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Negativsymptomatik geht auch mit Medikamenten nicht zurück

jece

Member
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1 Nov. 2019
Beiträge
23

Ich nehme nun seit 12 Jahren Neuroleptika. Positivsymptome wie Stimmenhören, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen hatte ich meiner Meinung nach nie. Dafür aber Negativsymptome wie Antriebsarmut, Affektverflachung, Einfallslosigkeit, innere Leere, soziale Isolation, etc.. Leider geht diese Negativsymptomatik auch mit Medikamenten nicht zurück, wird im Gegenteil immer stärker. Ich bekomme zur Zeit Trevicta (also Paliperidon), Haldol, Abilify, Pipamperon und MilnaNeurax (ein Antidepressivum). Davor hatte ich schon Risperidon, Clozapin, Fluanxol, Solian und Seroquel ausprobiert. Was kann man da nur machen? Wie bekomme ich die Negativsymptomatik in den Griff?
 
hallo @jece

bei deinen derzeitigen Medikamenten ist es verständlich das du jede Menge Negativsymptome hast. In der Regel sollte man nur ein Neuroleptikum einnehmen (wenn möglich) in geringer Dosierung (soviel wie nötig).

Haldol und Paliperidon würde ich an deiner Stelle beides mit dem Arzt absetzen lassen. Abilify kann schon ab 5mg ausreichende Wirkung haben wobei ich mal bei dir auf 10-15mg Dosis tippen würde, weil du ja so schon einiges einnimmst (lässt sich dann eventuell später noch reduzieren)

Pipamperon ist ja eher was zum schlafen, würde ich auch absetzen, also das sind 3 Neuroleptika die du dir sparen kannst. Je mehr Neuroleptika man einnimmt desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines frühzeitigen Todes. Also man sollte da eine Monotherapie bevorzugen.

MilnaNeurax ist in meinen Augen unzureichend, da es lediglich auf Noradrenalin und Serotonin wirkt. Du brauchst am besten alles Drei, also auch eine Wirkung auf das Dopamin ist wichtig selbst wenn das im Widerspruch zu den Neuroleptika steht.

Von daher wäre Bupropion das geeignete Medikament, was erstmal auf Dopamin und Noradrenalin im Verhältnis 1:2 wirkt. Sowas beruhigt auch etwas und hilft gegen innere Unruhe, gleichzeitig werden die Negativsymptome deutlich besser. An sich sind da Dosierungen ab 300mg anzustreben, also eigentlich ist der Wirkstoff zwar auf 300mg beschränkt aber man kann auch bis zu 600mg oder eventuell sogar noch mehr einnehmen (sieht man auf dem Blutbild besser wo der therapeutische Bereich liegt.)
Citalopram 40-80mg wäre dann noch zusätzlich ein weiteres Antidepressivum das auf Serotonin wirkt. Somit hättest du mit den Beiden Wirkstoffen Bupropion+Citalopram das MilnaNeurax komplett ersetzt mit zusätzlicher Wirkung auf das Dopamin.

Damit sollten sich Negativsymptome dann deutlich verbessern, aber auch die Positivsymptome können aufgrund der besseren Konzentrationsfähigkeit (durch Bupropion) besser werden.

Hier im Forum findest du genaueres zu dieser Medikamentekombination:
Medikationsempfehlung Psychose

In dem Fall wird nur ein 5mg Abilify Bedarf angewendet, also Minimaldosis ist an sich etwa 5mg, darunter erzielt man auch bei täglicher Einnahme kaum oder keine Wirkung, diese Dosis kann bei dir auch bei 10 oder 15mg liegen. Wenn das mit dieser Kombi gut funktioniert, kannst du dir auch überlegen das Abilify immer ein paar Tage auszusetzen bis ganz leichte (Frühwarn-) Symptome auftreten, das ermöglicht auch eine bessere Wirkung der Antidepressiva und Besserung der Negativsymptome, zu einen gewissen Grad ist das möglich.
Bei den Negativsymptomen ist die Dosis der Neuroleptika von Bedeutung. Wenn man weniger nimmt, werden die Negativsymptome eher besser, wenn man aber unterhalb dieser Schwelle zur Psychose ist, dann treten auch Negativsymptome verstärkt wieder auf. Da muss man also für sich die Richtige Dosis oder Bedarf finden.
Bedarf ist besser als Dosisreduktion. Muss man sich so vorstellen, es gibt bei den Neuroleptika eine Schwelle unter der ein Wirkstoff keine Wirkung mehr zeigt. Wenn du etwa 10mg brauchst und bei 5mg keine ausreichende Wirkung mehr hast, dann wäre es besser bei den 10mg oder 7,5mg(wenn es das gibt) zu bleiben und statt einer weiteren Reduktion dann eine Bedarfseinnahme anzustreben. Das Bedeutet dann das du etwa 3-7 Tage am Stück das Abilify in der 10mg Dosis Beispielsweise einnimmst und dann solange den Wirkstoff komplett absetzt bis leichte Symptome auftreten. Schlafstörungen oder Depressionen zählen auch mit dazu, trotz der Antidepressivaeinnahme.

