittelschweren Verlauf und 1/3 einen schweren Verlauf der Erkrankung.
Ich frage mich nur wer will gesund werden wenn das erste Drittel ja auch Neuroleptika dauerhaft einnehmen muss oder es sind eben unter den ersten Drittel die anderen Psychosen gemeint die eben induziert sind also wo eine Ursache (Drogen, körperliche Krankheit, Medikamente Nebenwirkungen etc.) klar vorliegt.

Mach dir erstmal keine so großen Sorgen @blueberry , hier im Forum bist du in den besten Händen, also schau erstmal selbst inwieweit es dich betrifft und ich kann dir sagen das vieles deutlich besser wird, aber eben bisschen auch dein Vertrauen und Mitarbeit gefordert ist, also du solltest auch lernen bisschen Eigenverantwortlich an das Thema dieser Erkrankung ranzugehen und nicht glauben das die Ärzte dir automatisch immer und gleich das Richtige verordnen. Die Forschung ist auf dem Gebiet wohl eher stehengeblieben und hat mit den Scheine zählen grade zu viel zu tun als das man von denen ernsthafte Hilfe erwarten könnte, also hier im Forum bekommst du etwa von mir gut aufgearbeitete Infos. Ich hab mir das mehr oder weniger auch zur Aufgabe gemacht nachdem mir die Ärzte kaum oder nur begrenzt helfen konnten.
 

@Admin: Danke fuer den Zuspruch:) Also ist die schizophrene Psychose die schwerste:-( Was ist die schizoaffektive Störung?
 
blueberry schrieb:
Admin: Danke fuer den Zuspruch:) Also ist die schizophrene Psychose die schwerste:-( Was ist die schizoaffektive Störung?
Bei mir ist es wohl eine Mischung aus Beiden. Ich hatte zumindest damals als die Rente (Berufsunfähigkeit) festgestellt wurde F25.2 was da die F20 (Schizophrnie) mit eingeschlossen hat die schon vorher bestand.

Affektiv bedeutet das die Gefühle betroffen sind, also das Wort bedeutet denke ich Gefühle oder so. Im Grunde ist eine schizoaffektive Störung wohl eher wie eine Bipolare Störung oder etwas dazwischen. Also ich würde das mehr so als Stimmungsschwankungen beschreiben.
Hängt natürlich auch sehr von den Medikamenten ab. Ich hatte damals Abilify versucht reduziert einzunehmen oder abzusetzen und da sind so Stimmungsschwankungen und Impulsivität stärker aufgetreten, hab das dann aber mit den Antidepressiva hinbekommen diese Stimmungsschwankungen auch wegzubekommen.
Vielleicht ist es schwierig da eine klare Diagnose zu finden, weil sich das auch im laufe der Behandlung und je nach Medikamenteeinstellung ändert.
Bipolare Störung wäre glaube ich mehr so "Himmelhoch-Jauchzend" und "Zu Tode betrübt", also eher wenn jemand so krasse Gegensätze hat von der Stimmung und alles.
Bin kein Arzt von daher kann ich das auch nicht genau sagen.
Hier findest du eine Übersicht:
https://www.psychenet.de/de/psychische-gesundheit/informationen.html

die schizoaffektive Störung F25 gehört also mit zu der Psychose so wie ich das sehe(F20-F29), müsste man mal schauen wo die Bipolare Störung im ICD-Diagnosekatalog ist.
Man kann also auch Schizophren und schizoaffektiv sein. Schizoaffektiv ist wohl eher die Tendenz zu Bipolaren-Störung, also Stimmungsschwankungen die auch mit Zeitlichen Intervallen auftreten können. Psychosen treten ja glaube ich auch häufig in Schüben auf, so erkläre ich mir zumindest meine damalige Instabilität, da ich eben nur das allernötigste an Neuroleptika genommen habe.
 

@Baerchen während meiner letzten Psychose habe ich gedacht mein Handy würde abgehört und ein Geheimdienst würde mich ständig überwachen und hätte eine Abhörwanze im Esszimmer installiert. Ich dachte aber, anders als du, dass die Tabletten, die ich nehmen sollte wirkungslos sind und sowieso alle Medikamente auf dieser Welt wirkungslos sind und die Pharmaindustrie uns nur glauben macht, dass sie wirken, um Geld zu scheffeln. Ich ging dann aus irgend einem Grund freiwillig in die offene psychiatrische Abteilung des Krankenhauses und habe dort die Medikamente genommen, die mir gegeben wurden genommen - nach dem Motto hilft's nicht schadet's wohl auch nicht. Nach zwei Wochen wurde ich auf eigenen Wunsch entlassen, zu Hause hatte ich aber noch immer Wahnvorstellungen, die Angstattacken auslösten, so dass ich am ganzen Körper zitterte, da das so dann nach ein paar Tagen nicht mehr ging brachte mich meine Mutter wieder ins Krankenhaus, wo ich 4 Wochen blieb, bis ich wieder halbwegs klar im Kopf war. Ich habe die Medikamente nur beim ersten Mal als Bedrohung gesehen, aber damals meiner ambulanten Fachärztin für Psychiatrie so weit vertraut, dass ich sie genommen habe, als sie es mir telefonisch empfohlen hat. Nach dem ersten Mal habe ich die Neuroleptiker - unter Rücksprache mit der Ärztin - wieder abgesetzt, da das Zyprexa mich ständig hungrig gemacht hat und ich viel zugenommen habe. Nachdem mich die Angst vor Covid-19 im Frühjahr arg gestresst hat, wurde ich wieder psychotisch. Dabei hatte ich gerade einen guten neuen Job begonnen, in Teilzeit und es lief super. Jetzt steht ich da und kann mitten in der Krise auf Jobsuche gehen mit wenig praktischer Arbeitserfahrung in einer Branche in der Arbeitserfahrung wichtig ist.

Ich würde dir empfehlen die Medikamente so einzunehmen wie dein Psychiater oder deine Psychiaterin es dir empfiehlt und das für mindestens 2-3 Monate durch zu halten. Ich bin keine Ärztin, aber so wie du es schilderst klingt es für mich danach, dass du eine Psychose hast. Das ist auch nichts Schlimmes meiner Meinung nach! Das sehen nur Außenstehende als schlimm und befremdlich.

Es ist einfach deine Realität ein bisschen anders als die der anderen. Aber du hast eine Tochter für die du Verantwortung trägst, bitte sei dir dessen bewusst und handle verantwortungsvoll, damit es ihr gut geht.

Du weißt selbst, dass es dir nicht gut geht, sonst hättest du dich nicht an dieses Forum gewandt. Bitte setz die Tabletten jetzt nicht einfach auf eigene Faust ab!
 
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