Guten Morgen, vielen Dank für all die freundlichen Antworten. Ich habe in der Tat keine klassische Psychose, sondern eine schwere Traumafolgestörunge, da sich die Symptome teilweise überschneiden, habe ich damals ausschließlich die Diagnose paranoide Schizophrenie erhalten. Mein angeblicher Schuld Wahn war aber aufgrund des jahrelangen Missbrauchs entstanden, den ich in der Kindheit erlitten, und für den ich mich verantwortlich gefühlt habe. Mein Bruder, der mich missbraucht hat, hat unter anderem damit gedroht, mich zu vergiften, weshalb ich panische Angst hatte, vergiftet zu werden, was mir damals dann als Wahn diagnostiziert worden ist. Nach meiner Vorgeschichte hat keiner im Detail gefragt. Ich bin mittlerweile 29 Jahre alt und nehme seit über 4 Jahren kein leponex mehr, mittlerweile habe ich auch wieder mein Normalgewicht, ich bitte um Entschuldigung, dass ich vergessen habe, dies zu erwähnen. Ich habe in der Psychiatrie nur haufenweise Neuroleptika bekommen, ohne dass jemals an den Ursachen meiner Symptome gearbeitet wurde. Sobald ich leponex abgesetzt habe, bin ich wieder wach und fit geworden, und habe innerhalb eines Jahres Normalgewicht zurück erlangt, da sich mein Sättigungsgefühl wieder vollständig normalisiert hatte. Ich habe aktuell überhaupt keine Gewichtsprobleme mehr, deshalb brauche ich in diesem Zusammenhang auch keine Hilfe. Ich brauche jedoch Hilfe, die zehn Jahre, die ich unter leponex zugebracht habe, zu überwinden. Ich bin durch diese Zeit schwer traumatisiert, weil ich mich selbst überhaupt nicht mehr gespürt habe, keine Gefühle mehr hatte, und den ganzen Tag vor mich hin vegetiert bin. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und habe alles wie durch einen Nebel wahrgenommen. Schlussendlich wurde mir geraten, in ein Behindertenheim zu ziehen, da meine chronische Psychose angeblich nicht in den Griff zu kriegen sei. Die Ärzte hatten aber irgendwie kein Interesse daran, mal nach den möglichen Ursachen meiner Symptomatik zu forschen. Es hat zehn Jahre gedauert, bis ein Psychiater sich meine Vorgeschichte genauer angeschaut hat, und endlich die richtige Diagnose gestellt, so wie mir adäquate Behandlung zugeführt hat - das heißt eine Traumatherapie. Wer hat auch leponex genommen, wer hat auch sehr darunter gelitten und keine Besserung, sondern eher eine absolute Verschlechterung im Sinne eines absoluten Stillstandes erlebt?Ich weiß, dass ich dieses Medikament nie gebraucht hätte, dennoch hat man es mir 10 Jahre gegeben, obwohl ich in immer in elendere Zustände geraten bin. Ich bitte, dass sich Betroffene bei mir melden, weil ich weiß, dass viele unter den Nebenwirkungen von leponex fast verzweifelt wären, auch Menschen, die tatsächlich eine Psychose haben, und dieses Medikament erhalten haben, berichten, dass es oft schlimmer war, als die Erkrankung selbst. Mittlerweile bin ich gesund, arbeite als Fremdsprachenkorrespondentin und Diplom-Übersetzerin, führe eine Partnerschaft, und lebe ein aktives Leben. Die Zeit, in der ich medikamentös halbtot sediert war, lässt mich jedoch nicht los. Ich habe einige Erfahrungsberichte zu leponex gelesen, die fast allesamt extrem negativ sind. Herzlichen Dank noch einmal für die freundliche Hilfe.