Beispiel wäre:
Bupropion 450mg täglich (300+150)
Citalopram 40mg täglich

Aripiprazol(Abilify) 10mg an 7 Tagen im Monat, dann diesen Wirkstoff je nachdem etwa 2-3 Wochen absetzen bis wieder der Bedarf kommt.

Meiner Erfahrung nach sollte sich damit diene Symptomatik deutlich verbessern und Negativsyptome praktisch so gut wie in Luft auflösen wenn alles passt. Muss man aber über einen längeren Zeitraum beobachten und etwas Zeit geben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Admin,

erst einmal vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag.

Bist Du Arzt oder woher hast Du Deinen Sachverstand? Ich frage auch daher, weil ich mich wohl kaum gegen die Ärzte mit einer anderen Medikation durchsetzen kann. Dazu muss ich vielleicht noch erwähnen, dass ich vor zwölf Jahren eine Straftat begangen habe, nach der ich in der forensischen Psychiatrie war. Die Ärzte meinen ich hätte eine Psychose gehabt, woran ich selbst aber nicht glaube.

Ich kann leider auch nicht sagen, dass das, was damals passiert ist, nie wieder passieren wird. Potenziell ist das meiner Meinung nach mit oder ohne Neuroleptika möglich. Schließlich weiß ich bis heute nicht, warum ich das damals getan habe. Ich wollte das nicht. Psychisch war ich das auch nicht, nur körperlich, war praktisch nur Zuschauer im eigenen Körper. Ich hatte aber auch keine Positivsymptome.

Seit acht Jahren stehe ich nun unter Führungsaufsicht und habe auch keine große Aussicht da wieder heraus zu kommen. Schließlich würde ich die Medikamente auch gerne wieder absetzen, was ich aber nicht darf.

LG

jece
 

Ok, könnte bei dir so etwas wie ein katatoner Zustand von der Psychose gewesen sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Katatone_Schizophrenie

Hatte das auch mal als ich psychotisch wurde ohne ausfällig zu werden. Bei mir ist der Krankenwagen gekommen und ich hab den Notarzt und die Begleitung angespuckt und die Hand etwas gedrückt. Bin später im Krankenwagen zum Bewustsein gekommen und ein Polizist war neben mir, also war aber nix weiter vorgefallen, also die haben sich wohl nur abgesichert.

Bin kein Arzt, bin selbst Erkrankt und habe von daher dieses Thema über viele Jahre durchstudiert mit Medikamenten(informationen) und über Psychose-Foren die es damals gab. Hab selbst einiges durchprobiert.

Naja das Neuroleptikum würde ich dann an deiner Stelle auf jeden Fall regelmäßig einnehmen und keinen Bedarf wie ich das heute habe und das mit angegeben ist. Bei mir ist der katatone Anfall aufgetreten als ich die ADs hatte und längere Zeit kein Neuroleptikum.

Die ADs helfen aber bezüglich Aggressionen und so auch, von daher wären diese sicher auch gut.

Durchsetzten klingt schwierig. Du könntest den Artikel im Forum und das hier ja Ausdrucken und den Arzt dann darauf ansprechen inwieweit du so etwas mal ausprobieren könntest.

Helfe gerne und kann auch rede und Antwort stehen wenn was ist oder Fragen da sind.


