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Bupropion (SNDRI Antidepressivum)

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Bupropion​

Von Felix Hintermayer
19. Januar 2017

Bupropion ist ein Wirkstoff mit verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten: Er wird sowohl als Antidepressivum als auch als Mittel zur Raucherentwöhnung eingesetzt. Seine Wirkung beruht auf der Fähigkeit, in den Botenstoffhaushalt des Gehirns einzugreifen. Lesen Sie hier mehr über die Wirkung, Nebenwirkungen und Anwendung von Bupropion.

So wirkt Bupropion​

Im Gehirn sorgt das Zusammenspiel verschiedener Botenstoffe (Neurotransmitter) dafür, dass man sich ausgeglichen fühlt und angemessen auf verschiedene Situationen reagieren kann. Die Neurotransmitter sind die Signalüberträger zwischen den Nervenzellen: Ausgelöst durch einen elektrischen Impuls kann eine Nervenzelle einen Neurotransmitter in den winzigen Spalt (Synapse) ausschütten, der die Kontaktstelle zur nächsten Nervenzelle darstellt. Der Botenstoff wandert zur Nachbarzelle, dockt dort an und löst dort ebenfalls einen elektrischen Impuls aus. Dadurch wird ein Signal übertragen. Danach nimmt die erste Nervenzelle den Botenstoff wieder auf, wodurch seine Wirkung endet.

Depressionen werden durch einen Mangel an neuronalen Botenstoffen wie Dopaminund Noradrenalin im Gehirn ausgelöst. Hier setzt Bupropion an: Es hemmt die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin in die Ursprungszelle, wodurch sie länger ihre Wirkung entfalten können. Das lindert depressive Symptome.

Der Wirkmechanismus von Bupropion als Mittel zur Raucherentwöhnung ist noch unbekannt.

Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Bupropion
Der Wirkstoff wird als Tablette über den Mund (oral) eingenommen werden. Etwa 87 Prozent des Wirkstoffes werden dann über den Darm in die Blutbahn aufgenommen. Dort bindet Bupropion an Plasmaproteine und wird so im Körper verteilt. Nach zweieinhalb bis drei Stunden ist die höchste Plasmakonzentration im Blut erreicht. Der Wirkstoff wird hauptsächlich in der Leber verstoffwechselt und über den Urin ausgeschieden. Durchschnittleich elf bis 14 Stunden nach der Einnahme hat die Hälfte von Bupropion und seiner aktiven Stoffwechselprodukte den Körper wieder verlassen.

Wann wird Bupropion angewendet?​

Bupropion wird in erster Linie zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Außerdem ist es zugelassen zur Raucherentwöhnung, und zwar in Verbindung mit unterstützenden motivierenden Maßnahmen.

So wird Bupropion angewendet​

Die Behandlung mit Bupropion wird mit 150 Milligramm täglich begonnen und im weiteren Verlauf auf zweimal täglich 150 Milligramm gesteigert. Bei der Verwendung von Retardpräparaten (Tabletten mit verzögerter Wirkstofffreisetzung) wird der Wirkstoff nur einmal täglich eingenommen. Die Wirkung des Medikaments tritt nach sieben bis 28 Tagen ein. Die Dauer der Behandlung erfolgt über mehrere Wochen und wird vom Arzt festgelegt.

In bestimmten Fällen wird der Arzt eine reduzierte Dosis verschreiben, etwa bei gestörter Nieren- oder Leberfunktion.

Welche Nebenwirkungen hat Bupropion?​

Sehr häufige Nebenwirkungen von Bupropion sind Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit sowie Magen-Darm-Störungen (wie Übelkeit und Erbrechen).

Häufig entwickeln Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Nesselsucht), Appetitlosigkeit, Agitiertheit und Angst, Zittern, Schwindel, Geschmacks- und Sehstörungen, Ohrgeräusche (Tinnitus), erhöhten Blutdruck, Gesichtsröte, Bauchschmerzen, Verstopfung, Fieber, Brustschmerzen und allgemeine Schwäche.

Gelegentliche Bupropion-Nebenwirkungen sind Gewichtsverlust, Depressionen und Verwirrtheit, Konzentrationsstörungen und beschleunigter Herzschlag (Tachykardie).

Selten beziehungsweise sehr selten kommt es beispielsweise zu schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Atemnot), Krampfanfällen, Blutzuckerschwankungen, Koordinationsstörungen, Gedächtnisprobleme, Missempfindungen, Blutdruckabfall, Gelbsucht, Leberentzündung (Hepatitis) und Muskelzucker.

Sollten bei Ihnen starke oder nicht oben genannte Nebenwirkungen auftreten, so suchen Sie bitte Ihren Arzt auf.

Bei Patienten mit Depressionen besteht zu Beginn der Behandlung und bei Dosisanpassung ein erhöhtes Suizidrisiko.

Was ist bei der Einnahme von Bupropion zu beachten?​

Sie sollten Bupropion nicht anwenden, wenn Sie:
  • allergisch auf den Wirkstoff oder andere Bestandteile des Medikaments reagieren
  • einen Tumor des zentralen Nervensystems haben
  • an schwerer Leberzirrhose leiden
  • sogenannte Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) einnehmen (bei Depression oder Morbus Parkinson)

Wechselwirkungen
Bupropion kann mit verschiedenen Substanzen in Wechselwirkung treten und so ihre Wirksamkeit beeinflussen. Beispiele:

Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft sollten Mütter mit Depressionen Bupropion nach Möglichkeit nicht einnehmen, sondern auf besser untersuchte Antidepressiva ausweichen. Wird eine Frau während der Behandlung mit dem Antidepressivum schwanger und ist sie stabil eingestellt, ist ein Wechsel aber nicht angezeigt. Das Ungeborene und nach der Geburt das Neugeborene und die Frau sollten dann aber genau überwacht werden.

Eine Anwendung von Bupropion zur Raucherentwöhnung in der Schwangerschaft muss sehr sorgfältig vom Arzt auf Notwendigkeit hin geprüft werden.

Der Wirkstoff sollte in der Stillzeit nur bei zwingender Notwendigkeit eingenommen werden. Dabei ist das Stillkind sorgfältig zu beobachten.

Verkehrstüchtigkeit und Bedienen von Maschinen
Bupropion wirkt auf das zentrale Nervensystem und kann unter anderem Schwindel, Konzentrations- und Koordinationsstörungen verursachen. Das gefährdet die sichere Teilnahme am Straßenverkehr und das sichere Bedienen von Maschinen.

So erhalten Sie Medikamente mit Bupropion​

Bupropion ist nur mit Rezept in der Apotheke erhältlich.
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Quelle:
https://www.netdoktor.de/medikamente/bupropion/
 
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