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Verändern mich die Medikamente zu stark?

April

Member
Registriert
5 Apr. 2020
Beiträge
39

Hallo liebe Mitglieder des Forums,

ich bin neu hier: Mein Name ist April und ich bin 36 Jahre alt und komme aus der Nähe von Köln.

Ich habe eine Frage, die mich schon länger beschäftigt. Ich nehme seit circa 15 Jahren Medikamente und seit etwa vier Jahren bin ich mit neuen Medikamenten gut eingestellt.

Dennoch frage ich mich, ob die Medikamente wirklich notwendig sind und ob sie mein Leben nicht zu sehr beeinträchtigen:
  • Ich habe in den letzten sechs Jahren fast 40 Kilogramm zugenommen
  • Ich leide unter dauerhaftem Durchfall
  • Ich habe das Gefühl, nicht mehr richtig fühlen zu können (keine Freude oder Trauer empfinden zu können)
  • Wie sieht es mit den langfristigen Nebenwirkungen aus?
  • Ich frage mich, wie es mir ohne Medikamente gehen würde
Ich nehme ein Antidepressivum und zwei Neuroleptika.

Was ist eure Meinung. Wie beeinträchtigen euch die Medikamente in eurem Leben und fragt ihr euch auch, wie es ohne wäre?

Ich freue mich über eure Erfahrungsberichte und Meinungen.

Liebe Grüße

April
 

Bei mir sind es Gewichts- sowie Schilddrüsenprobleme, welche ich dem Quetiapin anrechne.

Langfristig erwarten mich Leber - und Herzschäden.

Von daher möchte ich so wenig nehmen wies geht
 

Schilddrüsenprobleme habe ich ebenfalls. Und ja, ich nehme auch Quetiapin.

Die Frage ist nur, was ist so wenig, wie es geht?
 

Das kann ich dir nicht sagen.
Das muss jeder selbst wissen. Ich bin momentan auch ein Pisser.
Ich nehm momentan 600 Quetiapin um nicht in einem Heim zu landen.
Wie weit man gehen kann kannst du in Kuchen‘s Beiträgen lesen. Aber das ist für die meisten Doktoren zu weit.
 

@Ertl , Kuchen hat anscheinend seid 3 Monaten komplett abgesetzt was im Grunde auf einen Rückfall hinauslaufen kann/wird. Von daher kannst du dieses Beispiel kaum hernehmen oder kannst du ja auch benennen.

Hallo @April ,

Durchfall und Gewichtsprobleme kann man in den Griff bekommen, das hängt auch stark von den Medikamenten ab.
Also du hast Quetiapin und ein Antidepressivum (darf ich fragen welches?)

Mein Ratschlag zum reduzieren der Neuroleptika ist diese Medikamentekombination mit speziellen Antidepressiva:
Medikamenteempfehlung Psychose

Bupropion(SNDRI) ist dabei ein Atypisches-Antidepressivum, das macht eher festen Stuhlgang und kann auch zur Verstopfung führen, auch von daher zusätzlich noch ein SSRI Antidepressivum wie Citalopram. Da diese beiden selektive Antidepressiva sind und Bupropion auch so bei Abnehmpräperaten und zur Suchtentwöhnung eingesetzt wird, sollte sich so das Gewicht auch reduzieren lassen.

Quetiapin macht etwas dick ähnlich wie Risperidon, was vermutlich auch damit zusammenhängt weil der Stoffwechsel damit runtergefahren wird. Oben bei der Empfehlung wird Aripiprazol eingesetzt was eher etwas anregend wirkt und von den Nebenwirkungen her etwas verträglicher sein sollte. Das verträgt
sich ganz gut mit diesen Antidepressiva und kann man so minimal Dosiert einnehmen, von daher würde ich dir das empfehlen statt komplett abzusetzen.

Damit kannst du dann mit Hilfe dieser beiden Antidepressiva über Jahre das Neuroleptikum absetzen bekommst so den Druchfall und Übergewicht in den Griff. Normal heißt es das man Neuroleptika täglich nehmen soll. Bei der Anwendung würde eine Woche im Monat am Stück (Bedarf) ausreichen und eventuell kannst du so auch ganz gesund werden.
Aber Schritt für Schritt.