 

Hm, kann schon sein, das mit der Katatonie. Habe mal eben Katatonie gegoogelt. Es scheint im neuen ICD-11 eine eigene Kategorie dafür zu geben. Ich konnte aber leider nur den englischen Wortlaut finden. Wenn mein mich mein Englisch nicht täuscht steht da, dass solch eine Katatonie auch durch Medikamente ausgelöst werden kann. Das bringt mich darauf, dass ich vor der Straftat erstmalig und seit etwa einem Monat ein Neuroleptikum, nämlich Seroquel, bekommen habe. Könnte es sein, dass ich aufgrund der Gabe des Neuroleptikums Jemanden angegriffen habe?
 

Keine Ahnung war nur so ein Gedanke.

Ob es vom Neuroleptikum kommt, kann man bezweifeln, die Erkrankung macht das auch würde ich mal so sagen.

Hattest du zu dem Zeitpunkt Seroquel in der vorgeschriebenen Dosis eingenommen?
 

hast dir schon mal den Beipackzettel durchgelesen von Seroquel?

Aber sicher wird da auch nicht alles aufgelistet. Ich weiß noch als ich in der Klinik war. Von dem ersten Medi dass ich bekam wurde ich unheimlich depressiv und wollte durchs Fenster springen. Und vom zweiten bekam ich Spastiken. Glaube kaum dass das in den Beipackzetteln stand.
 

Die haben zum Teil Seitenweise Nebenwirkungen im Beipackzettel. Sind schon heftige Wirkstoffe, aber eigentlich machen die ruhig, also stellen einen ruhig. Gibt bestimmt auch Fälle wo das anders anschlägt. Zudem wird man von den Wirkstoffen auch ein Stückweit dumm oder minderbemittelt wenn man grade etwa in der Klinik war, von daher kann es sein das du dir den Konsequenzen kaum im klaren gewesen bist und dazu auch diese Wirkstoffe beigetragen haben.

Trotzdem kann es ohne Neuroleptika noch schlimmer werden und man dann in der Paranoia jemanden schaden oder weil man sonnst Probleme hat und Unfälle bauen kann. Also muss man abwägen von daher empfehle ich auch diese medikamentösen Alternativen die im Westentlichen aufgrund der Antidepressiva deutlich besser und verträglicher sind.
 

ich war während der Psychose überhaupt nicht gefährlich für andere.
 

Naja, es passt einfach nicht zu mir, dass ich Jemanden angreife...

Kurz nach der ersten Einnahme vom Seroquel hatte ich auch Verkrampfungen, bei denen auch die Ärzte sagten, dass es wohl vom Medikament kommen würde. Das hatte ich auch später bei anderen Medikamenten. Warum sollte das Angreifen nicht auch so eine Art Krampf gewesen sein?

Und ja: Ich habe das Seroquel in der vorgeschriebenen Dosis eingenommen.

Im Beipackzettel steht auch nicht alles, stimmt.
 

Kenne dich ja nicht und mache dir keine Vorwürfe.

Klingt trotzdem schlimm was da vorgefallen sein könnte.

Zumindest hat man da von der Argumentation kaum eine Chance, oder würde dir das helfen?

Wie hat es sich denn angefühlt, warst du wirklich eher Zuschauer oder normal im Eigenen Körper. Also das man mit Neuroleptika verändert ist, ist so, das kann ich bestätigen. Von daher hab ich vieles ausprobiert an Medikamenten um zu der Kombi zu finden.

Es gibt ja auch Handeln im Affekt so das bei dir äußere oder psychotische Reize vielleicht zu einer unangemessenen Reaktion geführt haben?
 

Ja, mir würde es helfen zu verstehen was damals passiert ist und das in mein Selbstbild zu integrieren. Wie gesagt glaube ich nicht an die Psychose-Hypothese.

Ich war wirklich eher Zuschauer. Ich wollte nicht angreifen. Mein Körper hat agiert ohne das Zutun meiner Psyche.

Ich zweifle die Schizophrenie bei mir überhaupt an, wollte mich hier nur noch mal vergewissern, ob die Medikamente gegen eine solche Negativsymptomatik wirken oder ob das vielleicht doch eher eine Depression nach traumatischer Belastung ist. Ich glaube nämlich eher, dass ich eine PTBS nach Kindheitstraumata habe.
 

Vielleicht kann dir ja dein Arzt da helfen um das zu klären. Zwecks Diagnosen bin ich kein Arzt und lässt sich schwer beurteilen.

Wie ist es dazu gekommen, das du jemanden angreifst, wann etwa war dein Bewustsein da ausgefallen und was ist vorangegangen?

