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Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Bjoern81

Member
Registriert
5 Apr. 2019
Beiträge
34

Hallo , ich leide an einer Schizoaffektiven Störung . Zur Behandlung der Negativ Symptome nehme ich 60mg Duloxetin . Die helfen auch ganz gut , bis auf eine wichtige Ausnahme. Mein Sexualtrieb hat sich stark vermindert . Dies kann natürlich Folge meiner Erkrankung sein. Nun habe ich aber gelesen ,dass Duloxetin die Libido mindern kann . Deshalb wollte ich auf Bupropion umsteigen , da dies keine Auswirkung auf den Trieb haben soll . Was würdet ihr mir empfehlen ? Gruß , Björn
 
Das Duloxetin wirkt auf Noradrenalin und Serotonin, die Serotoninwirkung wirkt auf dem Trieb was bei einer Psychose auch günstig sein kann, also da sollte man auf ein ausgewogenes Verhältnis achten, weder zu sehr also übererregbar noch zu wenig ist da das Optimum. Also besser etwas dazwischen anpeilen und die Medikamente darauf abstimmen auch von den Dosierungen her.

Bupropion wirkt nur auf Dopamin und Noaradrenalin 1:2 was einerseits keine sexuellen Nebenwirkungen/ Begleiterscheinungen macht aber andererseits wie ADHS Mittel beruhigen kann und gleichzeitig Antrieb / Motivation steigert und ein Stückweit auch Positivsymptome der Psychose verbessern kann, was vermutlich mit der Dopaminwirkung zusammenhängt.
Da Duloxetin dann hinfällig wird weil du sonnst doppelte Noradrenalin Wirkung hättest die so schon beim Bupropion stark ausfällt, sonntest du das Duloxetin einerseits mit dem Bupropion (Noradrenalin Dopamin SNDRI) und einem SSRI Antidepressivum (Serotonin) wie Citalopram ersetzen. Beides weil sich da die Noradreanlingenen(oder wie sich das nennt) Nebenwirkungen reduzieren. Diese vom Noradrenalin entstehenden Nebenwirkungen sind ganz andere Nebenwirkungen wie für Antidepressiva üblich von daher ist das Bupropion auch ein Atypisches Antidepressivum.
Das Citalopram reduziert diese Nebenwirkungen, gleichzeitig dämpft es in dem Maße wie du willst (Dosierung) das Sexuelle oder Emotionale Erleben auf ein Normalmaß. Ich hab etwa 80mg und noch ausreichend viel Libido also so etwas kommt sehr drauf an. (Normal ist 60mg maxiumum)
Bupropion habe ich 450 bis 600mg am Tag (normal sind 300-450mg maxiumum)

Wichtig bei dem Ganzen ist ein weiteres Neuroleptikum und gerade da kann auch was Libido angeht ein großer Unterschied da sein. Ich hab Aripiprazol was an sich eher anregend statt sexuell dämpfend wirkt, von daher vermutlich auch mehr Citalopram. Vorteil vom Aripiprazol ist das man es in kleiner 5mg Dosis einnehmen kann und es da noch akut sehr gut und schnell wirkt, ich nehme es Bedarfsmäßig ein so das ich am meisten von den Antidepressiva profitieren kann. Also ich nehme etwa so viel Aripiprazol etwa eine Woche im Monat ein, das ich genau in dem therapeutischen Fenster bin wo die Antidepressiva optimal wirken können. Also wenn du da anfängst und etwa Aripiprazol die erste Zeit in der Umstellung täglich weiterhin einnimmst in 5mg Dosis wäre das meiner Meinung ein guter Anfang um dich auf die ADs und das Neuroleptikum komplett umstellen zu lassen.

Aripiprazol ist bisschen anders weil es glaube ich ein Partialatagonist oder so ist, also das soll auch eher Regulierend in den Dopaminhaushalt eingreifen und lehnt sich von der Wirkung auf die Dopaminrezeptoren eher an den älteren typischen NLs an. Kann also sein das es damit am besten Funktioniert, bezüglich der Kombination mit den Antidepressiva. Bei anderen Neuroleptika fehlt mir diesbezüglich die Erfahrung da ich diese nur einzeln eingenommen habe und da schon ein gewisser Unterschied da ist.

Hier im Forum findest du nochmal genaueres zu dieser Medikamentekombination:

Medikamene-Empfehlung bei Psychose

Wäre sehr toll wenn du darüber berichtest wenn du dich irgendwie in die Richtung umstellen lassen möchtest. Das Bupropion finde ich mit am Wichtigsten da es da wenig oder keine Ersatzmedikamente dafür gibt. Citalopram wäre vielleicht bei anderen Neuroleptika als Aripiprazol hinfällig weil die meisten NLs bereits die Libido(Prolaktinspiegel) stark dämpfen.

