Es ist ja so, dass man Stimmen/Gedanken/Gefühle wahrnimmt die nicht mit der tatsächlichen Realität
übereinstimmen. Daher ist es wichtig, dass er sich eingesteht, dass in seinem Kopf eine Störung vorliegt aber er daran aktiv arbeiten kann diese zu verbessern, auch wenn es am Anfang schwer ist, das so zu akzeptieren. Eine Psychotherapie bei einem erfahrenen Therapeuten wäre sicher ratsam, damit er die Krankheit, seine Gedanken, seine Gefühle und seinen Körper besser versteht, seine Ängste abbaut und lernt damit umzugehen.
Es sind drei Komponenten wichtig, wenn er sich weigert die Tabletten zu nehmen, da die Nebenwirkungen wirklich nerven und einen einschränken. Zum einen sind da seine fehlgeleiteten Gedanken, es gibt kognitive Übungen die er ausführen kann um diese "schlechten und fehlgeleiteten" Gedanken/Stimmen zu reduzieren/ignorieren und durch positive Gedanken zu ersetzen, auch das Lernen zu meditieren (keinen Gedanken zu fassen+Atemübungen) ist eventuell hilfreich. Man sollte diese Tipps aber mit einem Therapeuten der Erfahrung in diesem Gebiet hat abgleichen, da jeder Mensch/Organismus anderst reagiert, vorallem in der akuten Phase. Gedächtnistraining, Merkfähigkeits- sowie Konzentrationstraining sind wichtig damit das Gehirn fit bleibt. Vielleicht gibt es auch noch andere Methoden die Symptome zu reduzieren wie eine Therapie mit Biofeedback. Es gibt Informationen im Internet oder Sachbücher. Wichtig ist, dass er sich nicht mit seinen Wahngedanken beschäftigt/reinsteigert und sich positiv auf sein Umfeld konzentriert (Achtsamkeitsübung).
Die zweite Komponente ist der Stressabbau den diese "schlechten Gedanken/Stimmen" im Körper erzeugen. Daher immer einen Ausgleich finden, was sich super dazu eignet ist Schwimmen, Joggen, Rad fahren, am besten im Wald, da auch die Natur und die frische Luft einen entspannen lässt. Weitere Möglichkeiten um Stress und somit einer Depression vorzubeugen ist alles was gut tut wie: Lesen, Zeit mit Freunden, Familie zu verbringen, Filme gucken, Veranstaltung/Theater besuchen, Sex, ein heißes Bad nehmen, Yoga, lecker Kochen/Essen, Musik hören, Spazierengehen, Wandern, Tanzen, Reisen usw. Auch eine nährstoffreiche und gesunde Ernährung hilft, sowie Sonne tanken für die Vitamin-D Produktion im Körper. Wichtig ist, dass er keine Drogen konsumiert, da diese zusätzliche Dopaminausschüttung die Schizophrenie und damit auch Ängste und dadurch wieder den körperlichen Stress=(Ausschüttung von Dopamin, Adrenalin, Cortisol) verstärkt. Vielleicht tut er sich schwer mit Konflikten oder hat andere Ängste, die den Stress und somit den Schub auslösen, ein Therapeut kann ihm da sicher weiterhelfen, dass man das spezifisch mit einer Verhaltenstherapie behandelt, dass sich seine labile Psyche sowie seinen Selbstwert stärkt und kein Vermeidungsverhalten dadurch resultiert.
Die dritte Komponente ist, dass das soziale Umfeld (Freunde, Familie, Kollegen, Verein) stabil und er beruflich tätig bleibt, damit er sich auf positive und interessante Dinge, die ihn quasi von seinen fehlgeleiteten Gedanken ablenken, fokussieren kann.
Ich hatte das Glück nur eine akute Phase in meinem Leben zu haben. Wenn das alles nicht hilft ist eine lebenslange Medikation mit Neuroleptika unumgänglich, da er sonst immer wieder mit einer akuten Phase konfrontiert ist. Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass ich dir damit ein wenig helfen konnte.