Denke das wäre auch hier etwas schwierig zu sagen. An deiner Stelle würde ich meinen Arzt was die Diagnosestellung angeht eher vertrauen.

PTBS und Kindheitstrauma können ja trotzdem vorangegangen sein.
 

Schizophrenie ist ja nun eine häufige Fehldiagnose. Vielleicht sollte man da eher mal mir vertrauen. Mein Vertrauen in die Zunft der Psychiater ist schon durch Vorfälle im Kindes- bzw. Jugendalter geschmolzen.

Ich möchte auch hier nicht näher darauf eingehen was vorgefallen ist.
 

Verständlich! Mir geht das auch so nach den ganzen auch Negativen Erfahrungen mit der Psychiatrie. Wenn es nach denen gehen würde, wäre ich heute ein Pflegefall.
 

@Admin

Kannst Du mir Quellen dafür nennen, die besagen, dass Neuroleptika die Negativsymptomatik fördern. Ich habe "nur" welche gefunden, wonach Neuroleptika das Gehirn schrumpfen lassen...
 

Naja, da müsstest du dich selbst schlau machen. Ich weis eben von der Klinik das man die Probleme die man in der Akutbehandlung durch die Medikamente bekommen hat oft der Negativsymptomatik zugeschoben hat, als ob die Medikamente eben keine Nebenwirkungen machen und das alles die Erkrankung wäre.
Eben eine einfache Sicht die die Medikamentehersteller in dem Sinne entlastet und die reale Problematik einfach der Erkrankung zuschreibt.

Es gibt Wirkstoffe die etwas regulierend sind und weniger schlimm Negativsymptome machen, da wäre etwa das Aripiprazol was sich zu den moderneren atypischen Neuroleptika zählt und anders als übliche atypische NLs wirkt.
Negativsymptome kommen meiner Erfahrung nach von einen Dopaminmangel im Bereich das Frontalhirns, und Neuroleptika dämpfen ja und reduzieren das Dopamin im Großhirn, nur eben beschränkt sich das meistens nicht auf das Großhirn, denn die wirken ja im ganzen Kopf eher gleichermaßen, von daher begünstigen die NLs die Negativsymptome. Es gibt aber moderne Atypische Neuroleptika wie das oben beschriebene Aripirprazol die vor allem dort ansetzen sollen wo dieser Überschuss an Dopamin ist und von daher weniger Negativsymptome machen oder eventuell diesen sogar entgegenwirken, da die Erkrankung selbst eben auch zu diesen Dopaminmangel mit beiträgt. Von daher kann man schwer sagen ob es nun die Wirkstoffe oder die Erkrankung ist, nur winden sich die Ärzte und Medikamentehersteller da oft heraus indem alles der Erkrankung zugeschoben wird, so hält man sich die Erkrankten ja auch ein Stück vom Hals.

Im Unterschied dazu ist eben die Medikamenteempfehlung hier auf Wirkstoffe wie Bupropion gestützt die an sich Dopaminwiederaufnahmehemmer sind und von daher das Dopamin im frontalen Bereich steigern sollen und so den Negativsymptomen entgegenwirken. Gleichzeitig bekommt man das Aripiprazol (in geringer Dosis) um die Positivsymptome im Großhirn zu behandeln und ohne zu stark im frontalen Bereich zu dämpfen von daher eignet sich dazu das Aripiprazol wohl ganz gut zumal eventuell eine Bedarfseinnahme die Wirkung der ADs dann verbessert.
Ganz ohne Aripiprazol würde man trotz der Antidepressiva Negativsymptome bekommen, kenne das aus eigener Erfahrung, also weder zuviel noch zuwenig davon senkt die Negativsymptome. Man braucht eben eine Mindestdosis, die man entweder durch eine kleine tägliche Dosis oder einer Bedarfseinnahme hinbekommt.
 
Naja, da müsstest du dich selbst schlau machen. Ich weis eben von der Klinik das man die Probleme die man in der Akutbehandlung durch die Medikamente bekommen hat oft der Negativsymptomatik zugeschoben hat, als ob die Medikamente eben keine Nebenwirkungen machen und das alles die Erkrankung wäre.
Eben eine einfache Sicht die die Medikamentehersteller in dem Sinne entlastet und die reale Problematik einfach der Erkrankung zuschreibt.