Komplett die Medikamente abzusetzen hat mehr Risiken als Nutzen, habe ich auch oft probiert und kann dir sagen das diese Medikamente besser sind als ohne, also du solltest bei richtiger Anwendung keine störenden Nebenwirkungen oder Negativsymptome mehr haben.
 

Hallo April,

ich habe auch lange Zeit darunter gelitten, dass ich ganze 80 Kilogramm innerhalb weniger Jahre zugenommen habe. Auch den Durchfall und das Gefühl nicht mehr richtig fühlen zu können kenne ich. Du solltest auf jeden Fall versuchen auf ein anderes Präparat umzustellen. Zumindest die Gewichtszunahme solltest Du damit in den Griff bekommen.

LG
 

@April falls du diese Medikamente ausprobierst, kann ich dir zusätzlich Naltrexon(selbst verdünnt) zum abnehmen empfehlen. Mysimba nennt sich das Abnehmkombipräperat, das kann man sich so aber sparen und man kommt mit Naltrexon wesentlich günstiger. Dieses Medikament ist Privatrezeptpflichtig, also kostet einmalig um die 100€, sollte aber so ein Jahr ausreichen.
Würde dir aber empfehlen da Schrittweise vorzugehen und das erst am Ende nach einer Umstellung zu probieren.
 

Danke für eure Antworten.

Ich nehme neben Quetiapin auch noch Aripripazol und Escitalopram.

Ich muss mal mit meinem Psychiater wegen einer Umstellung sprechen.

Wer kann mir denn das Naltrexon verschreiben?
 

@April Tut mir Leid für dich, die Lage ist heftig... hab auch paar Mal mal 15-20 Kilo zugenommen in 2 Monaten oder weniger... dann noch das Matschsein im Kopf.... gib dir erstmal Zeit... bei mir hats damals über ein Jahr gedauert, um ÜBERHAUPT wieder klarzukommen...

aber was ich dir in deiner heutigen Lage empfehlen kann: Versuch in die Realität zu kommen. DAS HEIßT: nicht in Gedanken verlieren, nicht in der Medikamentenblase verloren gehen und positiv bleiben. Halt dich an Dinge, die WAHR sind. Achtsamkeitsübungen (Google!) Steh zu deinen Gefühlen, sprich sie aus. Versuche langsam mit deinen Ärzten zu reduzieren. Immer weiter und sehr vorsichtig und langsam. Bei 15 Jahren Behandlung, was sind 1, 2, 3 Jahre dann noch? Geduld. Immer den Glauben, dass es geht halten. Gnadenlos ehrlich zu dir selbst. Als ob um dich rum ALLES BRENNT und du konzentrierst dich nicht aufs Feuer, sondern auf die Kühle aus dir. DU bestimmst deine Realität. Finde einen Weg, zu VERSTEHEN, was dir deine Psychose sagen will!! Es ist spirituelles Erwachen und kein Fluch. Und wenn du es verstanden hast, versuche da hinzukommen, dass du Dinge tust, um umzusetzen, was du daraus schließt.

Das ist SO leicht gesagt!!! SOOO leicht....das Umsetzen ist SO heftig!

Für mich war es, der Mensch zu werden, der ich immer sein wollte... ich bin immernoch auf dem Weg...wie @Maggi geschrieben hat, habe ich vor 3 Monaten gegen ärztlichen Rat abgesetzt. Das würde ich dir momentan NICHT empfehlen, einfach, weil ich NICHT möchte, dass dein Verstand verloren geht, oder du dich womöglich umbringst...

Ich war auch schon nach eigenständigem Absetzen an Punkten, wo ich Verwesung geschmeckt habe, stundenlang in meinem Zimmer bewegungslos stand und in die Luft starrte und ein Gang in den Supermarkt eine Tagesaufgabe war.

Als ich so gerne ohne Medikamente leben wollte und einfach abgesetzt habe, ging es immer schief, oder ich wurde irgendwann eingewiesen. Jetzt glaube ich, dass ich geheilt bin und habe als Konsequenz abgesetzt. Ob das gut geht, wird sich zeigen.