Je besser du dich also an diesen Medikationsplan hältst umso besser kann ich dich da beraten im Falle von Nebenwirkungen, also da kannst du im Bestfall ziemlich oder ganz gesund werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Dazu ist noch zu sagen , dass ich alle 4 Wochen eine Depotspritze (400 mg Abilify Maintena) bekomme. Ich werde meine Psychiaterin beim nächsten Termin auf eine Umstellung auf Bupropion ansprechen. Sollte ich auch wegen Citalopram fragen?
 

Macht Sinn beides zu kombinieren. Citalopram reduziert die Nebenwirkungen die grade bei höheren Dosierungen Bupropion auftreten können (wie Blasenschwäche). Würde versuchen beides langsam einzudosieren, du kannst ja nach Beiden fragen, ich würde aber an deiner Stelle auch erstmal nur Bupropion im Tausch zum Duloxetin einnehmen, auch das du die Wirkung und Nebenwirkungen einschätzen kannst. Wäre eben gut wenn dein Arzt gleich weis das auch Citalopram von Interesse ist, das er sich drauf einstellen kann und sich weniger von dir überrumpelt fühlt wenn du dann beim Nächsten mal das nächste Medikament wechseln möchtest.

Später würde ich dir auch empfehlen vom Abilify-Depot hin zu den Tabletten (gibt es in kleiner 5mg Dosis) zu wechseln. Normal sollte auch wegen den Bupropion so etwas wie eine Minimalmengenschmierung mit dem Aripiprazol(Abilify) möglich sein, da eignen sich Tabletten ideal dazu und 5mg sollte deutlich weniger sein als die Spritzen die glaube ich so von 10-20mg gehen.
Wäre auch Sinnvoll, weil dann das Bupropion besser wirken kann, die Wirkung des Aripiprazols kann die Wirkung des Bupropions sonnst reduzieren.
Also es braucht schon ein Neuroleptikum (Aripiprazol) aber unter ganz wenig verstehe ich am Anfang etwa 5mg, so das eben die Wirkung noch voll da ist, was auch bei 10mg sein kann (bei dir). Ich zum Beispiel nehme 5mg etwa eine Woche im Monat am Stück sonnst gar nix vom Aripiprazol, dafür täglich die Antidepressiva in relativ hohen Dosierungen. Das klappt super, wobei da erstmal alle Medikamente umgestellt sein müssen, Eindosiert und du dich da langsam rantasten solltest um etwas Gefühl dafür zu bekommen. Da stehen dir zumindest viele Möglichkeiten offen.
 

Also im Grunde machen das sehr viele Psychopharmaka, beim Duloxetion sollte das vergleichsweise wenig sein. Das hängt hauptsächlich von der Wirkung auf das Serotonin bei den Antidepressiva ab.
Neuroleptika sind da meist richtig heftig, also ich würde da erstmal ansetzen und schauen was zu ändern ist. Die 400er Monatsspritze Abilify ist auch sehr viel selbst wenn das bei kleinen Dosierungen keine Probleme macht mit der Libido kann es auch daher kommen.
 

Also , ich hatte meine Psychiaterin auf Bupropion angesprochen . Sie meinte , man könnte es probieren aber das Duloxetin müsse erst ausgeschlichen werden. Also nahm ich ein paar Wochen nur die Hälfte Duloxetin (30mg). Nur leider verschlechterte sich dadurch wieder meine Stimmung . War jetzt ein paar Wochen krankgeschrieben wegen Depressionen und nehme wieder 60mg Duloxetin. Und von Depotspritze 400mg Abilify auf 5mg täglich als Tablette hält sie auch nichts , weil ich mir dann keine Sorgen machen müsse , wenn ich mal eine Tablette vergesse. Es ist wie ein Teufelskreis. Ich will weniger Psychopharmaka nehmen , aber meine Krankheit holt mich wieder ein , wenn ich weniger nehme.
 

Naja, du könntest ja erstmal mit 10mg Aripiprazol anfangen, dann hättest du schonmal die Tablettenform wo du variabler wärst.
Das mit dem Duloxetin absetzen sollte an sich weniger das Problem sein, sobald du dann Bupropion hast ist das ja ein guter Ersatz , später wäre eventuell etwas Citalopram angedacht.
Musst du schauen das deine Ärztin mitmacht sonnst bist du wirklich in einen Teufelskreis. Die übliche Medizin lässt eben so gar keinen Ausweg zu und es kann für deine Ärztin auch profitabel sein dir das Abilify in Spritzenform zu geben, so mal nebenbei bemerkt.
 

Soweit mir bekannt ist, wirken sich alle Psychopharmaka auf die Potenz und das Verlangen aus ?

Mittlerweile könnte das aber auch an meinem Alter liegen ?
 
Pille Palle schrieb:
Soweit mir bekannt ist, wirken sich alle Psychopharmaka auf die Potenz und das Verlangen aus ?

Mittlerweile könnte das aber auch an meinem Alter liegen ?
Ich habe es nun endlich geschafft , auf Bupropion umzusteigen . Die Wochen waren hart . Hatte Entzugssymptome von dem alten AD (Duloxetin) . Mittlerweile geht es mir besser und die Libido scheint auch zurückzukehren . Danke an Admin für die Tipps
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