Es gibt Wirkstoffe die etwas regulierend sind und weniger schlimm Negativsymptome machen, da wäre etwa das Aripiprazol was sich zu den moderneren atypischen Neuroleptika zählt und anders als übliche atypische NLs wirkt.
Negativsymptome kommen meiner Erfahrung nach von einen Dopaminmangel im Bereich das Frontalhirns, und Neuroleptika dämpfen ja und reduzieren das Dopamin im Großhirn, nur eben beschränkt sich das meistens nicht auf das Großhirn, denn die wirken ja im ganzen Kopf eher gleichermaßen, von daher begünstigen die NLs die Negativsymptome. Es gibt aber moderne Atypische Neuroleptika wie das oben beschriebene Aripirprazol die vor allem dort ansetzen sollen wo dieser Überschuss an Dopamin ist und von daher weniger Negativsymptome machen oder eventuell diesen sogar entgegenwirken, da die Erkrankung selbst eben auch zu diesen Dopaminmangel mit beiträgt. Von daher kann man schwer sagen ob es nun die Wirkstoffe oder die Erkrankung ist, nur winden sich die Ärzte und Medikamentehersteller da oft heraus indem alles der Erkrankung zugeschoben wird, so hält man sich die Erkrankten ja auch ein Stück vom Hals.

Im Unterschied dazu ist eben die Medikamenteempfehlung hier auf Wirkstoffe wie Bupropion gestützt die an sich Dopaminwiederaufnahmehemmer sind und von daher das Dopamin im frontalen Bereich steigern sollen und so den Negativsymptomen entgegenwirken. Gleichzeitig bekommt man das Aripiprazol (in geringer Dosis) um die Positivsymptome im Großhirn zu behandeln und ohne zu stark im frontalen Bereich zu dämpfen von daher eignet sich dazu das Aripiprazol wohl ganz gut zumal eventuell eine Bedarfseinnahme die Wirkung der ADs dann verbessert.
Ganz ohne Aripiprazol würde man trotz der Antidepressiva Negativsymptome bekommen, kenne das aus eigener Erfahrung, also weder zuviel noch zuwenig davon senkt die Negativsymptome. Man braucht eben eine Mindestdosis, die man entweder durch eine kleine tägliche Dosis oder einer Bedarfseinnahme hinbekommt.
Hallo Admin, ich bin neu hier im Forum und es tut mir leid dass ich diesen Thread ausgrabe, hoffe ist halb so wild.

Ich selber habe viele Negativsymptome, aber auch einige Positivsymptome. Ich kriege seit fast 14 Tagen das Medikament Aripiprazol.

Ich nehme das Aripiprazol (10mg) in Kombination mit Citalopram (20mg). Ich habe hier im Forum von deiner Medikamentenempfehlung gelesen (Citalopram + Aripiprazol + Bupropion). Citalopram und Aripiprazol kriege ich ja bereits aber jetzt habe ich im Internet gelesen, dass das Medikament Bupropion ein Amphetamin ist beziehungsweise zur Gruppe der Amphetamine gehört. Ich denke du hast genug Wissen darüber und kannst mir mehr über das Bupropion erzählen. Das Problem ist, dass ich eine Suchtproblematik habe, jetzt aber seit 8 Monaten mit einigen Rückfällen keine Drogen mehr konsumiere, allerdings ist Alkohol immer noch Thema. Ich frage, weil ich wissen möchte wie die Chancen stehen dieses Medikament verschrieben zu bekommen, ob es tatsächlich ähnlich wie Amphetamin wirkt usw. Ich freue mich auf deine Antwort!

Viele liebe Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi @worf ,

Bupropion ist ein Antidepressivum das man auch relativ einfach absetzen kann, es macht innerlich ruhig und hilft gegen Stimmungsschwankungen grade bei einer Psychose und in der Kombi ist das sehr gut.
10mg Aripiprazol wäre auf längere Sicht etwas viel was du hast aber vorher solltest du das mit dem Bupropion einfach mal zusätzlich ausprobieren. Citalopram 20mg ist eine mittlere Dosis was gut passt.
Ich bin was Drogen angeht kein Experte, bei ADHS werden auch amphetaminähnliche Wirkstoffe eingesetzt die relativ stark sind, das Bupropion gilt eher als mild und da es ein Antidepressivum ist hat es da kein Abhängigkeitspotential wie bei Drogen der Fall wäre. Bupropion soll sich auch verglichen zu anderen Antidepressiva wie Citalopram relativ einfach wieder absetzen lassen. Bupropion wirkt Suchtproblemen entgegen, also wird auch bei der Nikotinentwöhnung eingesetzt und sollte normal auch bei anderen Suchtproblemen einen Nutzen haben.
Es ist ein recht milder Wirkstoff verglichen zu Antidepressiva. Citalopram macht dagegen eher unruhig und kann auch das Aggressionspotential steigern wo Bupropion eher zur inneren Ruhe stark beiträgt also sehr nützlich bei einer Psychose ist wo man auch impulsiver sein kann.