Ich habe einen großen Traum. Wenn das ne Wette wäre und ich gewinnen könnte, dass mein Traum real wird und mein Einsatz mein rechter Arm wäre, ich würde wetten.
(Aber Gott wettet nicht!) Das ist Stand jetzt, wo ich erreichen will, was ich erreichen will. Mein Ziel wird sich verändern auf dem Weg, aber ich werde es erreichen.
 

Vielen lieben Dank @Kuchen für deine Antwort.

Dass mit dem Matschsein im Kopf habe ich zum Glück nach all den Jahren hinter mir.

Mit meinem Therapeuten arbeite ich an der Achtsamkeit. Ich habe jetzt erst im Juni wieder einen Termin bei meinem Psychiater, aber da werde ich mal vorsichtig anfragen, was er von einer Reduzierung hält.

Ich vermisse auch den Zustand und die Euphorie, die in gewissen Zeiten der Psychose vorherrschte. Auch wenn ich weiß, dass es gefährlich ist und schnell ins Gegenteil umschwenken kann (Angst, Verwirrung, Wahn).

Ich bin gespannt, wie es weiter geht und hoffe es geht bergauf.
 

@April ,

frag lieber nach einer Umstellung auf die Wirkstoffe wie hier Empfohlen werden, damit ist eine Reduzierung des Neuroleptikums verbunden. Also in der Empfehlung solltest du es (zumindest später) nur noch eine Woche am Stück benötigen, dafür aber die Antidepressiva regelmäßig.

Das ist besser als sonnst wie zu reduzieren oder gar komplett abzusetzen, weil letzteres fast immer schief geht.
 

@Admin

Ariprizpazol und Escitalopram nehme ich bereits. Meinst du, dass eine Umstellung auf Citalopram da so sinnvoll ist? Und für was ist Bupropion zusätzlich notwendig?
 

Hi @April,
Escitalopram soll etwas verträglicher als das Citalopram sein, da sehe ich kein Problem. Dosierungsmäßig ist das glaube ich die Hälfte etwa was man sonnst an Citalopram einnehmen müsste. Also mein Tipp wären 20mg Citalopram was eine mittlere Dosierung ist, bei Escitalpram sind das glaube ich 10mg im Vergleich.

Das Bupropion ist der wichtigere Wirkstoff, dieses ergänzt sich mit dem Aripiprazol und hilft gegen Restsymptomen wie Ängste und vor allem gegen Negativsymptome, es verbessert auch die Konzentration damit man etwa beim Autofahren auch aufmerksam genug ist aber das solltest du auch so deutlich merken.

Bupropion würde ich dir in einer Dosis von 300mg empfehlen was an sich die Obergrenze ist aber eine Standarddosis. Theoretisch gehen auch 450mg.

Bupropion hilft zusätzlich gegen Unruhe / Reizbarkeit und solche Dinge die Aripiprazol an sich nur begrenzt gut behandelt, also das ergänzt sich wirklich Prima.

An sich macht dann auch erst das Citalopram Sinn, da Citalopram sonnst auch Unruhe begünstigen kann. Beim Bupropion treten leichte Nebenwirkungen auf und die Libido kann bei einer minimaldosis des Aripiprazols erhöht sein , von daher ist das Citalopram (oder Escitalopram) sehr wichtig.

Welche Dosis vom Aripiprazol bekommst du nochmal?
Später wenn du Bupropion bekommst würde ich das Aripiprazol 5mg mir aufschreiben lassen und dann sollte es zumindest später ausreichen es nur etwa eine Woche am Stück einzunehmen so (5-10mg am Tag).
Eine kleine Aripiprazoldosis begünstigt glaube ich die Wirkung des Bupropions. Zumindest weis ich das man mit dem Bedarf des Aripiprazols die Negativsymptome mindern kann, wobei es da so ein Mittelding gibt, also weder zuviel noch zuwenig Aripiprazol Ratsam sind. Etwa wenn man kein Neuroleptikum (Aripiprazol) einnimmt dann treten später auch verstärkt Negativsymtome auf (natürlich auch Positivsymptome), andersherum ist es bei einer zu hohen Dosierung (täglich 5-10mg) auch so das die Negativsymptome zunehmen. Von daher eben der Bedarf des Neuroleptikums, die Antidepressiva sollten oder müssen täglich eingenommen werden.
 

Danke @Admin für deine Antwort.

Ich nehme 15 mg Aripripazol
 

15mg wären auf Dauer zuviel. Diese Dosis solltest du spätestens wenn du das Bupropion bekommst reduzieren und einen einwöchigen Bedarf von (5-10mg) anstreben, also eine Woche am Stück, da diese Wirkstoffe einen gewissen Pegel brauchen um zu wirken.
Nur so als Richtwert, kann natürlich bei dir etwas mehr oder weniger sein, meine eigenen Erfahrungen sind damit eben am Besten.
 

@Kuchen, nach 30 Jahren mit Psychose Erfahrung, würde ich Dir raten (Rat-Schlag) nicht abzusetzen. Aber das ist eine Erfahrung aus eigener Reflektion und letztlich musst Du das für Dich selbst bewerten. Was ich meine, werde ich Dir mal in Form von Metaphern erläutern, oder je nach Sichtweise als Märchen:

Peter begegnet sich selbst

Peter ist unglücklich, nichts in seinem Leben scheint zu funktionieren. Jetzt hat ihn auch noch seine Frau verlassen, er hat seinen Job verloren und alles nur, weil er gerade eine schwere seelische Krise durchläuft.

Peter hat den Lebensmut verloren und entscheidet, dem ein Ende zu setzen und wird plötzlich ganz ruhig. Ja, ich werde aus dieser Welt scheiden, hat doch alles keinen Sinn mehr.

Als er nach einem geeigneten Ort Ausschau hält, sitzt ein alter Mann auf der Bank und er fühlt sich seltsam zu ihm hingezogen.

Der alte Mann lächelt ihn freundlich an und sagt: setz Dich !

Dem Befehl folgend, sagt der alte Mann:

Du willst Deinem Leben ein Ende setzen, aber Du wirst es nicht tun.

Peter entsetzt, warum und woher weißt Du das ?

Der alte Mann:

Entscheide, alles was Du erfährst oder tun willst, ist schon geschehen. Du willst glücklich, Reich und Gesund sein, dann wähle !

Wählst Du den Tod, dann ist dies schon geschehen. Wählst Du das Leben, dann ist es auch schon geschehen.

Ich weiß, was Du wählen wirst.

Peter erstaunt: was denn ?

Du wählst das Leben, Glück und Erfolg!

Peter: Woher weißt Du das ?

Weil ich Du bin !!!

Liebe Mitlesende, liebe Kuchen,

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu schräg, aber versucht nicht Eure Gabe oder Krankheit zu bekämpfen, in dem ihr die Medikamente absetzt.

Versucht damit umzugehen und ehrlich zu Euch zu sein.

Ihr habt die Wahl

Liebe Grüße
 

@Pille Palle wenn du 30 Jahre Psychosen hast dann hast dus nicht verstanden. Ich mach Musik. Hab zur Zeit nur alte Tracks. Ich poste die Tagen nen Link, wenn ich neue Sachen mit meinem jetzigen Lebensmut und Mindset aufgenommen habe, dann kannst du dir anhören wie ich damit umgehe. Ich lad euch alle ein aufn Konzert wenns soweit ist. ?❤️ bleibt gesund, und LEBT EUCH AUS. Wenn euch nach schreien ist schreit, wenn eich nach weinen ist weint, wenn euch danach ist was zu sagen oder zu tun, macht es. Und wenn das etwas ist, was anderen oder euch selbst schadet, führt ein ehrliches Selbstgespräch und klärt mit euch, warum ihr das wollt, erklärt euch selbst in Ruhe warum das nicht akzeptabel ist und dann macht weiter. Vertraut euch selbst. Und findet einen Weg an Gott zu glauben. An die Liebe oder irgendwas anderes gutes das Größer ist als ihr selbst.
 
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