Also kann womöglich ein Drogentest anschlagen, da hab ich keine Ahnung aber in der Regel wirken Drogen meistens eher auf die Ausschüttung von Dopamin oder Noradrenalin und dieses AD wirkt als Wiederaufnahmehemmer, also ich glaube der Wirkmechanismus ist ein anderer und bin mir da auch unsicher ob es wirklich chemisch gesehen echte Ähnlichkeiten zu Amphetaminen hat. Also das sollte an sich kein Problem sein und ist auch was anderes wenn man ein Medikament als Therapeutikum einnimmt als ob man wie bei einer richtigen Droge einen Rauschzustand erzeugt mit hohen Dosierungen, also es ist nicht wesensverändernd oder berauschend. Also eher wird man besser konzentriert und wach wie wenn man Kaffee häufiger trinkt was strenggenommen ja auch eine Droge ist.

Alle Medikamente die das Bewustsein verändern sind irgendwo riskant und können abhängig machen. Besonders sollte man bei Benzodiazepinen also diese Schlafmittel etwa aufpassen, da diese sehr abhängig machen können. Antidepressiva sind unproblematisch da kein Abhängigkeitspotential da ist.
Dein Aripiprazol also das Neuroleptikum ist ein relativ starker Wirkstoff der aber bezüglich der Psychose notwendig ist, diese greifen stärker in die Hirnchemie ein und sollte man in möglichst kleiner Dosis einnehmen. Unter dieser Kombi (Citalopram 20mg, Aripirazol 5mg, Bupropion 300mg) sollte es gut funktionieren, eventuell kannst du da das Aripiprazol später noch von 10 auf 5mg reduzieren da dieser Wirkstoff auch in kleineren Dosierungen gut wirkt insbesondere durch die zusätzlichen ADs lässt sich das Aripiprazol später in einen Minimal-Bedarf 5-10mg nur ca. 6 Tage am Stück/Woche einnehmen. Durch eine Intervalltherapie des Neuroleptikums (Aripiprazol) und der täglichen Einnahem der Antidepressiva (Bupropion+Citalopram) sollte es besser funktionieren, aber das musst du eben selbst zusammen mit deinen Arzt so ausmachen und ausprobieren, ich kann dir da nur meine Empfehlung mitgeben.
Aripiprazol wirkt den Schlafstörungen / Wachheit die Bupropion macht entgegen, an sich ist Wachheit und Konzentration wichtig grade beim Autofahren oder auch das man die Realität richtig wahrnimmt, gleichzeitig muss man natürlich schlafen können was eben beim Aripiprazol-Bedarf wenn du das später mal probieren möchtest das Problem darstellen kann, da braucht man einerseits ein Gefühl dafür wenn man Frühwarnsymptome hat und das Aripiprazol einnehmen sollte und andererseits gibt es gegen Schlafstörungen auch gut wirksame Trimipramin-Tropfen die man da bei Schlafstörungen einnehmen kann.
Also am besten hier möglichst an der Empfehlung im Forum halten als Richtwerte auch von den Dosierungen her.
Medikamenteempfehlung Psychose

Also Bupropion sowie Citalopram sind Antidepressiva mehr muss man da eigentlich nicht wissen. Antidepressiva grade auch das Citalopram sind bei einem richtig starken akuten Schub eher Kontraproduktiv und können die Symptomatik dann auch fördern, von daher ist die gleichzeitige Einnahme des Aripiprazols (in möglichst kleiner Dosis oder noch besser Bedarf) notwendig. Die Antidepressiva ermöglichen es das Aripiprazol reduziert einzunehmen und dabei länger stabil zu bleiben, also die ADs geben auch wenn es Wissenschaftlich dafür bisher wenig Belege gibt einen gewissen Schutz und können auch Positivsymptome verbessern auch wenn der eigentliche Nutzen vor allem bei den Negativsymptomen liegt.

Bei einer Psychose musst du dir das so vorstellen, das im Hinteren Bereich des Gehirns ein Dopaminüberschuss ist, das führt zu Positivsymptomen.
Im vorderen Bereich(präfrontaler Cortex liegt aber ein Dopaminmangel oder Unterfunktion vor. Jetzt kann man sich fragen was das Problem oder die Ursache ist. Wie Ei und Huhn, was war zuerst falsch.
Der Mangel an Botenstoffen im vorderen Bereich führt vermutlich verstärkt zur Ausschüttung des Dopamins im ganzen Gehirn. So entsteht wohl der Überschuss den man üblicherweise mit Neuroleptika behandelt, die aber diese Mangelerscheinung eher begünstigen oder verschlimmern.
Dafür ist im Grunde das Bupropion zuständig diesen Mangel zu stabilisieren also durch Wiederaufnahmehemmung steigen die Botenstoffe so an. Drogen wirken oft direkt auf die Ausschüttung der Botenstoffe, Antidepressiva wirken oft als Wiederaufnahmehemmer, also die Botenstoffe werden auf eine andere Art gesteigert und das macht schon einen großen Unterschied.
Das Aripiprazol sollte dabei eben nur soviel wie nötig eingenommen werden, so kann das Bupropion besser wirken. Andersherum wäre zu wenig Aripiprazol auch nix, dann kommen Symptome aber auch Negativsymptome zurück weil das ein Komplexes Wechselspiel ist.

Gleichzeitig kann oder hat man ja auch Probleme in der Erkrankung die man bewältigen muss, also das oben ist die Neurochemie die passen sollte damit man da auf längere Sicht einen guten Verlauf hinbekommt, aber ich denke man braucht auch Zeit für sich und zur Verarbeitung der Dinge die in der Psychose sich angestaut haben, also Psychotherapie oder Selbsthilfegruppen wie hier das Forum können da auch nützlich sein.

Das hier mit dem Forum ist eben so eine Vertrauenssache. Ich nehme diese Medikamente so ein und es wurde damit besser, also viel stützt sich da auf meine Einzelerfahrungsstudie die ich da quasi an mir selbst durchgeführt habe und es damit auch deutlich besser wurde.
Ich hatte anfangs auch mal Citalopram+Aripiprazol wobei da das Citalopram eher zur Unruhe beiträgt, das Bupropion ist da was ganz Anderes, also das hat einen erheblichen Nutzen. Citalopram macht aber auch Sinn da es bestimme Nebenwirkungen des Bupropions wie Miktionsstörungen, Verstopfung und so entgegenwirkt, was das Bupropion auf Dauer oder in höheren Dosierungen sonnst macht. Citalopram dämpft auch die Libido was das Emotionale etwas runterfährt, was grade beim Aripiprazol und bezüglich der Psychose normal eher gesteigert ist, also da kann man dann schauen ob 20mg ausreichen oder vielleicht doch etwas mehr oder weniger besser ist.

Also vieles davon ist eben bisher Studientechnisch kaum erfasst, weil Ärzte in den Antidepressiva oft keinen oder keinen erwiesenen Nutzen sehen für Psychosen, den gibt es aber. Citalopram ist so eher Standard und hat an sich wegen der Serotoninwirkung nicht unbedingt einen Positiven Effekt, das kommt drauf an, Bupropion ist ein Atypisches Antidepressivum und wirkt da anders als übliche Antidepressiva auch auf Dopamin und Noradrenalin.

Also einfach mal schauen, probieren geht über Studieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

@Admin

Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Also ich nehme an, dass das Bupropion auch einen Spiegel aufbaut wie andere Antidepressiva, oder wirkt es eher sofort? Das es schon mal die Konzentration steigert klingt sehr gut, ich habe nämlich ernsthafte Schwierigkeiten mich zu konzentrieren, selbst diesen Text zu lesen ist schwer für mich. Trimipramin kenne ich, allerdings nicht als Tropfen sondern als Tabletten.. habe 50mg bei Bedarf bekommen und später dann Fest genommen aber in einer höheren Dosis. Zur zeit nehme ich Zuclopenthixol zum schlafen.

Ich werde mal demnächst schauen ob sich das machen lässt mit dem Bupropion.

Viele liebe Grüße!
 
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